„Alex Agassiz. Fibrarn of tbe Museum
OF
COMPARATIVE ZOÖLOGY,
AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS,
FDounded by private subscription, In 1861. NINNNDNNNDeN
Deposited by Alex. Agassiz from the Library of LOUIS AGASSIZ.
INO-ENTEEEN RN
DIE
VERSTEINERUNGEN
DER
BÖNMISCHEN KREIDEFORMATION.
BESCHRIEBEN VON
Dr. AUGUST EM. REUSS,
der k. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften, des böhmischen Nationalmuseums, der k. k. Gesellschaft der Ärzte zu Wien, der mineralogischen Societät zu Jena, der naturforschenden Gesellschaft zu Halle, des naturwissenschaftlichen Vereins des Harzes und der Gesellschaft für vaterländische Naturkunde in Sachsen wirkendem oder korrespondirendem Mitgliede, Brunnenarzte zu Bilin in Böhmen,
MIT
ABBILDUNGEN DER NEUEN ODER WENIGER BEKANNTEN ARTEN,
GEZEICHNET VON
JOSEPH RUBESCH,
Kustos des fürstl. Lobkowitz’schen Mineralienkabinets zu Bilin.
MIT EINUNDFÜNFZIG LITHOGRAPHIRTEN TAFELN
STUTTGART, E. SCHWEIZERBART’SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG UND DRUCKEREI.
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1545 —46.
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Seiner Kaiserlichen Hoheit
dem
Durchlauchtigsten Herrn Herrn Erzherzoge
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kaiserlichem Prinzen von Oesterreich, königlichem Prinzen von Ungarn und Böhmen,
Ritter des goldenen Vliesses, Grosskreuz des österreichischen kaiserl. Leopoldordens, Ritter des königl. preussischen schwarzen und rothen Adlerordens I. Klasse und des königl. hannöver. Haus- und Ritterordens vom heil. Georg, Grosskreuz des königl. hannöver. Guelfen- ordens, Ritter des Ordens der königl. württembergischen Krone, Grosskreuz des grossherzogl. toskanischen Josephsordens und des kurfürstl. hessischen Hausordens vom goldenen Löwen, des konstant. St. Georgordens von Parma, des grossherzogl. oldenburgischen Haus- und Verdienstordens und des grossh. sachsen-weimar’schen weissen Falkenordens, Ritter des grossh. baden’schen Ordens der Treue und Gross- kreuz des Ordens vom Zähringer Löwen, des grossh. sächsischen Ernest. Hausordens, des herzogl. braunschweigischen Hausordens Heinrich des Löwen und des herzogl. Anhalt, Gesammthausesordens Albrecht des Bären; kaiserl. königl. Generalmajor und Inhaber des Infanterie-Regiments Nr. 58, Landeschef des Königreichs Böhmen,
dem hohen Gönner und Kenner vaterländischer Wissenschaft
in tiefster Ehrfurcht gewidmet
vom
Verfasser.
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DIE
DER
BÖHMISCHEN KREIDEFORMATION,
BESCHRIEBEN VON »
Dr. AUGUST EM. REUSS,
der königl. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften, des böhmischen National-Museuns, der k. k. Gesellschaft der Ärzte zu Wien, der mineralogischen Societät zu Jena, der naturforschenden Gesellschaft zu Halle, des naturwissenschaftlichen Vereins des Harzes und der Gesellschaft für vaterländische Naturkunde in Sachsen s wirkendem oder korrespondirendem Mitgliede, Brunnenarzte zu Bilin in Böhmen.
MIT ABBILDUNGEN DER NEUEN ODER WENIGER BEKANNTEN ARTEN,
GEZEICHNET VON
Bi JOSEPH RUBESCH,
Kustos des fürstlich Lobkowitz’schen Mineralien-Kabinets zu Bilin.
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Vorwort.
Schneller, als ich gehofft hatte, bin ich in den Stand gesetzt, das in der Vorrede zum zweiten Bande meiner geognostischen Skizzen gegebene Versprechen zu erfüllen und die Abbildungen zu der darin enthaltenen Monographie des böhmischen Kreide-Gebirges, weiche sogleich beizugeben widrige Umstände damals verhinder- ten, nachzuliefern. Ich habe mich dabei fast ganz auf die neuen, noch nicht abgebildeten Arten beschränkt und nur wenige andere beigefügt, welche entweder durch eine von der gewöhnlichen abweichende Form oder durch besondere Vollständigkeit der Exemplare einiges Interesse zu gewähren schienen. Bine Ausnahme machen hierbei die Abbildungen der zahlreichen Fisch-Zähne , die zum Theil schon in dem klassischen Werke von Asassız enthalten sind. Doch glaubte ich auch solche wiedergeben zu müssen, theils um eine vollständige Übersicht des Reichthums der böhmischen Kreide-Schichten an diesen fossilen Resten zu liefern, theils weil die Vergleichung der verschiedenen Spezies und der verschiedenen Formen einer Spezies durch das unmittelbare Nebeneinanderstehen und durch die Zusammenstellung möglichst vollständiger Formen-Reihen wesentlich erleich- tert wird. Auch glaubte ich, dass die Kenntniss dieser interessanten Fossil-Reste, die bisher nur in dem erwähn- ten kostspieligen Werke abgebildet sind und daher doch nicht allgemein und zu jeder Zeit zugänglich seyn dürften, durch wiederholte Abbildung nur gefördert werden müsste; abgesehen von dem Interesse, das die völ-
lige Übereinstimmung derselben an so weit entfernten Fundstätten jedem Paläontologen gewähren muss.
Die Zeichnungen zu den gegebenen ganz naturgetreuen Abbildungen sind alle nach Exemplaren angefertigt, welche mit wenigen Ausnahmen in dem fürstlich Lobkowitz’schen Mineralien-Kabinete hierselbst zur Ansicht
vorliegen.
In dem den Abbildungen beigegebenen Texte habe ich nur von den abgebildeten Arten vollständige Beschrei- bungen geliefert. Sie sind zum Theile den erwähnten geognostischen Skizzen entnommen, doch mit vielen =} 878 2 Veränderungen und Zusätzen, welche das Auffinden zahlreicherer und oft besser erhaltener Exemplare oder 8 ’ D genaueres Studium und wiederholte Vergleichung derselben nothwendig machten. Ein grosser Theil der Be- schreibungen ist auch ganz neu entworfen, da manche Spezies erst seit der Herausgabe der genannten Schrift
aufgefunden worden war.
Von den übrigen fossilen Arten habe ich nur die Namen angeführt, um eine vollständige Übersicht der Fauna des böhmischen Kreide-Gebirges zu liefern und dadurch diese Schrift auch für die Nichtbesitzer der geo- gnostischen Skizzen ganz brauchbar zu machen. Überall habe ich die Schriften angeführt, in welchen die
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Beschreibungen derselben nachgesehen werden können, so wie auch überall die in andern Werken schon ent- haltenen Abbildungen, so weit sie mir in meinen beschränkten Verhältnissen zugänglich waren, bezeichnet, um eine Vergleichung derselben möglich zu machen. Da ich sie alle selbst nachgesehen habe, sind die Tafeln und Figuren derselben auch mit zuverlässiger Richtigkeit zitirt.
Auch hier muss ich wieder die Liberalität des böhmischen National - Museums, das mir seine Bibliothek bereitwillig öffnete, dankbar anerkennen.
Die erste Abtheilung , welche in diesen Blättern enthalten ist, umfasst die Fische, Crustaceen, Anneliden, Cephalopoden , Rhizopoden, Gasteropoden und Trachelipoden. Die Konchiferen, Radiarien, Polyparien und Pflanzen hoffe ich in einer zweiten Abtheilung bald nachliefern zu können, welche auch die nachträglich auf- gefundenen Spezies aus den frühern Familien aufnehmen wird.
Einige Druckfehler, die wegen der Entfernung des PDruckortes sich eingeschlichen haben und die der
Leser am Ende der Schrift zusammengestellt findet, bitte ich vor Durchlesung derselben zu verbessern.
Bilin, den 1. Oktober 1844.
Dr. Reuss,
As
A. Placoiden. I. Cestraciontes. Acrodus Ac.
vr
1. Acrodus affinis Reuss, — Taf. II, Fig, 3, 4.
REusSs, geognostische Skizzen, II, p. 218, 256. Dieser Zahn, der sich bisher nur in zwei Exemplaren im untern Plänerkalk von Kosstitz gefunden hat, ähnelt im Um- risse dem A. acutus Ac., ist 3” lang und beiläufig 1‘ hoch und bildet in der Seiten-Ansicht ein niedriges, fast gleich- schenkliges Dreieck, dessen mittelständige Spitze stumpf, etwas gerundet ist. Der mitte Theil der Zahnkrone bildet einen niedrigen, nach aussen und innen steil abfallenden Kegel, von dem sich nach vor- und rück-wärts eine niedrigere, fast gerade scharfe Kante erstreckt, von der die ebenen Seitenflächen dach- Der ganze Zahn hat fast eine gleiche Breite, Von der mitt-
förmig abfallen. nur an den Enden verschmälert er sich etwas. len Spitze und Kante entspringen zahlreiche sehr feine scharfe Falten, erste sich baumförmig verästelnd, letzte regelmäsi- ger fast parallel verlaufend, nur stellenweise sich gabelnd, stets aber durch zahlreiche Querästchen anastomosirend und ein sehr feines dem unbewaffneten Auge kaum sichtbares Netzwerk dar- stelend.. An der geraden Basis des Emails bleibt ein sehr schmaler glatter Raum. Die Wurzel so hoch als die Zahn- krone, aber etwas dünner, lang vierseitig, gerade.
Ptychodus Ac.
1. Pt. latissimus Ac., — Taf. II, Fig. 5, 6, 7, 8.
Acassız, recherches s. l. poissons foss. Vol. II, p. 157, T. XXV a und XXV b, F. 24—b.
SchuoTn., Petrefaktenkunde, Nachtr. I, p. 70, T. XII, F.2.
Verhandlungen des böhmischen Museums, 1827, MEERZ, p- 67, F. 1.
MANTELL, Geol. of Sussex, T. XXXI, F. 19.
BucKkLAnD, Geol. and Miner. T. XXVII, d, F. 4 5.
GEINITZ, Charakteristik des böhmisch-sächsisch. Kreide- Gebirges, T. VII, F. 5; T. XVII, F. 1, 2, 3.
Ptychodus Schlotheimii AG. GEINITZz, Charakt. T. XVII, F. 4, 5. — Reuss, geogn. Skizzen II, p. 256.
Unter den Ptychodus-Arten erreichen die Zähne dieser Art die bedeutendste Grösse. Sie sind viereckig, ihr seitlicher Diameter ist gewöhnlich fast um die Hälfte länger als der von vorne nach hinten. Die obere Fläche erhebt sich in der Mitte mit breiter, fast halbkugeliger Wölbung, die gegen beide Seiten regelmäsiger abfällt, als nach vorne und hinten. An jeder
Reuss, Versteinerungen.
Fische.
Seite dieses gewölbten Theiles ist die obere Fläche der Länge nach flach vertieft, welche Vertiefung nach aussen in den fla- chen mehr oder weniger ausgebreiteten Rand übergeht. Der ge- wölbte Theil trägt 4—6 breite, oben scharfe, aber oft abge- schliffene, wenig gebogene Querfalten, zwischen welche sich manchmal kleinere Falten oder auch längliche Höcker einschie- ben. Der übrige Theil der obern Fläche ist mit länglichen Granulationen bedeckt, die an dem senkrechten oder auch etwas konkaven Hinterrande am grössten, an diesem und gegen die schwach bogenförmigen Seitenränder hin in konzentrische Reihen geordnet, an dem vordern geraden sanft abfallenden Rande aber in undeutliche ausstrahlende Reihen gestellt sind, ohne dass aber auch hier eine konzentrische Anordnung zu Übrigens werden sie desto kleiner, je weiter Die Wur-
verkennen ist. sie vom mittlen Theile des Zahnes entfernt stehen. zel ist viel kleiner, als die Zahnkrone.
Eine andere weit flachere Form, welche auch am Hinter- rande nicht steil abfällt, sondern sich allmählich verflächt und an andern Orten unter den Namen Ptychodus Schlotheimii aufgeführt wird, kann von Pt. latissimus nicht getrennt werden. Beide Varietäten finden sich im Plänerkalk von Hundorf und Settenz, im untern Plänerkalk von Kosstitz, wo besonders häu- fig kleine und manchfach verkrüppelte, doch auch 1—12'! breite Exemplare vorkommen; — sehr selten endlich in den Kon- glomerat-Schichten vom BorZen und aus den Schillingen bei Bilin und im Grünsandstein von Laun.
92. Pt. deeurrens Ac., — Taf. II, Fie. 9, 10. Ag. poiss. foss. Vol. III, p. 154, T. XXV, b, F.1—8. MANTELL, Geol. of Sussex T. XXXII, F. 29. GEINITZ, 1. c., T. XVII, F. 9, 11. Ptychodus altior Ac.]. c. p. 155, T. XXV b, F. 9, 10. — MANTELL, 1. c. T. XXXII, F. 17, 21, 27.
Diese Zähne finden sich im böhmischen Kreide-Gebirge seltener, als die der vorigen Art und von Pt. mammillaris. Sie nähern sich in ihrer Form bald mehr der einen oder der andern, kommen aber darin überein, dass sie mehr gewölbt sind und zahlreichere Querfalten haben, als Pt. latissimus.
Das am meisten unterscheidende Merkmal besteht jedoch darin, dass die Granulationen der Seitentheile des Zahnes nicht in konzentrische, sondern in senkrechte divergirende Reihen geordnet sind, also gleichsam die unmittelbare Fortsetzung der sich spaltenden grossen Querfalten bilden. Dieselbe Anord- nung der Granulationen in zum Rande herablaufende Reihen beobachtet man am vordern und hintern Theile der Zähne.
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Sie finden sich selten im Plänerkalke von Lissa (böhmisches Museum), von Hundorf und im untern Plänerkalk von Kosstitz.
3. Pt. mammillaris Ac., — Taf. UI, Fig. 11, 12, 13. Ac. poiss. foss. Vol. II, p. 151, T. CCLVI, F. 11—20. MANTELL, 1. c. Taf. XXXII, Fig. 18, 20, 25.
GEINITZ, 1. c. T. XVII, F. 7, 8, 10, 12. Ptychodus Knorrii STERNBERG, Verhandlung. des böhmischen Museums 1829, T. I, F. 5.
Die Zähne dieser Spezies finden sich sehr häufig und schön im untern Plänerkalk von Kosstitz, häufig aber fast stets zerbrochen in den Konglomerat-Schichten vom BorZen bei Bilin, selten im Plänerkalk von Hundorf und im Plänermergel von Priesen. Meistens haben sie eine Grösse von 3—35'', selten erreichen sie einen halben Zoll. Die an ihrer Basis viereckige, bald von vorne nach hinten, bald von aussen nach innen längere Zahnkrone besteht aus einem mehr oder weniger flach ausgebreiteten untern Theile und einem in der Mitte des vori- gen sich erhebenden konischen Theile, so dass erster gleich- sam die verlängerten Ränder des letzten bildet. Der flache Theil hat einen vordern gewölbten, einen hintern ausgeschnit- tenen Rand und zwei mehr oder weniger schwach bogenförmige Seitenränder, die gerundet in den vordern Rand übergehen, mit dem hintern aber ein manchmal flügelförmig vortretendes Eck bilden. Alle Ecken sind übrigens gerundet. Das Email dieses flachen Theiles schlägt sich nach unten über die Ränder um und verbindet sich dort mit der schmalen, nicht sehr hohen länglich viereckigen Wurzel (Fg. 11, d), die nach abwärts sich langsam verschmälert und an der untern Fläche ausgeschweift ist.
Der mittle Kegel ist bald niedrig und bildet nur eine gerundete Vorragung, bald wieder sehr hoch und dann an den Seitenflächen fast senkrecht abfallend. Letztes ist vorzugs- weise bei den Zähnen der Fall, deren Diameter von vorne nach hinten, Erstes aber bei solchen, deren seitlicher Durch- messer vorwaltet. Der vordere Rand des Zahns steigt allmäh- lich gegen das gerundete obere Ende des Kegels an, während der hintere senkrecht abfällt und an der Basis einen tiefen dreieckigen Eindruck zeigt.
Die obere Fläche des Kegels ist mit 4—12 regelmässigen, scharfen, schmalen, geraden Querfalten bedeckt, die aber manch- mal ganz verwischt sind. Ja mitunter ist der Gipfel des Zahns so abgenützt, dass an ihm dichtstehende feine Grübchen — die Durchschnitte der Röhren - Substanz des Zahns — zum Vorschein kommen.
Die Seitenflächen des Kegels sind im obern Theile ganz glatt, der untere Theil jedoch, so wie die flache Ausbreitung, sind mit senkrechten aber flachen Fältchen bedeckt, welche von stärkern konzentrischen Furchen durchschnitten werden, so dass das Ganze mit kleinen Granulationen, die eine kon- zentrische Anordnung besitzen, bedeckt erscheint.
Sehr .oft sind die Zähne vielfach verschoben und dadurch in ihrer Form sehr unregelmäsig.
4. Pt. triangularis Reuss, — Taf. II, Fig. 14, 15, 16, 17, 18, 19; Reuss geognost. Skizz. pag. 218, 256.
Die kleinen 2—3‘“ langen und ohne die Wurzel 3—1. hohen Zähne dieser Spezies weichen in ihrer Form von allen
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andern Ptychodus-Zähnen bedeutend ab. Sie sind nämlich nicht viereckig, wie diese, sondern bilden, von oben betrachtet, in ihrem Umrisse ein gleichschenkeliges Dreieck, welches bald rechtwinklig, bald am seltensten spitzwinklig ist. Die hintere Seite des Zahns ist gerade abgeschnitten, während die vordere sich in die erwähnte, meistens stumpfe, gerundete, sel- ten langgezogene und dann plötzlich abgeschnittene Spitze endigt. Die verbindenden Seitenränder, welche senkrecht abfallen, sind, von oben betrachtet, gerade oder schwach ausgeschnitten, während sie, im Profil angesehen, etwas wellenförmig gebogen sind. Die obere Fläche ist in der Mitte von vorne nach hinten am meisten erhaben und bildet dort einen sehr stumpfen ge- rundeten Kiel, von welchem sie nach beiden Seiten dachförmig abfällt. Sie trägt in der Regel drei bald gerade, bald mehr oder weniger gekrümmte oder auch wellenförmig gebogene, gewöhn- lich scharfe, selten gerundete Querfalten, deren zwei hinterste zwischen die sich manchmal noch eine kleinere einschiebt, in den Seiten-Ecken des Zahns zusammenlaufen. Die vorderste endet in der Mitte der Seitenränder. Die hinterste scharfe Kante entsteht durch das Zusammenstossen der oberen und hinteren Fläche des Zahns.
stumpf,
Von ihr laufen sowohl nach ab- wärts, als auch nach vorwärts zur zweiten Kante kleine Längs- fältchen, die oft sehr kurz sind und in blosse Granulationen übergehen.
Von der Mitte der vordersten Kante entstehen auf jeder Seite 2—3, selten mehr, divergirende Falten, welche manch- fach gebogen sind und in weiterem Verlaufe sich unregelmäsig verzweigen. Zuweilen entspringen auch aus der vordern Kante nur zwei Falten, die sich dann seitwärts wenden, mit vorwärts gerichteter Konyexität. Aus diesen entspringen dann die übri- gen baumförmigen Fältchen. Die Räume zwischen den Quer- falten sind rinnenförmig ausgehöhlt und zeigen zunächst dem Rande kleine Granulationen oder kurze Querfältchen. Die hin- tere Fläche des Zahns ist in der Mitte tief eingedrückt und steigt in einen dreieckigenLappen bis über die Mitte der Wur- zel herab. Zu beiden Seiten zeigt sie mitunter längliche Granulationen.
Der Sockel des Zahns erreicht nicht viel mehr als die halbe Höhe der Krone, ist unterhalb derselben stark eingeschnürt, quer rhomboidal. Er setzt nicht bis zum vordern Ende der Zahn- krone fort, sondern lässt die Spitze derselben frei, welche mit- hin rings von Email umgeben ist. Die untere Fläche ist ge- wölbt, durch eine schwache Längsfurche in zwei dreieckige Höcker getheilt.
Diese Zähne finden sich sehr selten in unterem Pläner- kalk von Kosstitz und in den Konglomerat-Schichten vom Bor- zen bei Bilin.
II. Hybodontes.
Hybodus Ac.
1. H. cristatus Reuss, — Taf. II, Fig. 20. Reuss, geognost. Skizz., pag. 219, 256. Dieser schöne Zahn, den ich bisher nur einmal im untern Plänerkalk von Kosstitz auffand, hat in seiner Form grosse
Ähnlichkeit mit den Zähnen von H. raricostatus Ac. aus dem Lias von Bristol. Er ist fast gerade, kaum merkbar gebogen, 3°“ lang, in seiner ganzen Länge nicht mehr als 1,5‘ breit, in der Mitte nicht viel über 3‘ hoch, wovon nur 1,2’ auf die Zahnkrone kommen. Die aus senkrechten, locker verweb- ten Fasern bestehende Wurzel ist fast überall gleich hoch und bildet ein längliches rechtwinkeliges Viereck. Unterhalb der Krone ist sie etwas eingeschnürt.
Die Krone ist in der Mitte am höchsten und nimmt gegen die schmalen, fast gerade abgeschnittenen Enden hin nur sehr allmählich an Höhe ab. Oben bildet sie eine scharfe Kante, von der jederseits eine dachförmig abschüssige Fläche abfällt, welche mit einer sehr undeutlichen Kante in die niedrige senk- rechte Seitenfläche übergeht.
Aus der mittlen Kante erheben sich in der Mitte 1 und auf jeder Seite 5, im Ganzen also 11 schr niedrige zugespitzte Kegel, von denen der mittle der höchste ist, die seitlichen aber gegen die Enden des Zahnes allmählich kleiner werden. Die Entfernung zwischen der mittlen Spitze und den nächst gelegenen ist mehr als doppelt so gross, als die der seitlichen unter einander. Von der Spitze jedes Kegels laufen 2—4 scharfe, stark vorragende, etwas gebogene divergirende Falten an der äussern und innern dachförmigen Fläche des Zahnes An den senkrechten Seitenflächen werden sie undeutlich und ver- schwinden zuletzt so, dass der untere Theil dieser Flächen fast glatt ist. Doch auch in den Zwischenräumen der mittlen Spitzen der Zahnkrone entspringen aus der Mittelkante selbst mehre solcher Falten, welche aber niedriger, mäsig und öfters unterbrochen sind, übrigens auch keine diver- _ girende, sondern eine fast parallele Richtung haben. Nie sind aber die Falten durch Qucräste verbunden. Der Zwischenraum zwi- schen den seitlichen Spitzen ist ganz glatt oder zeigt nur sehr wenige ganz kurze schwache Falten.
Die Basis des Emails der Zahnkrone ist in der Mitte flach ausgeschweift, sonst ganz gerade.
herab, welche nach unten zu sich gabelförmig spalten,
weniger regel-
III. Squali pristodontes.
Wenn auch die äussere Form der Zähne und besonders das Gezähntseyn oder Glattseyn ihrer Ränder bei den lebenden Arten nicht unter die Kennzeichen des ersten Ranges gerech- net werden kann, so ist dieses doch bei den fossilen Formen, von welchen sich gewöhnlich nur die Zähne erhalten haben, von grosser Wichtigkeit und dient, mit gehöriger Umsicht be- nützt, zur Unterscheidung der verschiedenen Arten, besonders wenn auf den mikroskopischen Charakter zugleich Rücksicht genommen wird. Es dürfte daher die von AcAssız gebrauchte Gruppirung in die Haie mit gesägten und glattrandigen Zähnen mit bedeutenden Vortheilen in Bezug auf Diagnostik verbunden seyn und verdient also beibehalten zu werden, bis fortgesetzte genauere Untersuchungen andere konstantere und durchgrei- fendere Unterscheidunes-Merkmale aufgefunden haben werden.
Corax Ace.
1. C. heterodon Reuss, — Taf. II, Fig. 49—71. Galeus appendiculatus Ac.
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Galeus pristodontusAc. z. Th. poiss. foss. T. XXVI.
Bronn, Lethaea, T. XXXII, F. 20 b.
MANTELL, G. S. T. XXXII, F. 12, 13, 15, 16.
Nırsson, T. X, F. 1a, 1b.
Geinitz, T. I, F. 1,2. — Reuss, geogn. Skizz., pag. 257.
Corax Kaupii Ac. poiss. foss. p. 225, T. XXVI, F. 4—8; T. XXVI a, F. 25 —34.
C. falcatus Ag. poiss. foss. p. 226, T. XXVI, F. 14; T. XXVI a, F. 1—15.
C. appendiculatus Ac. poiss. foss., p. 227, T. XXVI, F. 3; T. XXVI a, F. 16—20.
C. alfinis v. Münsrt. Ac. poiss. foss. p. 227, T. XXVIJ, F. 2; T. XXVI a, F. 21—24,
Acassız hat die früher von ihm unter den Namen Ga- leus pristodontus und G. appendiculatus beschriebenen Zähne in 5 Spezies zertheilt, die den Namen Corax pristodontus, C. Kaupii, C. falecatus, C. appendiculatus und C. affınis führen, Mit Ausnahme des C. pristodontus aus den Mastrichter Schich- ten, welcher eine wahrhaft selbstständige Spezies bildet, und vielleicht des C. appendiculatus (mit Ausschluss aber der Fig. 3, Taf. XXVI) müssen wohl alle übrigen in eine einzige Spezies vereinigt werden, wovon ich mich durch Vergleichung einiger Hundert Exemplare überzeugt habe. Die als Unterscheidungs- zeichen angegebenen Merkmale, die grössere Höhe und Breite, Schlankheit oder Länge, der mehr oder weniger bogenförmige Ver- lauf des vordern, das mehr oder weniger deutliche Ausgeschnitten- seyn des hintern Randes, der mehr oder weniger geschiedene kleine Fortsatz am hintern Ende der Basis, die schärfere oder stumpfere Spitze u. s. w. sind so schwankend und wandelbar und bieten eine so grosse Reihe von Mittelstufen dar, dass an eine Tren- nung in scharf begrenzte Spezies nicht zu denken ist, wiewohl die blosse Betrachtung der wirklich sehr heterogenen Endglie- der der ganzen Reihe leicht zu einem solchen Verfahren ver- leiten kann.
In den kalkigen Schichten unserer Kreide-Formation, be- sonders aber im untern Plänerkalke von Kosstitz, kommen diese Zähne in soleher Menge und solcher Form-Verschiedenheit bei- sammen vor, dass man leicht unläugbare Übergänge zwischen den einzelnen Formen nachweisen kann. Um Diess deutlich ins Lieht zu setzen, habe ich eine ganze Reihe derselben ab- bilden lassen.
Am häufissten sind die unter C. falcatus begriffenen For- men (meine Fig. 49, 50, 52, 53, 55—63, 65—68), weit selt- ner der €. Kaupii (Fig. 51, 54) und C. affinis (Fig. 64, 70). Die unter Fig. 69, 71 abgebildeten Formen lassen sich wohl kaum von C. appendiculatus unterscheiden oder bilden doch deutliche Übergänge auch zu dieser Form. Selbst die von Acassız auf Taf. XXVI a gegebenen Abbildungen stellen mei- ner Meinung nach die Nothwendigkeit des Zusammenschmel- zens dieser Formen in eine Spezies ausser Zweifel. Alle stimmen darin überein , dass sie ein mehr oder weniger schiefes Dreieck bilden mit vorderer langer, hinterer kurzer Seite. Ge- wöhnlich stehen Höhe und Länge des ganzen Zahnes ziemlich im Gleichgewichte, oder eine Dimension waltet vor der andern doch nicht bedeutend vor. Die meistens rückwärts gerichtete Spitze ist mehr oder weniger scharf, der vordere Rand mehr
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oder weniger bogenförmig, fast nie ganz gerade und stetsschräg; der hintere kürzere nähert sich immer dem Senkrechten oder ist es wirklich. An der Basis ist er bald mehr bald weniger tief ausgeschnitten oder biegt sich unter einem rechten oder etwas stumpfen Winkel um und bildet einen zuweilen ziemlich langen Nebenzahn-artigen Fortsatz. Beide Ränder sind rundum mit kleinen dicht aneinander liegenden Sägezähnen besetzt, die nur zuweilen zunächst der Spitze verwischt sind. Stets sind sie aber im untern Theile grösser als im obern, so wie auch am vordern Rande deutlicher, als am hintern.
Die innere Fläche ist regelmäsig stark gewölbt, die äus- sere entweder ganz flach oder nur in der Mitte der Länge nach etwas vorstehend. Selten zeigt sie einige kleine undeutliche Längsfalten an der Basis. Der untere Rand des Emails ist mehr oder weniger, nie aber sehr ausgeschnitten, was mit der Schiefheit des Zahnes zusammenhängt.
Die Wurzel ist ziemlich dick, stark bogenförmig; beide
Schenkel stossen oft in einem deutlichen, stumpfen Winkel
zusammen. Die innere Fläche der Wurzel ist gewölbt, die äussere flach. Die Grösse der Zähne übersteigt 3° nicht;
jedoch finden sich auch häufig Zähne, die kaum 4“! Höhe besitzen. Sie sind den Pläner-Schichten des böhmischen Kreide- Gebirges eigenthümlich und haben sich bisher im Quader noch nicht aufgefunden. Selten sind sie in den tiefsten Pläner- Schichten, z. B. in den Konglomerat-Schichten vom BorZen und aus den Schillingen bei Bilin, im Plänermergel von Priesen, Postelberg und Kystra.
Am häufigsten trifft man sie im Plänerkalke, dem sie fast nirgends fehlen. In grosser Menge beherbergt sie der obere Plänerkalk von Hundorf und noch mehr der untere Plänerkalk von Kosstitz.
2. C. obliquus Reuss, Taf. IV, Fig. 1, 2, 3. Reuss, geogn, Skizze II, pag. 220, 257.
Offenbar verschieden von den eben beschriebenen sind Zähne, welche ebenfalls der Gattung Corax angehören und sich nur selten in den Konglomerat-Schichten vom BorZen bei Bilin und im untern Plänerkalk von Kosstitz finden. Sie sind sehr klein (2—24‘ hoch) und an der Basis um die Hälfte länger. Sie bilden ein sehr schiefes, an der Basis rechtwinkliges Dreieck mit scharfer Spitze, dessen senkrechte Seite rückwärts gekehrt ist. Beide Ränder sind vollkommen oder doch bei- nahe gerade; der hintere biegt sich an der Basis unter einem fast immer rechten Winkel um und bildet eine niedrige Ver- längerung mit fast horizontalem oberen Rande, deren Länge mehr als den dritten Theil der ganzen Zahn-Länge ausmacht. Die Ränder sind gewöhnlich nur in den untern zwei Dritthei- len sehr fein und dicht gezähnt. Beide Flächen sind regel- mäsig gewölbt, die innere jedoch, besonders im untern Theile, stärker. Der untere Rand vollkommen horizontal, so wie es auch die bei keinem Exemplar ganz erhaltene Wurzel zu seyn scheint. Der unter Fig. 2 abgebildete Zahn von Kosstitz unterscheidet sich in manchen Merkmalen von dem Normal-Typus, den Fig. 1 und 3 ausdrücken; es unterliegt mithin noch manchem Zweifel, ob derselbe auch wirklich der beschriebenen Spezies angehöre.
4
IV. Squali leiodontes.
A. Scyllia. Scyllium Mürurr et Hexer.
1. Sc. Humboldtii Reuss, — Taf. IV, Fig. 4—8.
Nicht gar selten kommen in den Konglomerat-Schichten vom BorZen bei Bilin kleine Zähne vor, die offenbar einem Scyllium oder Chiloscyllium oder Hemiscyllium angehören. Am meisten Ähnlichkeit haben sie mit den Zähnen von Scyllium Edwardsii Cuv., Chioscyllium punctatum M. et H. und Stego- stoma fasciatum M. et H. (MÜLLER u. HENLE systematische Beschreibung der Plagiostomen pag. 4, 19, 24). Sie haben eine sehr dünne Email-Schichte und eine grosse Zentral-Höhlung. Sie sind nur 0,75—1,25‘ lang, dreispitzig, glatt, sehr schief, so dass ihre oft stumpfe, seltner langgezogene Spitze ganz nach rückwärts sieht und ihre vordere Fläche schräg aufwärts, ihre hintere abwärts gerichtet ist. Erste ist mäsig gewölbt und fällt gegen die Ränder allmählich ab, letzte ist von einer Seite zur andern stärker gewölbt und senkt sich gegen” die Ränder steil nieder (Fig. 7 b). Die obere Fläche verlängert sich nach vorne und abwärts bedeutend zu einem rundlichen vorspringenden Lappen. Die Ränder sind ziemlich scharf, nicht selten an der Basis schwach gezähnelt. Auf jeder Seite ent- springt aus dem Rande ein kleiner Nebenzahn, der eine von dem mittlen Kegel divergirende Richtung hat, mitunter auch in einem fast rechten Winkel von demselben absteht.
Sie sind bald spitzig, bald mehr gerundet, fast immer wenigstens im obern Theile ziemlich scharfrandig. Zuweilen fehlen sie fast ganz und an ihrer Stelle bemerkt man nur ein sehr schwach vortretendes gerundes Eck, so dass der Umriss des Zahnes ein Trapezoid wird. Ihre Oberfläche geht ent- weder unmittelbar in die flache Wölbung der obern Fläche des mittlen Zahnkegels über oder ist durch eine Vertiefung davon geschieden, die besonders an der untern Fläche stark aus- geprägt ist und zur deutlichen Rinne wird.
Ob der Taf. IV, Fig. 9 abgebildete Zahn aus dem untern Plänerkalk von Kosstitz, der sich bisher nur einmal, und zwar im Gesteine eingewachsen und daher nur eine Fläche dem Blicke darbietend, vorgefunden hat, auch hierher gehöre oder nicht, muss bis zur Auffindung zahlreicherer und besserer Exemplare unentschieden bleiben.
2. Sc. crassiconum Reuss, — Taf. II, Fig. 21, 22, Taf. XI, Fig. 11. Hybodus appendiculatus Russ, geognost. Skizz., II, pag. 219, 256.
Die Zähne übersteigen die Höhe von 1,5—2,5”' nicht. Der mittle Zahnkegel ist wenig höher als breit oder selbst noch niedriger, dick und sehr gewölbt, so dass die Seiten ränder gar nicht vortreten und die Ähnlichkeit mit einem kur- zen dicken Kegel deutlich in die Augen fällt. stumpf gerundet.
Die Spitze ist An der Basis des mittlen Kegels entsprin- gen jederseits ein oder zwei sehr nahe stehende kleine und kurze, mit dem obern spitzigen oder stumpfen Ende aufwärts gerichtete Nebenzähne, die von dem mittlen Kegel durch eine
ziemlich tiefe Furche geschieden sind. Die obere Fläche des Zahns an der Basis gerundet, mit kurzen feinen Fältchen be- setzt, die manchmal sehr undeutlich werden. Oft sind die Nebenzähne abgebrochen, und man findet nur den mittlen Theil des Zahnes.
Sehr selten in den Konglomerat-Schichten vom BorZen bei Bilin.
B. Lamnae.
Otodus Ac. 1. O. appendiculatus Ac., — Taf. III, F. 22—29. Acassız, poiss. foss. Vol. II, p. 270, T. XXXII, Fig.
1—25.
Squalus cornubjcus SCHLOTH.
Squalus mustelus MAnTELL, G. S. T.XXXII, F. 2, 59,46.9%
GEmitz, l. c. .LF.3a,bund5ab.
Diese Zähne kommen häufig in dem Plänerkalk von Hun- dorf, selten in dem von Laun, im Plänermergel von Luschitz, Priesen, Postelberg, in den Konglomerat-Schichten vom BorZen, aus den Schillingen
im untern Plänerkalk von Kosstitz vor,
und vom Sauerbrunnen bei Bilin und von Teplitz u. s. w.
‘Sie sind in Grösse und Form sehr veränderlich. Erste wechselt von 0,25 —2,0”. Auch das Verhältniss der Höhe zur Länge ist unbeständig. Es gibt sehr schlanke Formen, welche zugleich auch gerade und gleichseitig sind (Fig. 22, 23), dage- gen aber auch niedrige und lange Formen (Fig. 25, 29), welche oft schief und mit der Spitze rückwärts gekrümmt sind (Fig. 24, 26, 27, 28). Diese ist nie sehr scharf, sondern mehr gerundet. Die Ränder sind glatt und schneidig. Neben ihnen verläuft auf der äussern Fläche eine sehr schmale und seichte Furche. Sonst ist diese flach, nur in der Mitte wenig gewölbt. Bei grossen Exemplaren ist diese Wölbung etwas stärker und steht selbst in Gestalt eines schwachen Längenkiels vor, der sich bis an die Basis erstreckt, während bei den flächern Exemplaren sich daselbst eine dreieckige Depression vorfindet. Grosse Exemplare zeigen überdiess noch mehre kleine unbeständige Längsfurchen.
Die innere Fläche ist regelmäsig stark gewölbt, mitunter an der Basis sehr schwach gefältelt.
Die Spitze der sehr dicken massiven Zähne ist schwach nach aussen gebogen. Die Basis des Emails bildet an der innern Fläche eine regelmäsige Bogenlinie; an der äussern ist sie, besonders bei grossen Exemplaren, in der Mitte ausgeschweift.
Die etwas nach auswärts gerichteten, also vom mittlern Zahnkegel etwas divergirenden Nebenzähne sind verhältniss- mäsig gross und breit, oben stumpf zugespitzt, an den Rändern schneidig, oft deutlich dreieckig, selten mehr gerundet.
Die Wurzel ist dick, unten bogenförmig ausgeschnitten, bei grossen Exemplaren sehr massiv, auch innen sehr gewölbt mit stark gekrümmten Seitenschenkeln.
Die Figur 30 und 31 abgebildeten Zähne aus dem untern Plänerkalk von Kosstitz unterscheiden sich durch kleinere Neben- zähne, welche zugleich von dem mittlen Zahnkegel weiter ab- stehen, als gewöhnlich. Es ist bisher nicht ganz gewiss, ob. sie ebenfalls hieher gehören.
5)
2. O. semiplicatus y. Münst., — T. II, F. 20, 21. Acassız, poiss. foss. Vol. II, p. 272. T. XXXVI,
F. 32, 33.
Diese immer grossen, beinahe 1‘ hohen Zähne kommen selten im untern Plänerkalk von Kosstitz vor. Sie sind breit und etwas schief dreieckig mit wenig nach rückwärts gekehrter, mäsig scharfer Spitze. Die Länge der Basis übertrifft stets die Höhe des mittlen Zahnkegels. Die innere und äussere Fläche sind beschaffen, wie bei O. appendiculatus; nur sind beide längs der ganzen Basis dicht und scharf, aber fein gefaltet. Die Nebenzähne sind sehr gross, lang, dreieckig und scharf, und stehen weit vom mittlen Kegel ab. Ihr scharfer Rand ist hie und da undeutlich gezähnelt. Die dicke Wurzel ist bogenförmig gekrümmt, die Basis des Emails an der äussern Fläche stark ausgeschweift.
3. 0. latus Ac., — Taf. III, F. 32, 33.
Acassız, poiss. foss. Vol. II, p. 271, T. XXXII, F. 26.
Hieher scheinen einige Zähne aus dem Plänerkalk von Hundorf und dem untern Plänerkalk von Kosstitz zu gehören, welche fast ganz mit der von Agassiz gegebenen Beschreibung übereinstimmen.
Sie sind dick, aber verhältnissmäsig kurz, so dass die Länge der Basis des Zahns die Höhe des Kegels, der ein ziem- lich gleichseitiges Dreieck bildet, bedeutend übertrifft. Die innere Fläche ist stark gewölbt, die äussere flach, mit einer sehr schmalen, seichten Furche längs der schneidigen Ränder. Die Basis des Emails ist ganz horizontal. Die Wurzel sehr massiv, fast so hoch als der Zahnkegel, unten in der Mitte seicht ausgeschnitten.
Ein bedeutender Unterschied findet aber bei den Neben- zähnen statt. Statt dass diese nämlich gross und gerundet wären, wie bei den Exemplaren von Mastricht, treten sie weniger deut- lich hervor und bilden nur eine fast horizontale niedrige Ver- längerung der Seitenränder, mit zuweilen schwach krenulirtem oberm Rande.
Bei dem Zahne Fig. 32 erhebt sich jedoch die hintere Verlängerung zu einem deutlichen, wiewohl niedrigen Nebenzahn.
Noch mehr weicht der kleine Zahn Fig. 33 aus dem untern Plänerkalk von Kosstitz ab. Er ist fast dreimal so lang, als hoch, der Kegel auch an der äussern Fläche sehr gewölbt, mit deutlichen Seitenfurchen ; die Spitze stumpf, die Seitenzähne verhältnissmäsig gross, besonders sehr lang, oben gerundet; die Wurzel sehr dick und hoch.
Wenn er hieher gehört, ist es wahrscheinlich ein Zahn von einem jungen Individuum aus der obern Kinnlade und aus dem hintersten Theile des Rachens.
%. ©. serratus Ac.
Acassız, poiss. foss. Vol. III, p. 272, T. XXXII, F. 27, 28. Reuss, geogn. Skizz. II, p. 256.
Fand sich nur einmal im untern Plänerkalk von Kosstitz und stimmt ganz mit der Abbildung von Acassız überein.
Oxyrrhyna Ace.
©. Mantellii Ac, — T. II, F. 1—6. AGassız, poiss. foss. Vol. III, p. 280, T. 33, F. 1—9.
1.
ManteELL G. S. T. XXXII, F. 4, 7, 8, 10, 11, 26, 28. Nırsson petr. Suec. T.X, F.1 c,d, e. GEinITz 1. c. T. I, FE. 4.
Die hieher gehörigen Zähne findet man besonders häufig in den obern Schichten der Kreide-Formation. Am häufigsten sind sie im Plänerkalk von Hundorf und Settenz und im untern Plänerkalk von Kosstitz; weit seltner in den Konglomerat-Schich- ten vom BorZen und aus den Schillingen, im Plänersandstein von Trziblitz und ZaluZ und im Grünsandstein von Laun.
Sie sind dick, massiv, erreichen mitunter eine Grösse von 11—2'; gewöhnlich jedoch wechselt sie zwischen I—1’'. Sie bilden ein beinahe gleichschenkliges Dreieck, jedoch ist meistens die hintere Seite etwas länger, der Zahnkegel daher etwas nach rückwärts gerichtet; nur selten tritt diese schiefe Stellung deut- licher hervor. Dabei hat die Basis der Zähne eine bedeutende Länge; so dass diese die Höhe des Kegels übertrifft, oder doch wenigstens ihr gleichkommt. Selten stösst man auf schlankere Formen, bei denen das umgekehrte Verhältniss Statt hat,
Die Spitze ist nie sehr scharf, immer etwas gerundet, dabei etwas rückwärts gebogen, so wie auch der untere Theil des Zahnes, während der mittle eine schwache Biegung nach innen macht.
Die innere Fläche ist sehr stark und regelmäsig gewölbt, die äussere selten ganz flach, meistens in der Mitte etwas ge- wölbt, an den Seiten aber durch eine sehr seichte und breite Furche, welche sich bis an die schneidig vortretenden Ränder erstreckt, vertieft.
Eine andere, zuweilen dreieckige Depression findet sich auch oft an der Mitte der Basis. Dagegen gibt es Exemplare, bei denen Seitenfurchen auch mehre andere schmälere, aber tiefere Längsfurchen die äussere Fläche uneben machen, welche sich selbst bis an das oberste Drittheil des Zahnes erstrecken (Fig. 2).
ausser den
Wo diese fehlen, sieht man doch gewöhnlich an der Basis |
einige sehr schwache und kurze Furchen. Während die Seitenränder des Zahnkegels bis zur Basis
sich regelmäsig herabsenken, breiten sie sich an derselben oft |
bedeutend aus und bilden längs dem ganzen obern Rande der Wurzel eine niedrige Verlängerung, deren oberer Rand mit- unter schwach gekerbt ist, niedrigen Nebenzahn ähnlich wird.
Die Basis des Emails bildet an der innern Fläche einen regelmäsigen Bogen, an der äussern ist sie horizontal, nur in der Mitte etwas ausgeschweift.
Die Wurzel sehr dick und in der Regel auch ziemlich hoch, nach innen gewölbt, nach aussen besonders in der Mitte vertieft, ihr unterer Rand mehr oder weniger, selten aber stark, bogenförmig. —
Im untern Plänerkalk und in den Konglomerat-Schichten vom BorZen bei Bilin trifft man unter Andern auch selten Zähne, die nur 2—3‘/! hoch, aber um ein Drittheil länger, dabei an der Basis sehr dick sind, ein niedriges breites Dreieck mit etwas gerundeter Spitze bilden.
Die innere Fläche ist sehr stark gewölbt und an der Basis sehr fein und sparsam gefältelt.
und die dann einigermasen einem
6
Die äussere Fläche ist eben- ||
falls, aber weniger gewölbt, zuweilen von oben nach unten et- was konkav. Die Ränder sind scharf und schneidig; gleich neben ihnen nimmt aber der Zahn sehr schnell an Dicke zu, so dass dort eine schmale Rinne entsteht.
Ob sie ebenfalls zu O. Mantellii und zwar zu den kurzen Zähnen aus den hintersten Theilen des Kiefers, oder zu den unpaarigen vordern Zähnen an der Kommissur beider Schenkel der Kinnladen gehören, oder ob sie von einer andern Species abstammen, müssen weitere Beobachtungen lehren. (T. VII, Fig. 16, 17).
2. O. angustidens Reuss, — T. II, F. 7—13.
In den Konglomerat-Schichten am südlichen Fusse desBorZen bei Bilin finden sich in grosser Menge Zähne einer Oxyrrhina, die sich von der eben beschriebenen O. Mantellii durch mehre Merkmale unterscheidet.
Auffallend ist ihre verhältnissmäsig geringe Länge bei be- deutender Höhe, obwohl auch dieses Verhältniss bei verschie- denen Exemplaren sehr wechselt. So finden sich dergleichen, bei welchen sich Höhe und Länge verhalten wie 3 : 1; bei andern stellt sich dieses Verhältnis wie 1,5 : 1. Mitunter erreichen sie eine Höhe von 2—1 Zoll, nie aber eine bedeu- tende Dicke. Nie sind sie so massiv, wie die Zähne von ©. Mantellii, von denen sie sich durch grössere Schlankheit unter- scheiden. Sie endigen in eine nicht sehr scharfe Spitze, von der die Seitenränder fast gerade, oder, unterhalb der Mitte nur sehr wenig eingebogen, herablaufen. Bis fast zur Basis herab
ı nimmt die Breite des Zahns nur sehr allmählich zu, an der Basis | aber divergiren die Ränder schnell nach aussen, so dass der
Zahn dort fast doppelt so breit ist, als in seinen obern zwei Drittheilen. Gewöhnlich bilden die Zähne ein sehr spitziges, gleichschenkliges Dreieck; doch finden sich auch viele, welche viel kürzer, breiter und schief dreieckig sind, so dass manch- mal der hintere. Rand an der Basis eine tiefe Einbiegung bildet (Fig. 12), wo dann auch die Spitze des Zahnes nach rückwärts gewendet ist. Selten findet sich eine ähnliche Einbiegung an der Basis des vordern Randes.
Die innere Fläche ist stark gewölbt, bei. den schmalen langen Formen -fast halbzylindrisch; stets aber bemerkt man beiderseits an dem Rande eine äusserst schmale Furche, wo- durch der Rand schneidig wird. Die äussere Fläche ist immer in ihrer ganzen Länge ziemlich bedeutend gewölbt, obwohl weniger als die innere, und zunächst den Rändern mit einer breiten Längsfurche versehen; nur an der Basis ist in der Mitte ein dreieckiger Eindruck vorhanden.
Beobachtet man den Zahn im Profil, so erscheint die Spitze etwas nach aussen gebogen, der zunächst darunter liegende Theil des Zahnes nach innen. In der Mitte wendet sich die Konyexität wieder nach aussen, während die Basis wieder nach einwärts gebogen ist. Jedoch sind alle diese Biegungen, be- sonders bei manchen Exemplaren, schwach ausgesprochen. Vor- züglich findet dieses bei breiten Exemplaren Statt.
Das Email endet an der innern Fläche mit einer deut- lichen Bogenlinie; an der äussern ist die Grenzlinie nur in der Mitte schwach eingebogen. Die Wurzel ist viel niedriger als
bei O. Mantellii, dünn, in der Mitte mäsig ausgeschnitten. Sie scheint mit dem Zahnkegel nur locker verbunden zu seyn, da sie meistens abgebrochen ist.
3. O. acuminata Rruss, — T. III, Fig. 17, 18, 19. T. VII, F. 20.
Unter häufigen Zähnen von O. Mantellii stösst man im untern Plänerkalk von Kosstitz auf Zähne, erstgenannten zu sehr unterscheiden, als dass sie mit ihnen vereinigt werden könnten. über- steigen an Höhe von 3—4#°'! nicht; dabei sind sie sehr schlank, fast nadelförmig; nur an der Basis, in welche die Ränder in einer sanften Ausbiegung allmählich übergehen, breiten sie sich mitunter um das Dreifache aus. seitig, scharf spitzig, weit dünner, an der innern Fläche viel weniger gewölbt, als bei O. Mantellii. Auch die äussere Fläche zeigt eine sanfte, gleichmäsige Wölbung.
Von O. Mantellii unterscheiden sie sich endlich auch da- durch, dass sie in der Mitte sehr merkbar nach aussen gebogen sind. Die Basis ist ganz horizontal, die schwache Wurzel ist an der Basis tief ausgeschnitten, ihre Schenkel sind schlank und unten zugespitzt. Man findet diese Zähne auch, wiewohl sehr selten, im Plänermergel von Priesen.
die sich von den
Sie sind immer sehr klein,
Sie sind vollkommen gleich-
4. O. heteromorpha Reuss, — T. II, F. 14, 15, 16.
Unter allen schon erwähnten Zähnen enthält der untere Plänerkalk von Kosstitz auch seltene kleine Zähne (von 2—24—3' Höhe), welehe Ähnlichkeit mit manchen Corax-Formen, von der andern Seite aber auch mit manchen Formen von Otodus besitzen. Von ersten unterscheiden sie sich aber durch die ganz glatten, scharfen Ränder, von den letzten durch den Mangel der Neben- zähne. Ich glaube sie daher am besten der Gattung Oxyrrhina einordnen zu können. Sie bilden ein schmales, sehr schiefes Dreieck, dessen stark rückwärts gerichtete scharfe Spitze mit dem hintern Ende der Basis des Zahnes genau oder beinahe in eine senkrechte Linie fällt. Die Länge der Basis übertrifft die Höhe des Zahnkegels fast um 0,3—0,5. Der vordere Rand ist schief, schwach bogenförmig und über der Basis etwas aus- geschweift; der hintere dagegen fast senkrecht und gerade, bildet über der Basis einen tiefen Ausschnitt, indem er sich unter fast rechtem Winkel umbiegt und so nach hinten, wie bei Corax, eine Verlängerung bildet, deren oberer Rand dem Horizontalen sich nähert. Beide Ränder sind scharf und ganz glatt.
Die innere Fläche ist gewölbt, nicht viel weniger aber auch die äussere, welche nur in der Mitte über der Basis eine schwache Depression zeigt. Zunächst den Rändern bemerkt man Spuren einer äusserst schmalen, seichten Längsfurche.
Der untere Rand des Emails ist in der Mitte wenig aus- geschweift, sonst fast horizontal. Die niedrige Wurzel an der äussern Fläche in der Mitte eingedrückt, am untern Rande schwach ausgeschnitten. -
Hieher gehört vielleicht auch ein anderer 4“ Janger Zahn (Fig. 16) von demselben Fundort, der ebenfalls sehr schief drei- eckig, scharf zugespitzt, rückwärts gekrümmt ist, und dessen hinterer Rand ebenfalls durch eine rechtwinkelige Umbiegung
an der Basis einen kleinen Fortsatz bildet, dessen oberer Rand aber sehr schwach gekerbt ist, wie wir es auch bei manchen Exemplaren von O©. Mantellii finden. Die äussere Fläche ist schwächer gewölbt und an der Basis etwas stärker eingedrückt, die Wurzel stärker und am untern Rande mehr bogenförmig.
Odontaspis Ac.
1. O. raphiodon Ac., — T. II, FE. 34, 35, 36. Lamna raphiodon Ac. poiss. foss. Vol. III, p. 296, T. XXXVILa, F. 11—16. MANTELL, G. S. T. XXXII, F. 1. FAuJsas ST. FonD mont. St. Pierre, T. XVII, F. 2. ? BUCKLAND, geol. and. miner. T. XXVIL d, F. 11.
Die Zähne dieser Species scheinen nicht selten zu seyn; allein nur sehr sparsam sind die wohl erhaltenen, noch mit den Nebenzähnen versehenen Exemplare. Ob also die übrigen, so gut sie sonst damit übereinstimmen, hieher gehören, bleibt. zweifelhaft. Deutlich fand ich sie bisher im untern Plänerkalk von Kosstitz und im Plänermergel von Kautz. Sie sind bis 2 hoch, aber verhältnissmäsig sehr schmal. Unterhalb der Mitte sind sie etwas eingeschnürt, so dass sie dort schmäler erschei- nen; jedoch findet sich diese Einschnürung nicht bei allen Exemplaren. Sie sind spitzig und haben trotz ihrer Dicke scharfe Ränder. Die innere Fläche ist stark gewölbt und fein gefaltet; die äussere in der Mitte ebenfalls bedeutend konvex und gegen die Seiten hin schnell abfallend. Nie tritt aber die von AGcassız angegebene Kante bei unsern Exemplaren deutlich auf ihr hervor.
An der Basis befindet sich jederseits ein sehr spitziger, gewölbter, fast kegelförmiger Nebenzahn von bedeutender Höhe; ja es finden sich Exemplare, bei denen die Nebenzähne beinahe die Hälfte der Höhe des mittlen Zahnkegels erreichen. Die Wurzel ist ziemlich hoch, unten stark bogenförmig gekrümmt.
Lamna Ac.
1. L. plieatella Reuss, — T. II, F. 37—4A.
Die hieher gehörigen Zähne wechseln sehr in der Grösse, indem ihre Höhe zwischen 4—3'' schwankt. Sie sind sehr schmal, dreieckig, fast pfriemenförmig, ziemlich scharf zuge- spitzt, vollkommen gerade und gleichseitig; nur sehr selten finden sich Exemplare, die etwas schief und dann immer klein Sie gehören wohl dem hintern Theile der Kiefer an. Ihre Ränder stehen sehr wenig vor, sind aber trotz der Dicke des Zahnkegels doch genug scharf. Die innere Fläche ist sehr "stark und gleichmäsig gewölbt, fast zylindrisch und mit zahl- reichen, sehr netten und deutlichen Längsfalten versehen, die sich bald bis zum obern Drittheil des Zahnkegels erstrecken, bald schon in der Hälfte verschwinden. Die mittle unpaarige Falte ist die längste; je weiter sie auch aussen liegen, desto kürzer sind sie. Sie erstrecken sich nie bis zum Seitenrande, sondern lassen einen sehr schmalen, etwas vertieften Raum zu- nächst dem Rande frei und glatt. Zwischen die längern Falten schieben sich an der Basis kürzere ein (Fig. 38). Die äussere Fläche ist nur gegen die Spitze hin gewölbt, in der untern
sind.
Hälfte fast eben, in ihrer ganzen Ausdehnung aber glatt. Der Zahnkegel ist mit der Spitze etwas, in der Mitte aber ziemlich stark auswärts gebogen.
An der Basis, ziemlich weit entfernt vom mittlen Kegel, steht jederseits ein sehr kleiner, aber deutlicher Nebenzahn, der aber gewöhnlich abgebrochen ist.
Auch die schmale, stark bogenförmige Wurzel ist gewöhn- lich abgebrochen. Die Basis des Emails bildet eine starke Bogenlinie.
Ob diese Zähne mit L. subulata Ac. übereinstimmen, lässt sich wegen der sehr mangelhaften Beschreibung dieser Species nicht bestimmen.
Sie finden sich, wiewohl nicht häufig, im untern Pläner- kalk von Kosstitz; im Plänermergel von Priesen, Postelberg, Wollenitz und Kautz, in den Konglomerat-Schichten vom BorZen bei Bilin und im Hippuriten-Kalk von Kutschlin. Mit ihnen fin- den sich etwas breitere, oben stumpfere Zähne, die aber übri- gens ganz damit übereinstimmen (Fig. 38). Ob der verhältniss- mäsig auch breitere Zahn (Fig. 44) von Kosstitz, dessen Neben-
zähne auch weit grösser sind, hieher gehört, ist sehr zweifelhaft.
3. L. undulata Reuss, — T. IN, Fig. 45, 46, 47, 48.
Die Zähne dieser schönen Species kommen nur selten vor, und zwar ebenfalls der Kreide- Formation. Ich fand sie bisher im Plänerkalk von Hundorf, im untern Plänerkalk von Kosstitz und in den Konglomerat-Schich- Sie sind klein,
nur in den «obern Schichten
ten vom BorZen bei Bilin. sehr scharf zuge- spitzt, pfriemenförmig, und gehören zu den schlanksten Lamna- arten. Die innere Fläche ist im untern Theile äusserst stark gewölbt, mehr als halbzylindrisch; ja zuweilen tritt die Wölbung so stark hervor, dass der Zahn dort an den Seiten zusammen- gedrückt erscheint. Nach oben zu nimmt aber die Wölbung mehr und mehr ab und ist unter der Spitze nicht bedeutend. Das umgekehrte Verhältniss findet bei der äussern Fläche statt. Diese, sehr schmale Furche zeigt, ist im untern Theil des Zahns wenig, im obern Theile aber sehr stark gewölbt, fast halbzylindrisch. Dieses Verhältniss hängt mit der eigenthümlichen S-förmigen Biegung der in ihrer ganzen Länge schneidigen Seitenränder zu- sammen. Diese biegen sich nämlich unterhalb der Spitze stark nach aussen, so dass sie gleichsam eine Diagonale an dem Profile des Zahns beschreiben. Der Zahn erscheint also, Profil angesehen, fast wellenförmig gebogen, was aber, wenn man ihn von aussen oder innen ansieht, bei weitem nicht so sehr auffällt, da die Biegung der Fläche nicht gleichen Schritt hält mit der der Ränder.
Beide Flächen sind vollkommen glatt.
Die Wurzel tritt nach innen sehr stark gewölbt vor und hat nur kleine Seitenschenkel. Die sehr kleinen Nebenzähne sind fast immer abgebrochen.
welche in ihrer ganzen Länge neben dem Rande eine
im
3. L. acuminata Ac.
Ac. poiss. foss. Vol. III, p. 292, T. XXXVII, a, F.54—57. Selten im untern Plänerkalk von Kosstitz.
s
Flossenstacheln.
Spinax Bon.
In dem untern Plänerkalk von Kosstitz findet man, wie- wohl selten, Flossenstacheln, welche in Bezug auf den Mangel gezähnter Ränder und ihre Grössen-Verhältnisse am meisten mit denen von Spinax übereinstimmen, sich aber darin wieder von ihnen unterscheiden, dass sie an ihrem hintern Rande nicht gefurcht, sondern an beiden Seiten mehr oder weniger zugerundet sind. Ihr Querdurchschnitt bildet also eine breitere oder schmälere Ellipse (T. IV, Fig. 12, 13, 14). Sie sind 0,5 —0,75 lang, bald sehr schlank, bald wieder kegelförmig, an der Basis fast 0,25‘ dick, ganz gerade, oder mit der Spitze nur wenig Die Oberfläche ist ganz glatt, oft glän Ihre Substanz ist
rückwärts gekrümmt. zend oder sehr fein der Länge nach lineirt. braun, undurchsichtig und verräth im Innern die Zusammen- setzung aus koncentrischen Schalen. Ich habe sie in meinen geognostischen Skizzen Vol. II, p. 220 unter dem Namen Spinax rotundatus beschrieben.
Später entdeckte ich an demselben Fundorte Stacheln, die Der längste war von den Seiten zusammen-
wohl einer andern Species angehören dürften. fast 1° lang, ganz gerade, gedrückt und am vordern und hintern Rande mit einer schma- len scharfen Längsleiste versehen, gleichsam schwach geflügelt. — Ein andres Exemplar ist 0,75‘ lang, an der Basis 0,23 dick, mit der stumpfen Spitze sehr schwach rückwärts gekrümmt, am hintern Rande schwach zusammengedrückt, aber nicht scharf, am vordern in der untern Hälfte gerundet und dicker, in der obern mit der erwähnten scharfen Leiste versehen. Die Ober- fläche zeigt hie und da die feinen schrägen koncentrischen Linien, wie sie Acassız T. X b, Fig. 14 bei Spinax major ab- bildet. Man unterscheidet an ihm sehr gut den untern zuge- spitzten Theil, mit welchem er in die Haut eingesenkt war (T. IV, Fig. 10).
Ein drittes Exemplar ist ebenfalls an der Spitze schwach aber weit schlanker, als das vorige, und von den Der hintere Rand ist in seiner ganzen Länge mit der schmalen scharfen Längsleiste versehen, vor welcher die Oberfläche vertieft erscheint. Der vordere Rand ist gerundet und besitzt nur im obersten Drittheile die schwache Leiste, die über den untern Theil vorragt. Die Ober- fläche ist zunächst dem vordern Rande der Länge”nach fein lineirt (T. IV, Fig. 11). Vielleicht gehört der zuerst beschriebene Stachel der vordern, die beiden andern der hintern Rücken- flosse an. Ich belege sie provisorisch mit dem Namen Spinax marginatus.
glatt,
gebogen, Seiten zusammengedrückt.
Placoiden-Wirbel.
AGassız, poiss. foss. Vol. III, p. 360, T. XL a, F. 9—23. Coeloptycehium acaule Goior. T. LXV, F. 12. Bronn, Lethaea T. XXVII, Fig. 24.
RoEMER, Verst. d. norddeutsch. Kreidegeb. p. 108. Reuss, geogn. Skizz. II, p. 39.
Mit den Zähnen zugleich finden sich ziemlich häufig vereinzelte
Wirbel, von denen es bei der jetzigen Kenntniss dieser fossilen Reste wohl unmöglich ist, die Gattung oder gar die Species, der sie angehören, zu bestimmen. Im obern Plänerkalk von Hundorf und im untern von Kosstitz trifft man grosse Wirbel 23‘ breit und 0,75—1‘' hoch, an der Peripherie mit zahl- reichen feinen Spalten, an der doppelten Konkavität mit feinen Radialstreifen versehen, die ganz mit den von AGassız T.XL a, F. 9—15 abgebildeten übereinstimmen und von diesem Forscher dem Otodus appendiculatus und der Oxyrrhina Man- tellii zugeschrieben werden, was um so wahrscheinlicher ist, da mit ihnen sehr häufig Zähne dieser Arten vergesellschaftet sind.
Der untere Plänerkalk von Kosstitz enthält ausserdem kleinere Wirbel von 0,75‘ Durchmesser und 0,33—0,4‘ Höhe, bei denen die radialen Streifen besonders hervortreten, und welche mit denen von Lamna und Odontaspis (poiss. foss. T. XL a, Fig. 16—32) übereinkommen.
Ganz kleine Wirbel (0,3—0,4’' breit und fast eben so hoch) liegen in Menge im untern Plänerkalk von Kosstitz und in den Konglomerat-Schichten vom BorZen, in deren härteren Gesteinen sie gewöhnlich nur leere Räume hinterlassen haben. Wo sie besser erhalten sind, zeigen sie denselben Bau, wie die vorer- wähnten, nur dass die Spalten an der Peripherie fehlen. Sie stammen offenbar von einem Plakoiden von geringen Dimensio- nen, vielleicht von Spinax, dessen Flossen-Stacheln sich auch daselbst finden.
B. Ganoiden. I. Pycenodontae.,
Sphaerodus Ac.
1. Sph. mammillaris Ac., — T. VII, F. 28. AGassız, poiss. foss., Vol. II, p. 15, T. LXXIII, F. 1, 2. Reuss, geogn. Skizz., II, p. 257.
Sehr klein, 1—1,5° breit und eben so hoch und selbst noch etwas höher, niedrig zylindrisch mit senkrechten Seiten. Die obere Fläche wird von einem gerundeten schmalen Rande umgeben, der nach innen von einer kreisförmigen, seichten Furche begrenzt wird und in seinem ganzen Umfange oder auch nur in seinem hintern Theile durch kurze Querfurchen schwach gekörnt erscheint. Innerhalb der Kreisfurche erhebt sich die Mitte des Zahns als ein mehr oder weniger hoher, ge- rundeter oder auch durch eine mittle Einschnürung schwach zweilappiger Höcker. Die Oberfläche des Emails ist glatt. Das abgebildete Exemplar ist nicht regelmäsig, sondern etwas schief, dürfte aber demungeachtet hieher gehören.
Sehr selten im untern Plänerkalk von Kosstitz und in den Konglomerat-Schichten vom Borzen bei Bilin.
2. Sph. tenuis Reus. Reuss, geogn. Skizz., II, p. 220, 257.
Sehr selten im untern Plänerkalk von Kosstitz.
Gyrodus Ac.
1. G. angustus Ace, — T.V, F. 55. Acassız, poiss. foss., Vol. II, T. LXVI a, Fig. 14, 15.
Revss, Versteinerungen,
Lang und schmal elliptisch, 0,45” lang, 0,08‘ hoch; obere Fläche flach mit einer tiefen schmalen Längsfurche, sonst glatt; die Seiten gerundet, steil; äusseres und inneres Ende
schmal, zugerundet. Sehr selten im untern Plänerkalk von Kosstitz.
2. G. Münsteri Ac., — T. IV, F. 57, 58, 59, 60. Acassız, poiss. foss., Vol. II, T. LX a, F. 17.
1,5—2'' lang, bald rundlich, bald breiter oder schmäler elliptisch, gewöhnlich nicht sehr regelmässig, 0,5—0,75’ hoch; obere Fläche sehr wenig gewölbt oder ganz flach, mit einer grössern oder kleinern, seichtern oder tiefern Depression in der Mitte; der übrige Theil mit sehr kleinen, kurzen Falten bedeckt, die bald eine kreisförmige Anordnung zeigen, bald ganz unregel- mässig verlaufen und dann sehr flach und niedrig sind. Die Seiten theils gerundet, steil abfallend, theils auch ganz senkrecht.
Selten in den Konglomerat-Schichten vom BorZen bei Bilin.
3. G. quadratus Reuss, — T. IV, F. 56, 61. ReEuss, geogn. Skizz. II, p 222, 257.
1—1,25‘' lang, rundlich, mehr oder weniger vierseitig, 0,5—1‘“ hoch, oben flach und mit grosser, seichterer oder tieferer, rundlicher oder viereckiger Depression, umgeben von sehr klei- nen und flachen unregelmäsigen Fältchen; mit gerundeten steilen Rändern oder mit hohen senkrechten Seiten. Sehr vereinzelt, mit den vorigen.
Pyenodus Ac.
1. PyenoduscomplanatusAc,— T.IV, F.27—36. P. complanatus Ag,., poiss. foss., Vol. II, T.LXXIl a,
F. 40—48. P. Münsteri Ac., poiss. foss., Vol. I, T. LXXII a, F. 26—39.
Obwohl es überhaupt sehr schwierig ist, einzelne lose Pycnodus-Zähne in Bezug auf die Species, der sie angehören, näher zu bestimmen, und obwohl eine solche Bestimmung immer zweifelhaft und unsicher bleiben muss, so ist es doch vortheil- haft, ja selbst nothwendig, dieselben provisorisch durch besondere Namen zu unterscheiden, bis fernere Untersuchungen und Ent- deckungen die wirkliche Selbstständigkeit oder Identität dieser Arten ausser Zweifel setzen.
Im untern Plänerkalk von Kosstitz, noch häufiger aber in den Konglomerat-Schichten am BorZen bei Bilin findet man Pycnodus-Zähne, die sich von denen des P. complanatus Ac. aus dem Grünsand von Regensburg, von welchem P. Münsteri Ac. sich wohl nicht trennen lässt, kaum unterscheiden. Nur sind sie alle weit kleiner, indem sie die Grösse von 0,5 —2''' nicht, übersteigen. Sie sind sehr wechselnd in ihrer Form, bald und zwar meistens rund, bald eiförmig, bald vierseitig (Fig. 27, 26), bald halbkreisförmig (Fig. 30) oder selbst halbmondförmig (Fig. 31). Gewöhnlich sind sie niedrig, 0,5—0,75‘ hoch, oben ganz flach oder sehr wenig gewölbt, oder selbst vertieft (Fig. 26, 30, 31). Sie dürften dann wohl von dem Sphaerodus depressus Ag. (V.II, T.LXXIII, F.4—10) kaum zu unterscheiden seyn. Sehr selten ist ihre Wölbung bedeutender, oder es erheben sich doch auf ihr bedeutende einzelne gerundete Höcker (F. 37, 32).
An den Seiten fallen sie ringsum steil ab mit meistens
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10
gerundeten Rändern; selten sind die Seiten ganz senkrecht. Ihre Oberfläche ist ganz glatt.
Mit ihnen findet man vereinzelte Schneidezähne, Man trifft ihrer, welche stehend herzförmig sind, oben ausgerandet, an der Basis ver- schmälert, an der einen Fläche mäsig gewölbt, an der andern ganz eben und senkrecht. Die Ränder sind durchaus gerundet (Fig. 33). Andere. haben mehr die Form eines halben zusammen- Sie enden oben mit sehr stumpfer, ge-
deren Form ebenfalls sehr verschieden ist.
gedrückten Kegels. rundeter Spitze und werden gegen die Basis breiter. Die eine Fläche ist ebenfalls senkrecht und eben, die andere von einer Seite zur andern gewölbt, von oben nach unten ausgeschweift. Neben der Basis haben sie einen querlaufenden Kiel, der in der Mitte durch eine seichte Rinne vertieft und in zwei seit- liche Leisten getrennt ist (Fig. 36).
2. P. scrobieulatus Reuss, — T.IV, F. 15—25, 64. Reuss, geogn. Skizz., II, p. 221, 258.
Ein einziges Mal fand ich die Zähne dieser Species noch auf einem Kiefer-Fragmente aufsitzend (Fig. 15). Sie stehen in fünf Reihen, von denen die mittle unpaarig ist und die grössten Zähne enthält. Die der äussersten Reihe sind um das Doppelte kleiner, die der Zwischenreihen diekleinsten. Letzte sind zugleich von denen der Mittelreihe weiter entfernt, als von denen der äussern Reihen, mit welchen sie alterniren, und zwischen die sie bis auf ein Drittheil eingeschoben sind. Die Form derselben ist eben so wandelbar, wie bei der vorigen Species, bald rund, bald breit elliptisch, bald herzförmig (Fig. 17), bald quadratisch (Fig. 16) oder länglich viereckig (Fig. 22). Am seltensten nähert sie sich der sechseckigen (Fig. 19). Auch sie sind oben gewöhnlich wenig gewölbt oder ganz flach (Fig. 15), doch auch mitunter stärker gewölbt (Fig. 19, 18), ja selbst fast halbkugelförmig (Fig. 25). Die flachern Varietäten fallen an den Seiten unter scharfen, selten gerundeten Rändern senkrecht ab. Ihre Grösse wechselt von 0,75—5''. Die Höhe übersteigt nur bei den gewölbten Exemplaren 1’. Bei allen ist die Ober- fläche durch zahlreiche, unregelmäsige Grübchen punktirt, die schon dem blosen Auge merkbar sind, was nicht etwa von einer Abreibung herrührt, da dieselben sich selbst bei solchen Zähnen finden, deren Email-Schichte ganz unversehrt ist. Auch die damit vorkommenden Schneidezähne haben eine sehr ver änderliche Gestalt, deren Krone die Höhe von 3% nicht über- steigt. Ein Exemplar von Kosstitz ist zylindrisch, von den Seiten nur wenig zusammengedrückt, oberer Fläche.
mit mäsig gewölbter Die 1,5‘ hohe und fast eben so dicke Krone ist durch eine sanfte Einschnürung von der 24“ langen, etwas dünnern Wurzel gesondert (Fig. 64). Andere sind halbzylindrisch, oben breiter und gerundet, an der Basis etwas schmäler ; die eine Fläche ist ganz eben und senkrecht, die andere gewölbt (Fig. 21).
Der Zahn Fig. 24 zeigt am obern Theil der gewölbten Fläche einen Eindruck, der mit grössern Grübchen eingefasst ist.
Sie finden sich häufig in den Konglomerat-Schichten vom BorZen bei Bilin, seltner im untern Plänerkalk von Kosstitz,
3. P. rostratus Reuss, — T. W, F. 37. REuss, geogn. Skizz., II, p. 221, 258. Fast kreisförmig, 4 lang und 3,2 breit. 2’ hoch, an der obern Fläche gewölbt und durch eine un- deutliche gerundete Kante in die senkrechten Seiten übergehend. Aus der Mitte eines der längern Seitenränder entspringt ein schmaler, schnabelförmiger, am Ende abgeplatteter Fort- satz. Die Oberfläche zeigt selbst dem unbewaffneten Auge zahlreiche Grübchen, welche oft durch unregelmäsige, sehr seichte und schmale Furchen zusammenhängen. Sehr selten in den Konglomerat-Schichten vom BorZen bei Bilin.
4. P. semilunaris. Reuss, — T. IV, F. 43, 44, 45. Reuss, geogn. Skizz., II, p. 221, 258.
Bisher fanden sich diese Zähne sehr vereinzelt in dem untern Plänerkalk von Kosstitz und in den Konglomerat-Schich- ten vom BorZen bei Bilin. Sie sind 2—2,5' lang, 0,5 — 1,2 breit, die Krone ist 1—1,25‘ hoch. Ihr Umriss ist halbmond- förmig mit gerundeten stumpfen Enden, von denen das eine dicker ist. Die eine Seite ist von einem Ende zum andern konvex, die andere schwächer konkav, die obere Fläche der Krone ist schwach gewölbt und geht durch den gerundeten Rand in die Seiten über. Sie zeigt dem bewaffneten Auge feine Vertiefungen. Die etwas dünnere Wurzel ist durch eine schwache Einschnürung von der Krone getrennt. Es wäre möglich, dass diese Zähne, (rotz ihrer abweichenden Form und verhältnissmäsig grossen Höhe, nur eine Varietät von P. scrobiculatus wären.
Die Krone
5. P. rhomboidalis Reuss, — T. IV, F. 46—54. REuss, geogn. Skizz., II, p. 221, 258.
Die Mittelzähne, die sich bisher gefunden haben, sind 2,9—5'! Jang, 1—3'' breit und kaum 1‘ hoch. Sie stellen ein regelmäsiges Rhomboid dar, oder sind durch Ab- rundung der stumpfen Ecken lang elliptisch; die obere Fläche ist eben und glatt, selten stellenweise eingedrückt, und geht. in einer gerundeten Kante in die steilen Ränder über. Die Email-Schichte ist sehr dünn.
Sie finden sich ziemlich häufig an denselben Fundorten, wie die vorigen Arten.
6. P. subdeltoideus Reuss, — T. IV, F. 38—42. REuss, geogn. Skizz., II, p. 220, 258.
Die hieher gehörigen Zähne haben einen dreiseitigen Um- riss, sind 1,5— 3‘ lang und nicht viel mehr als halb so breit, gewöhnlich ungleich dreiseitig; das eine Ende stumpf, das andere spitziger. Seltner stellen sie ein beinahe gleichseitiges Dreieck mit gerundeten Ecken dar. Die Ränder sind gerade, selten etwas ausgeschweift (Fig. 41). Die Krone ist nicht mehr als 0,75° hoch, oben ganz flach und eben, an den Seiten ziemlich steil, an den Enden senkrecht abfallend. Bei manchen Zähnen tritt das mittle Eck sehr zurück, wobei sie dann eine lang und schmal eiförmige Gestalt annehmen. — Vielleicht sind sie nur eine Varietät von P. rhomboidalis, entstanden durch Verschwinden des einen Eckes.
Sie finden sich selten mit den vorigen.
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7. P. subelavatus Ac.
Acassız, poiss. foss., Vol. II, T. LXXII a, F. 59. RoEMER, Verst. d. nordd. Kreidegeb., p. 109. ReEuss, geogn. Skizz., II, p. 258.
Sehr selten im untern Plänerkalk von Kosstitz.
Phyllodus Ac. 1. Ph. eretaceusReuss, — T. IV, F. 62, 63, T. XII, F. 16. REuss, geogn. Skizz., II, p. 222, 257.
3— 5" lang, 2—2,5'' breit, 1— 1,2“ hoch, elliptisch. Oberfläche eben oder sehr seicht konkav. Auf ihr läuft an der Peripherie eine schmale seichte Furche, die nach aussen von einer schmalen Leiste, die oft etwas niedriger ist, als die obere Kronenfläche selbst, eingefasst wird. Die untere Fläche, die mit der nur sehr locker anhängenden Wurzel verbunden ist, gleichmässig gewölbt (T. XII, Fig. 16 b). Die Krone besteht aus dünnen horizontalen Blättern, deren Ränder man an der horizontalen Streifung des senkrechten Zahnrandes er- kennt, während die Wurzel, welche etwas schmäler ist, als die Krone, sonst aber von derselben Gestalt, eine fasrige Zusammen- setzung hat (T. XII, F. 16 c, senkrechter Längendurchschnitt).
Sie sind in den Konglomerat-Schichten am Fusse des BorZen, in welchem sie sich allein finden, öfters in beeinnen- der Verwitterung begrilfen, wo sich dann die einzelnen Lagen des Zahnes aufvlättern. Sie wird durch die sehr dünne Email- Schiehte der Krone begünstigt.
II.
Macropoma Ac.
1. M. Mantelli Ac., — T. IV, F. 68—80; T.V, F. 16. Acassız, poiss. foss., Vol. II, T.LXVa,b, c, d. Amia Lewesiensis ManNT., G.S.T.XXXVIL XXXVII,
G. SE. 142, 145. Koprolithen G.S. T. IX, F. 5—11. BUCKLAND, geol. and. miner., T. XV, F. 5, 6, 7. Bronn, Lethaea (Koprolithen) T. XXXIV, F. 8a, b, c. GEINnıTZ, l. ec. T.U,F.4 ab, 5.
Von diesem Fische fanden bisher im böhmischen Kreidegebirge vorzugsweise die Koprolithen. Sie sind 1—3' lang, zylindrisch, die kleinern eiförmig und ähnlich den Zapfen einer Konifere, besonders den Lärchen-Zapfen, für welche die- selben früher auch angesprochen wurden. Das eine Ende ist stumpf, gerundet, das andere dünnere mehr zugespitzt. Vom ersten Ende an bis über drei Viertheile der Länge verlaufen über den Cylinder mehr oder weniger entfernte wellenförmige Spiral-Linien, ganz ähnlich denen, welche die einzelnen Schuppen-Umgänge eines Koniferen-Zapfens trennen, wodurch auch die Oberfläche des Koprolithen in einzelne, sich schuppen- förmig deckende, schmale Zonen gesondert wird (Klappen-Ein- drücke). Diese Ähnlichkeit wird oft noch durch kleine, senk- rechte Einschnitte vermehrt, wodurch die erwähnten Zonen in einzelne Schuppen zertheilt werden. Die Oberfläche der letzten ist mehr oder weniger dicht mit feinen, unregelmäsigen, sich oft verästelnden, vertieften, senkrechten Linien (Gefäss-Ein- drücken) bedeckt.
Das dem spitzen Ende zunächst gelegene Drittheil zeigt keine Spiral-Linien, dagegen aber längere und tiefere, von
Sauroides.
sich
11
der Spitze ausstrahlende, senkrechte Furchen (T.' IV, Fig. 68, 70, 73, 75, 76; T. V, Fie. 2). Zuweilen beobachtet man nur wenige entfernt stehende Spiralstreifen (F. 69, 7%), oder sie fehlen auch ganz, wo dann auch die Ähnlichkeit mit Koni feren-Zapfen verschwindet (T. IV, Fig. 71; T. V, Fig. 1,3). Gewöhn- lich sind sie im Querdurchschnitt rund, seltner von den Seiten zusammengedrückt (T. V, Fig. 6) oder auch ganz unförmlich (T. IV, Fig. 72); meistens gerade, selten gekrümmt. Auf dem Querdurchschnitte zeigen sie abwechselnde, lichte und dunkel- braune, schmale, konzentrische Zonen und in der Mitte einen kleinen, dunkeln Kern, um den sich die konzentrischen Schalen herumgelegt haben.
In ungeheurer Menge finden sie sich im untern Pläner- kalk von Kosstitz zusammengehäuft; obern Plänerkalke von Pokratitz und vom Sauerbrunnen von Bilin vor. An letztem Orte sind sie sehr fest und bestehen aus kohlensaurem Kalk, der mithin die Stelle des phosphor- sauren Kalkes und des organischen Stoffes eingenommen hat.
selten kommen sie im
Ganz zerbrochen und zerrieben trifft man sie endlich auch in den Konglomerat-Schichten vom BorZen bei Bilin.
Ein einziges Mal fand sich in dem Pyropen-Sande von TrZi- blitz ein 5’ langer, elliptischer, in Brauneisenstein umge- wandelter Koprolith, dessen Oberfläche keine zusammenhängen- den Spiral-Linien, wohl aber zahlreiche getrennte Schuppen zeist (T. IV, Fig. 77). Die Konglomerat Schiehten vom BorZen führen sehr zahlreiche, äusserst kleine (0,5 —1,5''') lange eylindrische, fast kugelige oder auch gekrümmte Koprolithen, von denen es unentschieden bleiben muss, von welchem Fische sie herstammen (Fig. 78, 79, 80).
Den oben beschriebenen ganz ähnliche Koprolithen von 2—3,5' Länge besitze ich aus einem kohligen Schiefer des Rothen Todtliegenden von Hohenelbe im Bunzlauer Kreise. Sie sind denen von Macropoma Mantellii zum Verwechseln ähnlich; nur zeigt ihre Oberfläche noch zahlreichere und sich vielfach verästelnde Gefäss-Eindrücke. Sie stammen vielleicht von einer grossen, gefrässigen Pygopterus-Art ab. Ich verdanke sie der Güte meines Freundes Corpa in Prag. Zur Vergleichung habe ich einige auf T. V, Fig. 7, 8 abgebildet. [Jahrb. f. Min. 1843, 757.]
Zu Macropoma Mantellii dürften auch einzelne spiegelglatte, mit Email überzogene Schuppen gehören, die sich in den Kon- glomerat-Schichten vom BorZen bei Bilin finden. Sie sind 2,9 — 3,5“ Jang und eben so hoch, rautenförmig, mehr oder weniger schief, hinten quer abgeschnitten, an den Ecken gerundet. Die Oberfläche ist mit sehr feinen, konzentrischen Linien gezeichnet und zeigt dem vordern Rande zunächst einige seichte gerade Furchen. Die kleinen Stacheln, die sonst die Schuppen des genannten Fisches bedecken, sind aber verloren gegangen (T. V, Fig. 21, 21 b).
C. Ctenoiden. Percoides. Beryx Cw.
1. B. Zippei Ac, - TIL T.I, FA. AGAsSıZ, poiss. foss., Vol. IV, p- 120, T.XV, F. 2. OLE
Verhandl. d. böhm. Mus. 1834, p. 68. Reuss, geogn. Skizz., II, p. 222, 258.
Dieser seltene Fisch, welcher bisher nur aus einem Exemplare bekannt war, das aus dem Plänersandstein von Smeczna im Rakonitzer Kreise herstammt und sich im böhmischen National- Museum befindet, wurde vor Kurzem auch im Pläner-Sandstein von ZaluZ gefunden. Nach einem schönen bis auf die Schwanz- flossen wohlerhaltenen Exemplare dürfte sich Einiges- in der Acassız’schen Beschreibung ergänzen lassen.
Das erwähnte Exemplar ist 8,5‘ lang und beim Anfange der Rückenflosse, wo der Körper am höchsten ist, über 3° hoch. Der Körper ist daher breit oval und nimmt nach hinten schnell an Höhe ab, indem er vor der Schwanzflosse nur noch 11’ Höhe hat. Der grosse Kopf ist 3° lang, misst also mehr als ein Drittheil der genannten Körper-Länge. Nicht viel weniger beträgt seine Höhe. Der Nacken ist sehr gerundet, die Augenhöhle gross, die Mundspalte weit, der Unterkiefer nach hinten sehr breit werdend, die Kopfknochen stark, an den Rändern gezähnelt. Das Praeoperculum, am hintern Rande seines langen und schmalen vertikalen Astes fein und gleich-
förmig gezähnelt, stösst mit dem kürzern und breitern untern-
Aste im stumpfen Winkel zusammen; der untere Rand ohne Zähne; am hintern Winkel ein starker Dorn. Das grosse Oper- culum zeigt ausser feinen ausstrahlenden ästigen Furchen drei Leisten, welche in vorspringende Dornen enden, und deren eine aufwärts, die andere rückwärts, die dritte abwärts läuft, alle aber zunächst der Einlenkungs-Stelle des Knochens in Win- keln von beiläufig 75° zusammenstossen.
Die Wirbelsäule kurz, die Wirbel gross und stark. Man zählt 1% Schwanzwirbel; die Zahl der Bauchwirbel lässt sich nicht genau angeben. Die Dornfortsätze stark; die der ersten Schwanzwirbel am längsten, am kürzesten die der Bauchwirbel. Die Rippen lassen sich an dem Exemplare nicht erkennen. Die Rückenflosse sehr entwickelt; sie beginnt gleich hinter dem Nacken und reicht bis 1° weit von der Schwanzflosse. Sie besteht aus fünf starken, langen, etwas gekrümmten Dornen und eilf etwas längern, weichen, gegliederten und am obern Ende bündelförmig zertheilten Strahlen (5/10). Sie werden von sechszehn starken und langen Zwischenknochen getragen. Beson- ders stark und breiter, als die andern, sind die der dernigen Strahlen.
Von der Schwanzflosse sind nur einige der 1,75‘ langen gegliederten Strahlen sichtbar. Die Afterflosse liegt weit nach hinten und reicht fast bis zum Schwanze. Sie ist ebenfalls stark entwickelt und zählt zwei starke Dornen und neun 2° lange gegliederte Strahlen (2/9). Die Bauchflessen sind un- vollständig, bestehen aber aus wenigstens acht Strahlen. Von den Brustflossen ist nichts wahrzunehmen.
Die Schuppen sind sehr gross, höher als lang. beträgt über 0,5‘ in der Mittellinie, in welcher 21—22 zählt. An den Schuppen der Seitenlinie dieselbe Eigenthümlichkeit, die Acassız bei Beryx radians be- merkt. Ihr Nahrungskanal ist nämlich nicht einfach, sondern theilt sich büschelförmig in mehre Zweige. Die Seitenlinie, die sehr deutlich erkennbar ist, läuft mit nach oben gerichteter Konvezität dem obern Rande des Körpers ziemlich parallel.
Ihre Höhe man ihrer sieht man
12
%. B.ornatus Ac, — T. W F. 2, T. XII, FE. 1, 2; Schuppen T. V, F. 12, 13, 15. AGassız, poiss. foss., Vol. IV, p. 115, T.XIV a, T. XIV b, F. 1, T.XIV c, F. 1—6, T. XIV d. Zeus Lewesiensis MAnTELL, G. S. T. XXXIV, F. 6, T. XXXV, XXXVI; G. SE. p. 136. GEInıTZz, Nachtrag 1843, p. 5, T. IV, F. 1, Schuppe. In dem obern Plänerkalk von Kutschlin fand sich ein Fragment der vordern obern Körper-Hälfte eines Fisches, welches der genannten Species angehören dürfte. Man erkennt daran die kurzen dicken Wirbel mit ihren langen Dornfortsätzen ; die vordern, nach hinten allmählich an Länge zunehmenden, schwach gebogenen, 0,75‘ langen, nicht sehr dicken Dornen der Rückenflosse, die sehr entwickelten breiten und beinahe einen Zoll langen vordern Zwischenknochen. Ausserdem sind auf demselben Stücke viele, demselben Fische angehörige Schup- pen zerstreut. Sie sind 5—6‘'‘ hoch und bis 4 lang, vorne und hinten schwach ausgeschweift, in der Mitte der Fläche etwas erhaben und mit zahlreichen wachslinien bedeckt.
sehr feinen konzentrischen An- Das Anwachs-Centrum liegt dem hintern Rande der Schuppe näher. Die kleinen Stacheln, mit denen die Schuppen dieser Species in ihrem hintern Theile bedeckt sind, sind bei unsern Exemplaren nicht mehr wahrzunehmen. Die Schuppen der Seitenlinie erkennt man an dem einfachen konischen Nahrungskanal.
Im böhmischen National-Museum befindet sich ein Fragment eines Fisches aus dem Plänersandstein des Bunzlauer Kreises, welches dieser Species angehören wird und T. XII, Fig. 1 abge- bildet ist. Es umfasst den vordersten Theil des Rumpfes nebst einigen Trümmern von Kopf-Knochen. Der Körper ist daselbst fast 5° hoch und mit bis Zoll-grossen elliptischen Schup- pen bedeckt, deren eine Fig. 2 derselben Tafel isolirt darstellt. Man sieht an ihnen sehr deutlich die konzentrischen Anwachs- Linien, das hinter der Mitte liegende Anwachs-Centrum und die den hintern Theil der Schuppe bedeckenden Spitzen, welche an dem Abdruck gedrängt stehende Grübchen hinterlassen haben. Dasselbe Stück lässt vier ganze Bronchial-Strahlen und Spuren von noch zwei andern wahrnehmen. Die daselbst wahr- nehmbaren Bruchstücke des Kiemendeckels sind sehr undeut- lich. Auf der andern Seite des Exemplars sieht man Frag- mente von acht dünnen Strahlen der Brustflossen.
Isolirte Schuppen dieser Art trifft man auch häufig zer- streut im untern Plänerkalk von Kosstiz (T. V, Fig. 13), im obern von Kutschlin (Fig. 12), Kröndorf u. s. w., im Pläner- Mergel von Luschitz, Priesen, Kystra, HorZens (T. V, Fig. 15).
Andere kleinere gerundet vierseitige Ctenoiden-Schuppen, am hintern Rande kammartig zerspalten, finden sich im Pläner- Mergel von Priesen (T. V, Fig. 20), von Postelberg (Fig. 9) u. s. w. Sie könnten vielleicht von Beryx microcephalus Ag. abstammen.
D. Cycloiden. Halecoides. Osmeroides Ac«.
1. O. Lewesiensis Ac., Schuppen T. V, F. 10, 11: 142, 16, 19.
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Asassız, poiss. foss., Vol. V, T. 60 b, T. 60 c.
Salmo Lewesiensis MANTELL, G. S. T. XL, F.1. T. XXXII, F. 12, T. XXXIV, F.1, 3, G. SE. p- 140.
GEINITZ, 1. c. Schuppen, T. II, F.3 a, b.
Häufig und allgemein verbreitet in unserm Kreide-Gebirge sind die Schuppen dieser Gattung. Sie stimmen vollkommen mit den von Acassız, T. 60 b, F. 7 und T. 60 e, F. 8 gegebenen Abbildungen überein. Sie sind bis 4, 2’ lang und fast eben so hoch, vierseitig, hinten gerundet, vorne gerade abgeschnitten und mit 4—6 vom Centrum ausstrahlenden, wellenförmigen Biegungen versehen, die durch eben so viele Furchen geschie- den sind. Die Oberfläche ist mit etwas geschlängelten, kon- zentrischen, feinen Linien bedeckt. Man findet sie in fast allen Gliedern der Pläner-Gruppe, im obern Plänerkalk von Hundorf, Kutschlin, _ Kröndorf, im untern Plänerkalk von Kosstitz, im Plänermergel von Luschitz, Priesen, Kystra, Kautz u. s. w., in den Konglomerat-Schichten vom BorZen bei Bilin und im Pläner- Sandstein von SchirZowitz.
Ausserdem finden sich noch Schuppen von andern Fischen aus der Klasse der Cykloiden. Sie sind bald fast kreisrund, bald oval, dabei höher als lang, hinten mehr, vorne weniger gerundet, am hintern Rande mit vielen ausstrahlenden feinen Furchen, übrigens fein konzentrisch lineirt. T. V, F. 18 ist eine solche Schuppe aus dem Plänermergel von Priesen abgebildet.
Halec Ac.
1. H. Sternbergii Acassız. Asassız, poiss. foss., Vol. V, T. 63. Verhandl. d. Ges. d. böhm. Mus. 183%, p. 67.
Bisher ein einziges Mal im Plänersandstein von Jungkoldin Königgrätzer Kreises gefunden. Das bis 1,5’ lange Exemplar befindet sich im böhmischen National-Museum.
Esoces.
Enchodus Ac. 1. E. Halocyon Ac. — T. IV, F. 65, 66. AGAsSIZ, poiss. foss., Vol. V, T.25 c, F. 1—16. Esox Lewesiensis MANTELL, G. S. T. XXXIII, F. 2, 3, 4, T.XLIV, F.1,2; G. SE. p. 140.
Im obern Plänerkalk von Hundorf fand ich ein 2° langes und 0,6‘ hohes Bruchstück eines hierher gehörigen Unter- kiefers mit vier 2—3 Linien weit von einander abstehen- den Zähnen, von denen aber nur einer — der hinterste — ganz erhalten ist. Er ist dünn, kegelförmig, fast 1’ lang und unten 1,5‘ dick, fast rund im Durchschnitte, nicht sehr spitzig, glatt; nur unter der Loupe treten sehr feine Vertikallinien hervor.
Auch einzelne Zähne dieser Species kommen nur selten vor. T. IV, Fig. 66 stellt einen solchen aus dem untern Pläner- Kalk von Kosstitz dar. Er ist 3°‘ lang, schmal kegelförmig, scharf zugespitzt, stark gewölbt, fast zylindrisch, etwas nach rück- und ein-wärts gebogen. An der vordern Seite zieht sich das Email tiefer herab, als an der hintern. Die von GEINITZ l. c. T. XVII, Fig. 13 abgebildeten und zu Enchodus gerech- neten Zähne dürften wohl kaum hieher gehören, sondern viel- mehr von einer Lamna, vielleicht Lamna plicatella, abstammen.
Saurocephalus Harıan.
1. Saurocephalus lanciformis Harı., — T. IV, F. 67. Acassız, poiss. foss., Vol. V, T.XXV c, E. 21—29. HARLAN, Journ. acad. Philad. 1824, III, Pl. 1, F. 1—5. MANTELL, G. S. T. XXXIH, F. 7, 9.
Hieher glaube ich einen losen Zahn aus dem obern Pläner- Kalke vom Sauerbrunnenberg bei Bilin ziehen zu müssen. Er ist beiläufig 0,5‘ lang, an der Basis 0,125‘ breit, verschmälert sich aufwärts ziemlich stark, ist gerade, konisch, beinahe kreis- rund im Umfange, im Innern hohl, der Länge nach fein ge- streift; die Spitze ist abgebrochen.
Decapoden. I. Macroura. Klytia v. Meyer.
1. Klytia Leachii Reuss, — T. VI, F. 1, 2, 3, 4, 5, 6. Astacus Leachii MAnTELL, G. S. T. XXIX, F. 1, 4, T. XXX, F. 1,2, T. XXX, F. 1—4. Glyphea Leachii RoEmER, norddeutsch. Kreidegeb., . 105. er Leachii, GEINITZ, 1. c., T. VII, FE. 4, T. IX, E. 1, S. 14,39.
Dieser schöne Krebs wurde zuerst in der Kreide von Sussex gefunden und von MANTELL mit dem Namen Astacus Leachii belegt; später entdeckte ihn GEINITZ im Plänerkalk von Strehlen, und RoEMER beschrieb ihn unter den Namen Glyphea Leachii. In dem böhmischen Kreidegebirge kommt er. ziemlich häufig vor, wiewohl meistens in Bruchstücken. So fand ich ihn im obern Plänerkalk von Hundorf und Kutschlin, am häufigsten aber im Plänersandstein von TrZiblitz und Hradek. Ein Scheeren Frag- ment von erstem Orte wird auch im böhmischen National- Museum aufbewahrt.
Die aufgefundenen Exemplare setzen es ausser Zweifel, dass dieser Krebs nicht zu der Gattung Glyphea gehören könne, denn es fehlen ihm die charakteristischen Merkmale derselben. Der Cephalothorax ist nicht so lang und schmal und nicht in so scharf begrenzte drei Theile geschieden, von denen der mittle sich nicht so weit nach rückwärts erstreckt. Der vor- dere und mittle derselben besitzen keine scharf unterschie- denen Regionen. Der Seitenrand des vordern Theils ist nicht so stark eingebogen. Vergleicht man unsern Krebs etwas ge- nauer mit den übrigen Makrouren-Gattungen, so findet man viel- mehr eine völlige Übereinstimmung mit der Gattung Klytia v. MEYER, wie aus der folgenden Beschreibung hervorgeht.
Das Fig. 1, 2 abgebildete Exemplar von Hundorf zeigt den Cephalothorax ziemlich vollständig. Er ist zwar von oben nach unten etwas zusammengedrückt; man erkennt aber doch, dass er nicht sehr viel schmäler als lang ist (3“). Er hat eine breite ovale, etwas dem Fünfseitigen sich nähernde Form, ist vorne zugespitzt, nimmt nach rückwärts allmählich an Breite zu, verschmälert sich im hintern Theile schnell und endet mit einem tiefen, halbmondförmigen Ausschnitt zur Einlenkung des Schwanzes. Die Ränder des Brustschildes sind zu einer ziem- lich starken Leiste verdickt und haben eine entsprechend tiefe Furche neben sich. Die Rückenlinie ist gerade. Der Cepha- lothorax wird durch zwei breite tiefe Querfurchen in drei Theile
Crustiaceen.
getheilt. Der vordere verläuft sich nach vorne in eine stumpfe Spitze und ist in der Mitte des Seitenrandes etwas ausge- schnitten; sein hinteres Ende ist gerundet und wenig verlängert.
Der mittle Theil ist der kürzeste und verlängert sich nicht weit nach hinten. An beiden Seiten wird ein kleiner Theil durch eine kurze Längsfurche, welche beide Querfurchen verbindet, abgegrenzt, der sich dann nach vorne unter den Seitenrand des vordern Theils verlängert.
Zwischen dem mittlen und hintern Theile liegt auch der Quere nach eine schmale sabelförmige Region, welche durch eine dritte Querfurche gebildet wird, die beiderseits in die zweite einmündet.
Der hinterste Theil ist der grösste und reicht bis zum hintern, halbmondförmigen Ausschnitte.
Die ganze Oberfläche ist mit unregelmäsig zerstreuten grössern und kleinern Höckern und spitzen Knötchen bedeckt, welche im vordern und in den Seiten-Gegenden des mittlen Theiles am meisten vorragen, im hintern Theil aber dichter zusammengedrängt sind.
An der untern Fläche des Cephalothorax (Fig. 1) sieht man die Einlenkungs-Stellen der dicken 4 hintern Füsse und deren ersten kurzen Glieder zum Theile. Die übrigen Theile sind an keinem Exemplare erhalten.
Wohl aber ist Diess mit den Scheerenfüssen der Fall. Diese haben, besonders bei den grössern Exemplaren, eine be- deutende Grösse, indem sie die Länge von 5—6 Zollen erreichen.
Das sehr kurze erste Glied ist nirgends zu unterscheiden; das zweite (brachium — das lange Glied von MEyEr’s — Fig. 1, 2) ist bis 1,4 lang, 0,66‘ breit, mäsig gewölbt, verschmälert sich nach vorne und endet mit einer schief auswärts geneigten, von einer starken Leiste eingefassten Gelenkfläche.
Das dritte Glied (carpus — das kurze Glied v. MEYER’s — Fig. 1, 3, 6) ist 0,65’ lang, stark gewölbt, fast zylindrisch, nach innen durch einen sehr tiefen schmalen Ausschnitt von dem vorigen gesondert und bildet nach aussen einen langen, halb- runden Fortsatz, der mit dem langen Gliede eingelenkt ist. Die vordere Gelenkfläche ist ebenfalls von einer hohen Leiste, hinter der sich eine Furche befindet, umgeben.
Die Hand ist sehr gross, bis 2°‘ lang und 1,2—1,4‘, breit, vierseitig, ziemlich gewölbt, an der innern Kante etwas zugeschärft, an der äussern gerundet, verschmälert sich nach vorne und hinten etwas (Fig. 1, 3, 4, 5).
Beide Finger, der bewegliche und der unbewegliche, sind sehr lang (bis 3‘), fast zylindrisch, ganz gerade und an den einander zugekehrten Rändern gleich einer Säge mit vielen
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entfernt stehenden starken | —14“ langen dornigen Höckern be- setzt, welche im geschlossenen Zustande der Scheere ineinan- der eingreifen.
Die Oberfläche aller Fussglieder ist mit zahlreichen grössern und kleinern spitzigen Höckern besetzt, die an der innern Fläche des langen Gliedes am kleinsten und sparsamsten sind.
An dem Exemplare Fig. 1 sieht man auch ein 3° langes Bruchstück einer ziemlich starken äussern fadenförmigen Antenne.
Callianassa Lracn.
C. Faujasii DesmarEst, — T. V, F. 52.
FAuJas ST. FonD. mont. St. Pierre, T. XXXIL, F. 5, 6.
RoEMER, nord. Kreidegeb., p. 106.
Pagurus Faujasii DESMAREST, crustac. foss., T. XI, BE. 2.
MANTELL, G. S. T. XXIX, -F. 3.
König, ic. sect. I, 1, T. II, F. 20.
BRoNnNn, Lethaea, T. XXVII, F. 23.
Pagurus Bernhardus Holl. Petref., p. 149.
Im böhmischen National-Museum befinden sich Scheeren- Fragmente aus dem Plänersandstein von Leitmeritz, welche länger und schmäler sind, als die Exemplare von Mastricht, aber ganz mit denen von Dülmen übereinstimmen.
Hieher gehören wohl auch die sehr seltnen Scheeren- Stücke aus dem Plänersandstein von Hradek. Die Hand ist vierseitig, beiläufig 1‘ lang und fast eben so hoch, oben und unten scharf gekantet, an der äussern Seite flach gewölbt, an der innern flach, mit wenig gebogenen Fingern, die an Länge beinahe die Hand selbst erreichen, und mit glatter Oberfläche (REusSs, geogn. Skizz., II, pag. 82).
Ähnliche, aber kleinere Scheeren trifft man im Pläner- mergel von Luschitz, Priesen und Kosstitz zerstreut (T. Vl, Fig. 7).
IE. Brachyura.
Podophthalmus Desmargsr.
1. P. Buchii Reuss, — T.V, Fig. 50.
In dem Plänermergel von Hochpetsch findet sich, wie- wohl sehr selten, eine kleine Krabbe, die aber stets mit ihrer Bauchfläche fest ins Gestein eingewachsen war, so dass sich nur der Rückenschild sehen lies. Auch die Augen konnten nicht untersucht werden. Desshalb ziehe ich sie auch nur mit Zweifel zu der obengenannten Gattung, mit der sie sonst ganz gut übereinstimmt.
Der glatte, glänzend schwarze Rückenschild ist 1” breit und 0,5‘ Jang, vorne schwach gerundet, hinten in der Mitte gerade abgeschnitten und eine niedrige vertikale Fläche bildend; an beiden Seiten in eine stark vorragende Spitze auslaufend. Durch zahlreiche, deutlich ausgesprochene Regionen ist die Oberfläche uneben. In der Mitte ist sie stark gewölbt und zeigt eine ziemlich deutliche Quer-Kante. Der vordere Rand ist ganz oder doch nur sehr undeutlich gezähnelt. Die Magen- Gegend (a) bildet ein mäsig gewölbtes Fünfeck, das in der Mitte durch eine vertiefte Längsfurche getheilt ist und durch
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ziemlich breite und tiefe Furchen von den vordern Leber- Gegenden und den Branchial-Gegenden geschieden wird. Die Ge- nital-Gegend (b) ist schmal, wenig gewölbt, vorne in eine lange Spitze auslaufend, die sich zwischen beide Hälften der Magen- Gegend hineinschiebt. Die vordere Leber-Gegend (e) ganz flach und schmal, durch eine sehr schmale vertiefte Querlinie von der hinter ihr liegenden Branchial-Gegend geschieden. Die Herz- Gegend (c) sehr stark gewölbt, hinter der Mitte des Brust-Schildes liegend, durch breite, tiefe Furchen von den Branchial-Gegen- den, durch eine schmale seichte Furche von der Genital- Gegend geschieden. Die Branchial-Gegend (d) von vorne nach hinten stark gewölbt und eine stark vorspringende Quer-Kante bildend, die in den seitlichen Spitzen des Brust-Schildes endet; nach hinten dachförmig abschüssig. Die hintere Leber-Gegend (e‘) wenig bemerkbar, schwach vertieft und von der vor ihr liegenden Herz-Gegend kaum geschieden.
Dromilites Mırne Epwarps. 1. Dr. pustulosus Russ, — T. VI, F. 26 a, b, c, F. 29, T. XI, F. 23. Brachyurites rugosus ScHLoTH., Nachtr. I, p- 23, T.I, F. 2a, b.
Sehr selten findet man im Plänermergel von Postelberg Brust-Schilder eines kleinen Brachyuren, der nach allen Kenn- zeichen der Gattung Dromilites angehören dürfte und mit dem Brachyurites rugosus ScHLoTH. aus der Kreide von Faxöe sehr grosse Ähnlichkeit hat, wenn nicht ganz übereinstimmt.
Der Cephalothorax ist 6—7'“ breit, 5,5—6‘ lang, im Umrisse viereckig-rundlich oder herzförmig, gewölbt, an der Stirne etwas verlängert, an den Seiten gerundet oder einen gerundeten Winkel bildend, hinten quer ab- und etwas aus- geschnitten. Die Stirne mit drei Zähnen, von denen der mittle der kürzeste und schmälste ist. Die mäsig von einander abstehenden Augenhöhlen bilden einen tiefen, rundlich-ovalen, schräg auswärts gerichteten Ausschnitt (Fig. 29), der in dem Fig. 26 abgebildeten Exemplare nicht sichtbar ist, weil das- selbe ganz flachgedrückt ist. Die Seitenränder sind unregel- mäsig und undeutlich gekerbt und stehen in Form einer Kante vor, von welcher die Seiten fast senkrecht abfallen.
Die Oberfläche ist durch die sehr deutlich abgegrenzten Regionen sehr uneben und höckerig. Die Magen-Gegend (a) klein, bildet ein schmales Trapezoid, das von der grossen vor- dern Leber-Gegend (e) durch eine seichte Längsfurche geschie- den wird. Die Genital-Gegend (b) steht in Form eines runden Höckers vor und ist von der Magen-Gegend ebenfalls durch eine seichte Furche getrennt. Ihre Mitte verlängert sich nach vorne in eine schmale Leiste, die sich zwischen beide Hälften der Magen-Gegend einschiebt und im mittlen Zahne der Stirne endigt.
Neben ihr erhebt sich das hintere Ende der Magen- Gegend beiderseits in einen sehr kleinen rundlichen Höcker, wäh- rend die vordere Leber-Gegend zwei dergleichen unmittelbar hinter dem Augenhöhlen-Ausschnitt aufzuweisen hat. Hinter der Genital-Gegend liegt die schmale, einen vertieften Sattel bil- dende, etwas gebogene und mit der Konkavität vorwärts ge- richtete Herz-Gegend (c). Eine breite tiefe Furche grenzt sie
gegen die dahinter befindliche, ziemlich grosse, aufgeblasene hintere Leber-Gegend (e‘) ab. Die sehr grossen trapezoidalen
Branchial-Gegenden (d) nehmen den ganzen übrigen Raum ein. |
Von der vordern Leber-Gegend trennt sie eine deutliche, aber nicht breite Querfurche. Jede wird überdiess durch zwei starke Querfurchen, deren vordere bogenförmig nach vorne und aussen läuft, die hintere breitere fast gerade auswärts sich erstreckt, in drei hinter einander liegende Theile geschieden, auf deren erstem sich jederseits 2—3 in einer geraden Linie liegende kleine steile Höcker erheben, während der zweite nur zwei grössere, der hinterste nur einen flachern besitzt. Die ganze Oberfläche ist mit gedrängten, aber ohne alle Ordnung stehen- den, grössern und kleinern, hohen, regelmässig runden Pusteln besäet, welche oben gewöhnlich abgerieben sind, wodurch die Ähnlichkeit mit den in der Mitte vertieften Blattern-Pusteln noch grösser wird (Fig. 26 c).. Am kleinsten und gedräng- testen sind sie im vordern Theile.
Von derselben Species hat sich auch ein Scheeren-Frag- ment (T. XI, Fig. 23) vorgefunden. Man bemerkt an demsel- ben die 3°“ lange, 2,33‘' breite, schief vierseitige, an der obern Fläche stark gewölbte, nach hinten sich etwas ver- schmälernde Hand, an der noch ein Bruchstück des Fingers sich befindet, und das 2°“ lange und eben so breite fünfseitige, ebenfalls stark gewölbte vorletzte Glied, welches an den Ge- lenkflächen einen vorstehenden Saum, den eine entsprechende Furche begleitet, sehen lässt.
T. V, Fig. 51 stellt eine kleine Krebs-Scheere eines Bra- chyuren aus dem Plänermergel von Luschitz dar.
Die Hand ist gerundet vierseitig, 3° lang und 2°‘ breit, mäsig gewölbt, mit scharfen Kanten, an der innern Kante mit 4 entfernt stehenden 0,75‘ langen geraden Dornen besetzt; die Oberfläche ist fein gekörnt. Der gerade unbewegliche Finger ist etwa 1,5‘ lang, nach innen umgebogen und bildet mit der innern Kante der Hand einen rechten Winkel. Der Daumen ist ebenfalls sichelförmig nach innen gebogen.
Diese Scheeren stimmen dem generischen Charakter nach am meisten mit denen von Hela speciosa v. MünsTER (Bei- träge z. Petrefaktenkunde III, T. 2, Fig. 1, 2, 3) aus den Tertiär- Schichten von Bünde überein; ob sie aber wirklich diesem Genus angehören, muss bis zum Auffinden vollständigerer Exemplare unentschieden bleiben.
II. Lophyropoda. Cytherina Lamarck.
1. C. subdeltoidea v. Münster, — T.V, F. 38. y. MÜNSTER in LEONHARD u. BRONN’S Jahrbuch 1830, p- 64. RoEMER, 1. c. p. 105, T. XVI, Fig. 22.
0,5—1''! lang, breit eiförmig dreiseitig, stark gewölbt, an einem Ende in eine Spitze verlängert, glatt. Durch die ganze Kreide-Formation allgemein verbreitet, in vertikaler Rich- tung bis in den Exosgyren-Sandstein hinab; besonders häufig aber in den Pläner-Schichten.
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2. Hilseana Rorm., — T.V, Fig. 39.
0,5'«—0,75‘' lang, elliptisch, glatt, an den Seiten stark gewölbt; der untere Rand gerade, der obere bogenförmig ; die Enden gerundet, das eine etwas breiter. Hie und da im Plänerkalk (Kröndorf) und Plänermergel (Priesen).
3. C. parallela Reuss, — T. V, Fig. 33. Reuss, geogn. Skizz., II, p. 217.
0,5‘ lang, glatt und glänzend, länglich vierseitig; der obere und untere Rand gerade und parallel; die Seiten hoch, nach den Kanten steil, nach den zugerundeten Enden allmählich abfallend.
Einzeln im obern Plänerkalk von Kutschlin und im Pläner- mergel von Priesen, häufiger im untern Plänerkalk von Kosstitz.
4. €. complanata Reuss, — T.V, Fig. 34. Reuss, geogn. Skizz., II, p. 217.
Bis 1’ lang, elliptisch, an beiden Enden gleichförmig gerundet, der obere und untere Rand fast gerade und parallel, oder doch sehr wenig gewölbt, der eine mitunter seicht ein- gebogen; die Seiten sehr flach und gleichmäsig gewölbt, die Oberfläche glatt und glänzend.
Sehr häufig im untern Plänerkalk von Kosstitz, seltner im obern von Kutschlin und im Plänermergel von Priesen und Aannay.
5. C. elongata Reuss, — T.V, Fie. 36. Reuss, geogn. Skizz., II, p. 217.
0,5—0,75’' lang, glänzend, glatt, lang eiförmig, gleich- seitig, an dem einen Ende breit gerundet, gegen das andere hin sich allmählich verschmälernd zur gerundeten Spitze, fast zweimal so lang als hoch, sehr flach und gleichmäsig gewölbt. Nicht häufig im untern Plänerkalk von Kosstitz.
6. C. ovata Rorm, — T.V, Fig. 35. RoEMER, 1. c. p. 104, T. XVI, Fig. 21.
1‘ lang, breit eiförmig, gleichseitig, mäsig gewölbt, an dem breiten Ende am flachsten, glatt und glänzend. Nicht selten im obern und untern Plänerkalk.
7. C. asperula Reuss, — T.V, Fig. 37. Reuss, geogn. Skizz., II, p. 217.
0,5—0,75'“ lang, schmal, fast dreimal so lang als hoch, an dem einen Ende breiter, an dem andern Ende sich allmäh- lich verschmälernd. Die Seiten gewölbt, zum untern gerade abgeschnittenen oder auch etwas eingebogenen Rande steil, zum obern flach bogenförmigen allmählich abfallend. Oberfläche. rauh. Einzeln im untern Plänerkalke von Kosstitz und im Plänermergel von Rannay.
YV. Cirripedes.
Pollicipes Lamarck.
1. P. Bronnii Rorm., — T.V, Fig. 40, 41, T. XII, Fig. 4. Bronn, Lethaea T. XXXII, Fig. 16, p. 720.
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RoEMER, 1. c. p. 103, T. XVI, F. 8. GEINITZ, 1. e. p. 43, T. XIV, F. 9.
Die Rückenklappe ist 4—6'' lang, dreiseitig pyramidal, oben zugespitzt und etwas nach vorn gebogen. Von der Spitze nach dem untern Ende läuft eine gerade scharfe Kante herab, wodurch der Rücken in zwei dachförmig abschüssige Flächen geschieden wird und an deren Ende die beiden Hälften des untern Randes in einem bald rechten, bald sehr stumpfen Winkel zusammenstossen. Die ganze Oberfläche ist mit regel- mässigen feinen Linien bedeckt, welche den untern Rändern parallel laufen und bei manchen Exemplaren in ziemlich glei- chen Entfernungen von stärkern unterbrochen werden. Die innere Fläche ist rinnenförmig ausgehöhlt und reicht nicht so weit hinab, als die äussere. Nächst den schneidigen Rändern liegt auf ihr eine schmale, seichte Furche. Die Substanz der Schale ist in der Mitte ziemlich dick und verdünnt sich gegen die Ränder allmählich. Sie besteht aus dünnen, auf einander liegenden Lamellen. — Die übrigen Klappen sind bisher nicht vorgekommen.
Selten im untern Plänerkalk von Kosstitz, im obern von Kostenblatt und in den tiefsten Austern- und Korallen-reichen Schichten des Plänerkalks aus den Schillingen bei Bilin.
3. P. radiatus Sow. — T. V, F. 22. FiTTOoN on some of the strata between the chalk and the Oxford-Oolithe etc. in Geol. Transact. 1836, IV, 2; T. XL E. 6.
Die hintere Seitenklappe, die ich bisher allein auffand, ist 5°“ lang, 3° breit, spitzig dreieckig, neben der Mitte un- deutlich längsgekantet, unten gerade abgeschnitten. Die Ober- fläche mit dichten, feinen Radiallinien und einzelnen Quer- linien bedeckt. Eine zweite kaum bemerkbare Kante läuft hinter der erstern von der Spitze zum hintern Eck.
Selten im Plänerkalk von Hundorf.
3. P. glaber Rorm. — T. V, F. 45—49; T. XII, F. S6—91. ROoEMER, nordd. Kreidegeb. p. 104, T. XVI, F. 11. P. gracilis RoEMER bei GEINITZ ]. c. p. 65, T. XVII, FE. 16, 17, 18.
Die Rückenschale (F. 90 a) keilförmig, gerade, in der Mitte gekielt, an den Seiten gewölbt. Die hintern Seiten- schalen (T.V, F. 46, 48; T. XIII, F. 86, 90 b) rautenförmig, fast eben so breit als hoch, sehr wenig gewölbt, in der Mitte gekantet; das obere Eck bald gerundet, bald zugespizt; neben dem vordern Rande eine flache Furche, der am vordern untern Rande eine kleine Einbiegung entspricht. Die Oberfläche mit ungleichen feinen, dem untern Rande parallelen Linien.
Die vordern paarigen Seitenschalen (T. V, F. 47, 49; T. XII, F. 87, 88, F. 90 c) dreiseitig, mässig gewölbt, gerade oder an der Spitze sehr wenig rückwärts gebogen, mit zwei
Reuss, Versteinerungen.
flachen Längskanten, die am untern Rande schwach vorsprin- gende Ecken bilden, zuweilen auch mit einer seichten, mittlern Längsfurche. Stets sind sie dem untern Rande parallel fein lineirt.
Die T. V, F. 45 und T. 13, F. 89 abgebildeten Schalen mögen zu den Zwischenschalen gehören, die man bei den lebenden Arten zwischen den vordern und hintern paarigen Seitenschalen eingeschoben findet (T. XII, F. 90 e). Sie sind keilförmig, oben etwas abgestutzt, mit 1—3 flachen Rücken- kanten, feinen, dem untern Rande parallelen Streifen und ein- zelnen feinen Radiallinien oder Furchen.
T. XII, F. 91 stellt eines der zahlreichen kleinen Schild- chen dar, die bei den lebenden Arten die Basis der grössern Schilder einnehmen (T. XII, F. 90 f). Sie sind breit drei- eckig, mässig gewölbt, in der Mitte mit einer schmalen ge- rundeten Längskante versehen. — T. XII, F. 90 gibt eine ideelle Zusammenstellung des ganzen Gehäuses.
Nicht selten im untersten Plänerkalk der Schillinge bei Bilin und im Plänermergel von Luschitz und Kystra.
4. P. unguis Sow. T. V, FF. 44. Eıtton, l. c. T. XI, F. 5*.
Von dieser Species haben sich im Plänermergel von Lu- schitz einzelne Schalen gefunden, welche wahrscheinlich für vordere Seitenklappen zu halten sind. Sie sind bei 0,85’ Länge. nur 0,33‘ breit, schief dreiscitig, stark nach hinten gebogen, flach gewölbt, unten schräg abgeschnitten, ziemlich dick und glatt.
5. P. conicus Reuss, — T. V, F. 43. REuss, geogn. Skizz. II, p. 216.
Die Rückenschale stellt einen sehr regelmässigen, der Länge nach halbirten Kegel dar. Sie ist etwa 0,5’ hoch und nicht halb so breit. Der Rücken hoch gewölbt und mit regel- mässiger Rundung nach beiden Seiten abfallend. Oben schwach vorwärts gebogen, unten gerade abgeschnitten. Gedrängte sehr feine Querringe laufen über die Oberfläche.
Sehr selten im Plänerkalke vom Sauerbrunnenberge bei Bilin.
Wahrscheinlich gehören hieher auch einzelne 2° hohe und halb so breite Schalen, die sich im Plänermergel von Luschitz finden. Sie sind dreieckig, in der Mitte der Länge nach sehr stumpf gekantet und fallen beiderseits dachförmig ab. Sehr feine Querlinien zieren die Oberfläche. Auf der innern Fläche sieht man dagegen gegen die Spitze hin unter rechtem Winkel konvergirende, etwas blättrige Streifen, — die Zeichen der übereinander liegenden Schalen-Lamellen. Viel- leicht sind diese Schalen für die kleinen, vorderen, unpaarigen Mittelschalen anzusehen.
T.
Serpula Link. a. Mit dreiseitiger Röhre.
4. S. biplicata Reuss, — T. V, F. 23. Reuss, geogn. Skizz. I, p. 216.
1,5‘ dick, schlangenförmig hin- und her-gebogen, mit der Basis angewachsen, dreiseilig, oben mit einem niedrigen, scharfen Längskiel; die Seiten steil dachförmig abfallend. Ziem- lich regelmässige konzentrische Fältchen bedecken die Ober- fläche und werden in unbestimmten Entfernungen von einzelnen stärker hervortretenden Falten unterbrochen.
Selten im Plänerkalk von Hundorf, auf Micraster coran- guinum aufsitzend.
2. S. depressa v. Münst.? — T. V, F. 28. Gorpruss, Petref. I, p. 236, T. LXX, F. 6.
Das abgebildete Exemplar fand sich, auf Terebratula octo- plicata aufsitzend, im Plänerkalk von Hundorf. Es scheint jedenfalls Es hat einen Durchmesser von 0,75—1‘'', ist kreisförmig gebogen, niedergedrückt, sehr schwach gekielt, dreiseitig, mit der brei- testen Seite aufgewachsen, an der Oberfläche glatt.
ein junges Individuum gewesen zu seyn.
3. S. cristata Dusardın, — T. 13, F. 92. Vermilia cristata DUJARDIN, mem. d. ]. soc. geol. d. Er. 1837, I, 2, p. 233, T. XVII E. 17.
8— 9‘ lang, 1,5‘ breit, schlangenförmig gebogen, mit rundlicher Mündung und dicker Schale. Der Querdurchschnitt ist undeutlich dreiseitig. Der Rücken trägt drei ziemlich scharfe, wellenförmig gebogene Kiele, deren mittelster der höchste ist. Die gerundeten Zwischenrinnen sind hie und da etwas quer- gestreift; die Seiten steil abfallend, wenig eingebogen. Die Basis breitet sich in einen schmalen, dünnen, etwas lappigen Saum aus.
Auf Ostrea hippopodium aufsitzend, selten im untersten Plänerkalk der Schillinge bei Bilin.
4. 8. Leonhardi Reuss, — T. XII, F. 93.
6— 8‘ lang, 1,5—2‘' breit, mit dem hintern Ende Schlangen förmig gebogen, sehr dünnschalig, mit rundlicher Mündung, mit flacher Basis aufgewachsen. Ueber den Rücken laufen fünf parallele, durch eben so breite Zwischenrinnen ge- trennte, niedrige, gerundete, glatte Kiele. ziemlich steil ab.
Die Seiten fallen
-men aus dem Liasmergel von Banz.
Anmeliden.
Auf Ostrea hippopodium NıLss. und Manon sparsum REUSS aufgewachsen, selten im untersten Plänerkalk der Schil- linge bei Bilin,
5. S. rotula Gorpruss, — T. XII, F. 9%. GoLpruss, Petref. I, p. 237, T. 70, F. 7.
Diese kleine flache Serpula sieht einem zusammengedrück- ten Ammoniten ähnlich. Sie ist involut, am Rücken gekielt, an den Seiten mit einer flachen Furche versehen. Feine konzentrische Linien zieren die Oberfläche.
Auf Spondylus spinosus aufgewachsen, selten im Plänerkalk von Hundorf und Kutschlin; auf Cnemidium pertusum Reuss in dem untersten Plänerkalk der Schillinge bei Bilin.
b. Mit vierseitiger Röhre.
6. S. tetragona Sow. — T. XII, F. 26. SowERBY, M. C. T. DXCIX, F. 1, 2.
1,5—2''! im Durchmesser haltend, scharf vierkantig, die Seitenflächen in der Mitte breit und stark längsgefurcht ; übrigens die Oberfläche mit dichten feinen konzentrischen Linien be- deckt. Der Kanal drehrund.
Seltene Fragmente im Plänermergel von Luschitz.
c. Mit fünfseitiger Röhre.
7. S. subtorquata y. Münst.? — T. V, F. 24. GoLDpFuss, Petref.I, p. 238, T. LXX, F. 11. — RoEnkr l. c. p. 100.
Die im Plänermergel von Luschitz und Kautz vorkommen- den geraden Bruchstücke sind 1,5—3’‘' dick, scharf fünfkantig, auf den Seiten tief und scharf gefurcht; die Wände der Seiten- furchen gerade, mit feinen Anwachsstreifen, die in der Furche selbst etwas vorwärts gerichtet sind. Sie stimmen also nicht ganz mit der GorLpruss’schen Diagnose überein und haben selbst grössere Ähnlichkeit mit den als $. quinquecristata v. Münst. (Gorpruss ]. c. T. LXVII, F. 7) bezeichneten For- Überhaupt dürften sich S. quinquecristata v. MÜNST., S. quinquesulcata v. Münst. aus dem Gryphitenkalke des Baireuth’schen und S. subtorquata v. Münst. aus dem Kreidemergel von Rinkerode sehr nahe stehen. Dagegen stimmt unser Fossil vollkommen mit der Beschreibung RoEMER’s (aus der untern Kreide von Hannover) überein; ich habe es daher unter demselben Namen auf- geführt.
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d. Mit sechsseitiger Röhre.
8. S. spinulosa Reuss. Reuss, geogn. Skizz. I, p. 216.
0,5 —0,75“' dick, mit kreisrundem Kanal. Auf der Ober- fläche der ziemlich dicken Schale sechs schwache Kiele, deren drei obere einander mehr genähert sind, als die übrigen. Jeder besteht aus einer Reihe dicht aneinander stehender Knötchen, welche sehr kurze dicke Stacheln tragen, die aber gewöhnlich nur hie und da noch vorhanden sind, sich also leicht ablösen müssen. In den Zwischenräumen der Kiele sieht man ebenfalls in Längsreihen stehende, aber entferntere, grössere, Narben- ähnliche Vertiefungen.
Einzelne Bruchstücke im Plänermergel von Luschitz.
e. Mit walzenförmiger Röhre.
9.S. amphisbaena Gorpruss, — T. V, F. 29—32. GoLpruss, ]. c. I, p. 239, T. LXX, F. 16. Fistulana amphisbaena Geıinıtz, Nachtrag 1843,
T. I, F. 11—14, p. 11.
Vollkommen walzenförmig oder nur wenig zusammen- gedrückt, 0,25 — 0,5‘ dick, wenig schlangenförmig gebogen, nicht sehr dickschalig, mit nähern und entferntern, sehr nie- drigen, bald kantenförmig vorstehenden, bald gerundeten oder auch fast ganz verwischten Wachsthumsringen und zuweilen mit dichten feinen konzentrischen Linien. Das Mundende sah ich nie; möglich daher, dass das Fossil vielmehr zur Gattung Fistulana gerechnet werden müsse; in versteinertem Holze steckend, entdeckte ich es aber niemals.
Häufig, mitunter in Menge zusammengehäuft, im Pläner- kalk von Hundorf und Kutschlin; sehr selten im Plänermergel von Mühlhausen und Luschitz, im Hippuritenkalk von Kutschlin und im Pyropensande von TrZiblitz ; ziemlich häufig im Pläner-
sandstein von TrZiblitz und im Grünsandstein von Malnitz und |
Czencziz.
Von der oben beschriebenen Form dürfte S. gastrochae- noides Leymerie (m&m. sur le terrain cretace du depart. de l’Aube in Mem. d. 1. soc. g£ol. d. Fr. 1842, V, 1, p. 2, T. II, F. 2) aus dem Neocomien von Chaource, Vendeuyre und Rumilly kaum verschieden seyn. S. Richardi Leym. (I. c. p- 2, T. II, F. 3) von demselben Fundorte unterscheidet sich nur durch mehr gleichbleibende Dicke bei grösserer Länge und fast vollkommener Glätte der Schalenoberfläche.
10. S. gordialis v. ScHLoTHEIM. Serpulites gordialis v. SchLoTn. Petref. Nachtrag I, 96. GoLpruss, ]. c. I, p. 241, T. LXXI, F. 4.
Ziemlich häufig im Plänerkalk von Hundorf und Kutschlin, im untern Plänerkalk von Brozan, Kosstitz und aus den Schil- lingen bei Bilin; im Plänermergel von Luschitz und Priesen, im Hippuritenkalk von Kutschlin, im Plänersandstein von Hradek, im Exogyren-Sandstein von Malnitz und Drahomischel, im un- tern Quader von Zloseyn, im Pyropen-führenden Konglomerate von Meronitz.
Varietäten:
a. S. tuba Sow. (Fırrox 1. c. T. XVI, F. 3) im Pläner-
mergel von Priesen.
b. S. serpentina Gorpr. (l. c. I, T. LXXI, F. %) im untersten Plänerkalk der Schillinse bei Bilin und in Plänersandstein-Brocken des Pyropen-führenden Konglo- merates von Meronitz.
ec. S. infibulata Geinırz (S. tortuosa GEINITZ, I. c. T. XXI, F. 7) im Plänerkalk von Hundorf.
d. S. implicata v. HaAGEnow (LEONHARD’S und BRonn’s Jahrb. 1840, p. 668, T. IX, F. 17) findet sich in nicht aufgewachsenen, sondern frei im Gesteine liegenden Knäueln von Strohhalmdicke im Plänerkalk von Krön- dorf, Kutschlin und Brozan.
e. 8. planorbis Gemırz (l. c. T. XXI, F. 11) im
Exogyren-Sandstein von Malnitz.
f. S. spirata Reuss (geogn. Skizz. II, p. 216) etwa 1,5’ diek, drehrund, eine hohe offene Spirale bildend. Schale fast glatt, mit undeutlichen entfernten Ringen. Nicht selten in den Konglomeratschichten von Teplitz und aus den Schillingen bei Bilin.
11. S. subfalcata Geınıtz. GEINITZ, l. ce. p. 65, T. XXII, F. 8, 9, 10.
Im Exogyrensandstein von Malnitz und im untern Quader von Tyssa.
12. S. subinvoluta Reuss, — T. 5, F. 27. Reuss, geogn. Skizz. II, p. 216.
1‘ lang und im dicksten Theile 2° dick, sehr schlank kegelförmig, gerade, nur an der Spitze eine sehr kleine, fast anliegende Spirale (von 1,5’ Durchmesser) bildend. Die Spitze etwas verdickt und gerundet. Die Oberfläche glatt mit entfernt stehenden, sehr flachen Ringen. — Vielleicht stimmt damit S. lituola LEYMERIE (mem d. 1. soc. geol. d. Par. 1842, V, 1, p. 2, T. I, F. 7 a, b) überein.
Selten im Plänermergel von Priesen.
13. S. pustulosa Geinıtz, — T. V, F. 25. GEINITZ, 1. c. p. 65, T. XXI, F. 5.
Sehr selten im Plänerkalk von Hundorf.
14. S, bipartita Reuss, — T. XII, F. 95.
Bildet eine niedrige, einfache Spirale, indem sie sich um dünne cylindrische Körper herumlegt. Sie hat 1,5“ im Durch- messer, ist stielrund und nicht sehr dickschalig. Ihre Ober- fläche ist ganz glatt, nur verläuft auf dem Rücken eine schmale, aber tiefe Längsfurche, wodurch sie gleichsam in zwei Hälften getheilt wird. An der etwas abgeplatteten Basis bildet sie einen schmalen, vorragenden Saum, mit welchem sie ange- wachsen ist.
Sehr selten im untersten Plänerkalk der Schillinge bei Bilin. ß
3 *
20
15. S. granulata Sow. — T. XII, F. 96, Sow. M. C. T. DXCVII, F. 7, 8.
Klein, spiralförmig gewunden und nur mit dem hintern Ende aufgewachsen, mit drehrundem Kanal. 12 erhabene in feine Kerben getheilte Längslinien laufen über die Ober- fläche. Unterscheidet sich von der sehr nahe stehenden, viel- leicht nicht specifisch verschiedenen S. crenato-striata v. MÜNST. (GorDF. 1. c, p. 239, T. LXXI, F. 2) aus dem Kreidemergel des Baumberges bei Münster, durch das‘ weniger schnecken- förmige Gewundenseyn, die nicht Trichter-förmig ausgebreitete Mündung und die stärkern Kerben der Längsstreifen.
Sehr selten im obern Plänerkalk des Sauerbrunnenbergs bei Bilin.
16. S. filiformis Sow. — T. V, F. 26. PARKINSON, org. rem. III, T. VII, F. 2; Indroduct. I ar 135 1ler Sowirey bei Fırron, 1. c. T. XVI, F. 2. S. plexus Sow. M. C. T. DXCVII, F. 1. S. socialis GorDFuss, 1. c. I, p. 233, T. LXIX, F. 12.
Eine Menge dünnerer oder dickerer, zuweilen fast faden- förmiger, rundlicher, mehr oder weniger gebogener Röhren sind der Länge nach lockerer oder fester zu unregelmässigen Bündeln vereinigt. Wo sie enger aneinander liegen, sind sie mannigfach zusammengedrückt, eckig.
Selten im Hippuritenkalk von Kutschlin, im Plänersandstein von Hradek und im kalkigen untern Quadersand der Teufels- mauer bei Kessel (Bunzlauer Kreises).
17. S. ampullacea Sow, — T. V, F. 22. SoWERBY, M. C. T. DXCVI, F. 1—5.
Die Röhre ist 2—3,5‘' dick, mehr oder weniger rund, sehr diekwandig, mit cylindrischer Höhlung. Die Oberfläche ist mit sehr feinen, sich unregelmässig verzweigenden Quer- runzeln dicht bedeckt; überdiess zeigt die Röhre zahlreiche, stärkere konzentrische Anwachsringe und mehr oder weniger tiefe Einschnürungen. Oft sind auch 1—4 schmale und seichte Längsfurchen bemerkbar und zuweilen ein schwacher Längskiel
am Rücken des vordern Theils des Gehäuses. Die Form der Röhre ist je nach der Verschiedenheit des Gegenstandes, der zur Basis dient, sehr veränderlich. Nicht selten ist sie spiral- förmig aufgewunden; jedoch nur selten ist die Spirale ganz regelmässig, indem ihr Durchmesser mit jeder Windung zu- nimmt und das Ganze einen kurzen umgekehrten Kegel dar- stell. Dann ist unser Fossil von der Vermicularia Sowerbyi MANTELL (G. S. p. 111, 112, T. XVIN, F. 14, 15. — Phır- Lips G. Y. T. II, F. 29) und der Y. Phillipsii RoEMER (I. c. p- 102, T. XVI, F. 1) wohl kaum zu unterscheiden. Die einander berührenden Windungen sind durch eine Verlängerung der äusseren Schalenschichten mit einander fest verschmolzen, so dass mitunter selbst nicht eine vertiefte Linie zum Zeichen der Begrenzung zurückgeblieben ist, wie es auch bei S. con- juncta GEINITZ Statt findet. — Gewöhnlich ist jedoch die spiralförmige Aufrollung der Röhre sehr unregelmässig oder diese ist zu einem unordentlichen Knäuel verflochten, der nur mit einem kleinen Theile aufgewachsen war; oder es findet gar keine solche Verflechtung Statt und die Röhre ist ihrer ganzen Länge nach auf einen andern Körper aufgewachsen und dabei höchstens schlangenförmig hin- und her-gebogen. Wo sich zwei oder mehrere dieser Biegungen so nahe liegen, dass sie sich berühren, sind auch sie auf oben erwähnte Weise miteinander verschmolzen. An der Basis breitet sich die Röhre in einen unregelmässigen, ziemlich dicken Saum aus, der mit der Unterlage fest verwachsen ist. Gegen die Mündung hin schwillt die Röhre sehr oft etwas, selten bedeutend an, die Mündung selbst ist aber wieder verengert. An derselben findet sich nicht selten eine freie, senkrecht abstehende, zahnförmige Verlängerung, wie sie an der T. V, F. 22 gegebenen Abbil- dung zu sehen ist. Diese, welche nur ein Bruchstück darstellt, ist übrigens wenig gelungen; bessere und vollständigere Ab- bildungen werden später folgen,
Sehr häufig, bald in freien Knäueln, bald auf die ver- schiedensten Körper, Austern, Scyphia-, Manon-, Cnemidium- Arten aufgewachsen, im untersten Plänerkalk der Schillinge bei Bilin.
4%
A. Cephalopoden.
Belemnites Breyn.
1. B. minimus Lister. Lister, histor. animal. angl. F. 32. MiLLER, in geol. transact. I, T. IX, F. 6. BLAINVILLE, Belemn. T. IV. F. 1; T. V, F. 5—7. SoweErgy, M. C. T. DLXYXIX, F. 1. PuirLies, G. Y. T. L FE. 18. Bronn, Lethaea, p. 711, T. XXXII, F. 13. GEINITZ, 1. c. T. XVII, F. 32 — 34. D’OrBIGNY, pal6ol. franc. I, p. 55, T. V, F. 3—9. B. Listeri Manteıı, G. S. T. XIX, F. 17, 18, 23. Actinocamax fusiformis VorLTz, Belemn. T. I,
F. 6. B. pistilliformis BraivirLg, Belemn. T. V, F. 15—17.
B. attenuatus Sow. M. C. T. DLXXXKX, F. 2.
Findet sich von 2—3‘ Länge nur selten im obern Pläner- kalk von Hundorf.
Nautilus Lınni.
1. N. simplex Sowersr. Sow., M. €. T. CXXI.
Häufig im obern Plänerkalk von Hundorf und Settenz, im untern von Kosstitz und Laun, im Plänersandstein von Slawie- tin, TrZiblitz, Hradek, Mühlhausen u. a. O.
2. N. elegans Sow. Sow. M. €. T. CXVI. MANTELL, G. S. T. XX, F. 1; T. XXL F. 1,4, 8. D’ORBIGNY, Paleont. france. I, p. 87—90, T. XIX. N. radiatus Sow. M. C. T. CCCLVI.
Sehr häufig (bis zu 1° im Durchmesser) im Plänerkalk von Hundorf, Kutschlin, Teplitz, vom Sauerbrunnberg u. s. w.; im Plänersandstein von TrZiblitz und vom weissen Berg bei Prag ; im Grünsandstein von Laun, Czencziz und Malnitz.
3. N. inaequalis Sow. — T. VII, F. 12. SoweErgy, M. C. T. XL, F. 2, 3. — MANTELL, G@. S. T. XXI, F. 14, 15. ®?N. obscurus Nıirsson, petr. Suec. p. 7, T.X, F. 4.
Vollkommen involut, fast sphärisch, mit sehr engem Nabel. Die Mundöffnung breit, fast dreilappig; die Scheidewände der Kammern gebogen; die Nähte schwach vertieft; die der innern Kammern weiter von einander entfernt, als die der äussern.
Mollusken.
— Nach D’Orsichy (l. c. p. 93) ist N. inaequalis nur der Jugendzustand seines N. Deslongchampsianus (l. c. T. XX) und N. Archiacinus (l. c. T. XXI). Nur ist es dann zu verwundern, dass sich bei uns nie erwachsene Individuen finden sollten, indem unsere nie die Grösse von 4—5'' übersteigen.
Sehr selten im Plänermergel von Priesen und im Pyropen- führenden Konglomerat von Meronitz; am lezteren Orte sehr wohl erhalten, durch Schwefelkies vererzt.
Ammonites v. Bucu. a. Planulati v. Buch.
1. A. Cottae Rormer, — T. VII, F. 10a, b, c. RoEMER, 1. c. p. 86, T. XII, F. 4.
Fast kreisförmig, discoid, mit drei sehr involuten Windun- gen; die Seiten flach gewölbt; der Rücken schmal, gerundet. Von der gerundeten Suturkante laufen zahlreiche (auf dem lezten Umgange 18—22) schmale und flache, gerundete, etwas vorwärts gerichtete Falten, welche beiläufig in der Mitte tri- chotomiren und dann gerade über den Rücken hinweglaufen. Mündung länger als breit, oval-herzförmig, an der Basis zur Aufnahme der zweiten Windung ziemlich tief ausgeschnitt’n. Die Loben unpaarig, die Sättel paarig getheilt; der Dorsallobus kürzer, als der obere Lateral; die kleinen Hülfsloben sehr schief.
Selten und nur 1—1,5‘ gross im Plänermergel Priesen und Postelberg, grösser im Plänerkalk von Hundoıf.
von
b. Ligati D’Orsıent.
2. A. peramplus Sowsrery.
Sow. M. C. T. CCCLVII. — MAnTELL G. S. p. 200. — D’OrsıGnY, Paleont. france. I, p. 333, T. C, E. 1, 2.
A. Lewesiensis MaAnteELL G. S. T. XXIII, F. 2. — Sow. M. C. T. CCCLVIH. — Geinıtz, ]l. c. T. Xil, F. 2; T. XIII, F. 4. — D’ORBIGNY, l. c. p. 336, T. CI, T. CII, E. 1, 2.
A. cinctus Sow. M. C. T. DLXIV, F. 1.
?A. Stobaei Nırss. petr. Suec. T. I.
Sehr häufig und zuweilen bis 2,5—3° im Durchmesser, im obern Plänerkalk von Hundorf und Kutschlin, im untern von Laun, im Plänersandstein von TrıZiblitz, im Grünsandstein von Laun ;; sehr selten im Schieferthon zwischen Pläner- und unterm Quadersandstein von Weberschan. Die dem A. Stobaei Nırss. ähnliche Form sehr selten im Plänermergel von Priesen.
ID 9
c. Rhotomagenses D’One.
3. A. rhotomagensis DEFRANcE.
Ar. BRONGNIART, env. d. Paris T. VI, F. 2. — So- WERBY, M. C. T. DXV. — Bronn, Lethäa, T. XXXIII, F. 1, 3. — v. Buch, Ammoniten in den Abhandl. der Berlin. Akademie 1830, p. 147. — D’ORBIGNY, paleont. franc. I, p. 345—349, T. CV, CVI.
A. Sussexiensis MAntkıL, G. S. T. XX, FE. 2, T. XXI, F. 10.
A. hippocastanum Sowersy, M. C. T. DXIV, F. 2.
A. Woolgari Manr. G. S. p. 197, T. XXI, F. 16, 22, T. XXJI, F. 7. — SowErgy, M. C. T. DLXXXVI, F. 1. — D’ORBIGNY, paleont. frang. I, p. 352— 354, T. CVIH, F. 1—3.
A. rusticus Sow. M. C. T. CLXXVII. — MANTELL G. S. p. 199. — v’OrBichY, 1. c. I, p. 358, T. CXIL, FE. 1, 2.
Obwohl p’OrBıcnY (l. c. p. 349 und 353) den A. rho- tomagensis DEFR. und den A. Woolgari MAnT. als verschie- dene Spezies trennt, so dürften sie doch wohl nur als Varie- täten einer und derselben Spezies zu betrachten seyn, da sich bei uns zahlreiche Mittelglieder zwischen beiden Formen finden. Ausgezeichnete Exemplare von A. rhotomagensis kamen bisher im untern Plänerıkalk von Laun und Wollenitz, im Grünsand- stein von Czencziz und Malnitz und im grauen Kalkstein von Czeneziz keineswegs häufig vor. Wenn die mittlere Knoten- Reihe des Rückens, so wie die Knoten-Reihe, die den Rücken an jeder Seite unmittelbar begrenzt, allmählich verschwinden, so wird der Rücken viel breiter, eben, die Form des Quer- durchschnittes der Windung deutlich quadratisch ; man hat statt der sieben Knoten-Reihen des echten A. rhotomagensis nur vier dergleichen, wobei zugleich die Knoten der Seiten-Reihen stärker und länger werden und es übergeht mithin A. rhoto- magensis allmählich in A. Woolgari, welcher demnach nur die höchste Altersstufe des erstern zu seyn scheint. Deutliche Exemplare von A. Woolgari, stets grösser als die des A. rho- tomagensis (von 10—20‘ Durchmesser), trifft man sehr häufig im Plänersandstein von TrZiblitz und ZaluZ. Sow. stellt dagegen die Jugendform des A. rhotomagensis dar.
Auch A. rusticus Sow. scheint nur eine andere Varietät von A. rhotomagensis zu seyn, indem beim Fortbestehen der.
A. hippocastanum
Rücken-Knoten die oberen Seiten-Knoten sehr gross und lang, die unteren dagegen sehr klein werden, der Querdurchschnitt mithin eine Trapezoid-Form annimmt. Zugleich sind die Rip- pen, welche sonst die beiden seitlichen Knoten-Reihen verbin- den, ganz verstrichen ; wie es auch schon oft bei A. Woolgari stattfindet. A. rusticus findet sich ebenfalls; obwohl selten, im - Plänersandstein von Hradek.
4. A. Mantellii Sowerex.
Warch et Knorr II, T. A, F. 1. — Sowerer M. C. T. LV. — Manteıı G. S. T. XXI F. 9; T. XXIJ, F. 1, p. 113. — D’OrBıcnY paleont. Frang. I, p. 340—345, T. CII, CIV.
A. navicularis MAnTELL, G. S. T. XXI, FE. 5. — Sow. M. C. T. DLV, F. 2.
A. Gentoni Derk. — Ar. Brocn. p- 82, T. VL F. 6.
env. d. Par.
A. Nutfieldiensis Sow. M. C. T. CVII. A. catinus MAnTELL, G. S. T. XX, F. 5.
Ziemlich häufig im Plänerkalk von Hundorf, im Exosgyren- Sandstein und Grünsand von Malnitz und im untern Quader- sandstein von Tyssa.
d. Dentati v. Buch.
5. A. splendens Sow. PARKINsoN, geol. transact. IV, p. 112, 152, 156. — SowErBY, M. C. T. CI. A. planus MANTELL, G. S. p. 39, T. XXI, F. 13, 17. — Puıvıps G. Y. p. 123, T. II, 42. A. subplanus PARrkıNson, g6eol. soc. V, p. 17.
Eine sehr kleine Form (von 3—4'") aus dem Pläner- mergel von Luschitz, Priesen, Kystra, Wollenitz.
e. Flexuosi v, Buch.
6. A. Germari Reuss. — T. VI, F. 10 a, b, c. Reuss, geogn. Skizz. II, p. 295.
Flach, scheibenförmig, 4'—2' gross, mit vier wenig in- voluten Windungen, mit hohen und ganz flachen Seiten. An der steilen Suturfläche entspringen zahlreiche (auf der letzten Windung 30—40) scharfe, einfache Falten, zwischen die sich in der Mitte hie und da kürzere und schwächere einschieben. Sie verlaufen anfänglich ganz gerade, biegen sich dann etwas vorwärts, bis diese Biegung endlich auf dem Rücken sehr be- deutend wird. Unter dem obern Rande der Seitenfläche bildet jede Falte einen Knoten, der bei grösseren Exemplaren zu einem 2—3’'! Jangen Dorne wird, wendet sich dann auf dem Rücken stark vorwärts, so dass sie verlängert mit der ent- sprechenden der andern Seite in einem rechten Winkel zusam- menstossen Kurz vor ihrem Ende schon auf dem Rücken bildet jede Falte noch einen zweiten sehr kleinen Knoten. Der Rücken scharf gekielt. Der Kiel in kleine Kerben getheilt, die weit zahlreicher sind als die Falten, beiderseits von einer tiefen Furche begleitet, die neben sich nach aussen die zweite Knotenreihe hat.
Ziemlich häufig, aber fast immer zerdrückt und zerbro- chen im Plänermergel nächst der Postelberger Brücke. Sehr kleine Exemplare von 3—4'! im Durchmesser finden sich auch im Pyropensande von TirzZiblitz.
würde.
f. Fimbriati p’OrsıcnY.
7. A. striato-suleatus D’ORrBIcNY. D’ORBIGNY, paleontol. france. I, p. 153, T. XLIX, F. 4—7. tripartitus RaspAıL, Ann. d. science. d’observ. V, 4, T. M.
A.
Im Granaten-Sande von TrZiblitz und im Pyropen führen- den Konglomerate von Meronitz findet man selten kleine Am- moniten von 4—5‘! Durchmesser, welche ganz mit der oben genannten Spezies übereinstimmen, von welcher sie jedenfalls junge Individuen sind. Das Gehäuse ist scheibenförmig, zu- sammengedrückt und besteht aus 5—6 gewölbten, fast eylindri- schen, wenig breitern, als hohen Windungen, welche fast ganz
23
sichtbar, nur sehr wenig involut sind, so dass der letzte Um- gang nur ein Viertheil des ganzen Schalen-Durchmessers m'sst. Der Rücken ist rund, gewölbt. Ueber die Umgänge laufen dichte feine, wenig gebogene, ungetheilte, erhabene Quer-Strei- fen, die in gewissen Entfernungen von einer seichten geboge- nen Kreis-Furche unterbrochen werden, deren vier auf einen Umgang kommen. Die Mündung ist rundlich, etwas niedergedrückt, daher wenig breiter als hoch. Die Loben und Sättel sind paarig getheilt; der Dorsal-Lobus grösser als der obere Late- ral; der Dorsal-Sattel eben so breit als der Dorsal-Lobus. Bei unseren jungen Exemplaren sind die Lappen und Sättel nur wenig zerschlitzt. — Mit der oben beschriebenen Spezies finden sich eben so kleine Exemplare einer andern Spezies, die mit A. Clementinus D’OrB. (l. e. I, p. 260, T. LXXV, F. 5, 6) aus der Gruppe der Ligati D’OrRB. am meisten übereinkommt. Das Gehäuse ist scheibenförmig, mässig gewölbt, bedeckt von sehr flachen und schmalen, ziemlich gedrängten, schwach ge- bozenen Rippchen, welche über den runden Rücken hinweg- laufen. Die Knoten am Nabel sind an unsern, jedenfalls jugend- lichen Exemplaren nicht zu entdecken. Die Windungen sind sehr involut, so dass nur ein sehr kleiner Theil der inneren Windungen in dem engen und tiefen Nabel sichtbar ist und die Höhe der letzten Windung fast die Hälfte des gesammten Die Mundölfnung ist breit oval, oben gerundet, von den Seiten zusammengedrückt, unten
Schalen-Durehmessers ausmacht.
durch die Spirale der nächsten Windung tief ausgeschnitten. Die Scheidewände bestehen aus 5 unpaarig getheilten Loben Der Dorsal-Lobus ist sehr wenig kürzer als der obere Lateral, und ebenso breit. Dieselbe Breite besitzt der Dorsal-Sattel. Andere kleine Exemplare von demselben Fundorte haben grosse Aehnlichkeit mit A. bieurvatus Micuer. (M&m. d. 1. Soc. Geol. d. Fr. III, 1,p. 99, T. XII, F. 7) und A. versicostatus MıcHEL. (l. e. T.XH, F. 10. — D’OrsıcnY 1. ec. I, p. 273, T. LXXXI, #. 1—3) aus dem Gault von Gaty. Sie sind aber nicht voll- kommen genug erhalten, um eine genaue Bestimmung zu gestatten.
und aus in nicht ganz gleiche Paare getheilten Sätteln.
Scaphites Parkınson.
1. Se. aequalis Sow. SOWERBY, M. C. T. XVII, F.1—3. MAnTELL, G. S. T. XXIL, F. 14, 15. — D’OrsicnY tabl. d. cepha- lopod. T. LXXIV. — DEFRANcR dict. d. sc. nat. XLVII, T. XXIII, F. 3. - DesHAYES cogq. caract. T. VI, F. 7, 8. — Bronn, Syst. urwelt. Konchyl. T. VII, F. 20. Lethäa T. XXXII, T. 8. — Buck- LAND, geol. and mineral. T. XLIV, F. 15, 16. — D’ORBIGNY paleont. frang. I, p. 518, T. CXXIX,
F. 1—7. Sc. obliquus Sow. M. €. T. XVII, F. 4—7. — ERoNGNIART env. d, Par. T. VI, F. 13. — DE LA
BECHE geol. man. p. 299, F. 50. "Sc. striatus MAnTerLL, G. S. T. XXI, F. 3, 4, 9, 11, 13—16 und G. SE. 160, F. 2. Sc. costatus MantEtL, G. T. XXIL F. 8, 12. Ziemlich häufig im Plänerkalk von Hundorf, Kutschlin, Trzembschitsch ; im untersten Plänerkalk der Schillinge und vom BorZen bei Bilin; im Plänermergel von Luschitz, Priessn,
Kystra, Wollenitz, Patek, Rannay; im Pyropensande von TrZi- blitz einzelne Fragmente.
Hamites Parkinson.
1. H. rotundus Sow. Sow. M. €. T. LXI, F. 2, 3. — Broncn. 1. c. T. VII, F. 5. — Puıtties G. Y. T. I, F. 24. — Fırron, l. c. T. XII, F. 12. — Brons, Lethäa, p. 730, T. XXXIM, F. 9. — Geinızz, l. c.p. 41, T. XXI, F. 8, 13. — D’ORBIGNY, 1. c. p. 536, T. CXXXII, F. 1—4.
Schlank, 3—4''! dick, im Querschnitte kreisrund, mit ein- fachen, ziemlich hohen, scharfen, schwach nach rückwärts schrägen Querfalten, welche schiefe Richtung besonders in dem gewundenen Theile stärker hervortritt.
Ziemlich selten und stets nur in Bruchstücken im Piäner- mergel von Luschitz, Priesen, Kystra und Wollenitz; sehr selten im Pyropen-führenden Konglomerat von Meronitz.
2. H. attenuatus Sow. — T. VII, F. 19. Sow. M. €. T. LXI, F. 4, 5. — Manteıı, G. S. T. XXI, F. 8, 13. — FiıTTon in geol. trans. II, Ser., IV, T. XU, FE. 1, 2, 3. — Pnıtrvips G. Y. T. 1], F. 24. — DE LA BECHE geol. man. p. 299, F. 51. — D’ORBIGNY, 1. ec. p. 533, T. CXXXI, F. 9—13. H. tenuis Sow. M. C. T. LXI, F. 1. H. compressus Sow. M. €. T. LXI, F. 7,8. — RoEMER, ]. c. p. 92, T. XII, F. 9. H. funatus Bronen. I. c. T. VII, F. 7.
Mehr oder weniger zusammengedrückt, im Querschnitt breit- bis schmal-eiförmig, mit gedrängten, einfachen, schmalen, schar- fen, nach vorwärts abhängigen schiefen Querfalten, die an der Bauchseite schwächer werden. Ohne alle Knoten.
Selten im Plänermergel von Priesen.
3. H. elliptieus MAnteıe. MANTELL, G. S. T. XXIII, F. 9. — RoEMER, |. c. p. 93, T. XIV, F. 5. H. simplex D’Orsıcny 1. c. I, p. 550, T. CXXXIV, F. 12—14.
Zusammengedrückt, im Querschnitte elliptisch, mit ring- förmigen, einfachen, scharfen, nach rückwärts abhängigen, an der Bauchseite nicht unterbrochenen Querfalten. Ohne Knoten.
Seltene Bruchstücke im Plänermergel von Luschitz und Priesen.
4. H. plicatilis Sow. — T. VII F. 5, 6.
Sow. M. C. T. CCXXXIV, F. 1. — MANTELL, G. S. T. XXI, F. 1, 2. — Geiz, ]l. c. T. XII, F. 4; T. XI, F. 2. — Rormer, |. c. p. 94, T. XIV, F. 7.
H. armatus Sow. M. C. T. CLXVII; T. CCXXXIV, F. 2. — MANTELL @. S. T. XXIH, F. 3, 4; T. XV, F. 5. — BuckLAnD min. and geol. T. XLIV, F. 9. — ROoEMER, |. ec. T. XV, F. 2. — D’Ore. 1. ec. I, p- 947, T. CXXXV.
H. alternatus MantELL, G. S. T. XXIII, F. 10, 11.
0,33 —1,2°' im Durchmesser haltend, breit oval oder fast kreisförmig im Querschnitt, mit zahlreichen, einfachen, an der
2 Bauchseite sich verdünnenden und etwas gebogenen, ringför- mizen Querfalten, bei denen 2—4 schwächere immer zwischen zwei stärkern liegen. Letzte tragen jederseits zwei Reihen starker rundlicher Höcker, deren eine zunächst dem Rücken, die andere tiefer an den Seiten liegt. Manchmal, wie bei Fig. 6, übergehen die Höcker in 3—4‘ lange Dornen, was besonders an der dem Rücken zunächst gelegenen Reihe statt- findet.
Im Plänermergel von Priesen, Kystra und Wollenitz.
.H. fissicostatus PnırLıps. PsırLips, G. Y. T. II, F. 49. — RoeMmER, 1. c. T. XII, F. 13.
a
Seltene‘ Bruchstücke im untern Quader von Tyssa.
Turrilites Moxtrort.
. T. polyplocus Rorner. BROEMER, nordd. Kreidegeb. p. 92, T. XIV, F. 1, 2. — GEIinızz, l. c. T. XII, F. 1.
Sehr selten im Plänerkalk von Hundorf.
2. T. undulatus Sow. — T. VII F. 8, 9.
Sow. M. C. T. LXXV, F. 1—3. — MAntELL, G. S. T. XXI, F. 14, 16; T. XXIV, F. 8. — GeEIinIıTz Ib & TS DREI 8%
Laxciıus, hist. lap. figur. Helv. T. XXXII, F. 6.
SCHEUCHZER, T. LVII.
T. Scheuchzerianus Bosc. 1801. — D’ORBIGNY, l. c. I, p. 602, T. CXLVI, F. 3, 4.
T. decussatus Russ, geogn. Skizz. II, p. 209.
6— 8‘ lang, schlank thurmförmig, die hohen steilen Um- gänge mit 18—25 starken, scharfen, geraden, senkrechten Falten, die sich nach unten verschmälern und mit breitern vinnenförmigen Zwischenräumen, ohne alle Knoten. Die ganze Oberfläche ist mit dicht gedrängten feinen Längs- und Quer- Linien bedeckt, die sich rechtwinklig durchkreuzen und an den Durchschnitts-Punkten ganz kleine Knötchen bilden. Die vor- liegenden Exemplare sind alle rechts gewunden.
Selten im Grünsandstein von Czencziz und Malnitz.
3. T. Astierianus np’Orsıcny. — T. VII, F. 7. D’ORBIGNY, paleontolog. franc. I, p. 580, T. CXLI, F. 3—6.
Niedrig kegelförmig, links gewunden, mit wenigen kreis- runden Umgängen und sehr weitem Nabel. Die Umgänge sind mit wenig schiefen, scharfen und senkrechten ringförmigen Falten bedeckt.
Sehr selten im Plänermergel von Kystra.
Baculites Lamarck.
1. B. anceps Lamk. — T. VII, F. 1, 2. NıLsson, petr. Suec. T. I, FE. 5. HısınGEr Leth. Suec. T. VI, F. 2, — DESHAYES coq. caract. T. VI, F. 2. — DESMAREST journ. d. phys. Vol. 85, T. II, F. 7, 8.— Bronn, Lethäa p. 732, T. XXXII, F. 6. — BucKLAND min. and geolog. T. XLIV, F. 5. — D’ORBIGNY, 1. c. p. 965— 568, T. CXXAIX, F. 1—7.
4
B. vertebralis LAmKk. — DEFRANCE dict. d. sc. nat. T. XXI.
B. dissimilis DESMAREST, 1. c. T. I, F. 4—6.
Orthoceratites vertebralis v. SCHLOTHEIM Petrefak- tenk. p. 56.
Im Plänermergel von Luschitz, Priesen und Wollenitz finden sich häufig Bruchstücke dieser Art, mitunter von 95—6 Länge und 1‘ Breite und mit gut erhaltener Loben-Zeichnung. Der obere Theil ist glatt, der untere ungekammerte Theil mit schrägen und etwas bogenförmigen, flachen, rundlichen Falten oder Runzeln bedeckt, die gegen die Rückenkante hin allmäh- lich verschwinden. Diese Biegung entspricht der Gestalt, des Mundrandes. Die Rückenseite ist zusammengedrückt, die Bauch- seite dicker, gerundet, der Querschnitt daher schmal eirund.
2. B. Faujasii Lamk. — T. VI, F. 3. Sow. M.C. T. DLXXXXI, F, 1. — FAusas, Montagne St.Pierre T. XXI, F. 2, 3. — DE LA BEcHE g£ol. man. p. 299, F. 53. Bac. ovatus Say in SIırLIMAN’S amer. Journ. of science. and arts Vol. 18, Juli 1830, T.I, F. 6, 7, 8.
Schale eben, von den Seiten zusammengedrückt, mit ellip- tischem Querschnitt. Beide Seiten stumpf und gleich.
Kleine Bruchstücke findet man selten im Pyropen-führen- den Konglomerate von Meronitz, im Pyropensande von TrZi- blitz und im Plänermergel von Priesen.
3. B. rotundus Reuss. — T. VII, F. 4. Reuss, geogn. Skizz. II, p. 210.
1— 3° im Durchmesser haltend, gerade, cylindrisch, dreh- rund. Schale eben und glatt, Kammern sehr schmal, 30 auf 1° Länge bei 1’ Breite. — Stimmt vielleicht mit Hamites Bouchardianus D’ORBIGNY (l. c. I, p. 340, T. CXXXI, F. 11 —13) überein; ich sah aber nie die geringste Biegung daran.
Bruchstücke ziemlich selten, gewöhnlich in Brauneisenstein umgewandelt, im Plänermergel von Luschitz und Priesen.
Anhang: Aptychus v. Meyer.
1. A. cretaceus v. Münster. — T. VII, F. 13. GEINITZ, l. c. T. XVII, F. 25. Anatifa convexa RoEMER, |. c. p. 103, T. XVI, F. 7.
2—%'!! Jang und 1,5— 3’ breit, mässig gewölbt, fast recht- winkelig dreiseitig.. Die eine Seite, mit der beide Klappen sich gegenüberstehen und meistens nur im obern Theile berühren, ist ganz gerade; die gegenüberliegende Hypothenuse stark bogenförmig; die dritte Seite am kürzesten und beinahe ge- rade. Sie stösst mit der inneren Seite in einem gerundeten Winkel von fast 908 zusammen. Die Schale dick und mit dicht gedrängten, gerundeten konzentrischen Falten bedeckt, deren Konkavität nach dem obern inneren Winkel hinsieht. Ueber sie laufen zahlreiche feine Linien in derselben Richtung, so wie auch entfernt stehende, feine Radial-Linien, die von dem genannten Winkel ausstrahlen.
Dieser bisher noch immer zweifelhafte Körper findet sich,
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wenn auch nicht häufig, doch fast überall im Plänerkalk und Plänermergel. Ob das von Geinırz T. XVII, F. 26 abgebil- dete Fossil aus dem untern Quader von Tyssa auch zu dieser Spezies zu zählen sey, ist zweifelhaft.
2. ?A. complanatus Grinırz. — T. VII, F. 14. GEINITZ, l. c. T. XVII, F. 27, 28, 29.
1'' lang, schief eiförmig, sehr flach und dünnschalig, mit fast geradem innerem Rande, der mit dem untern in einem spitzen, mit dem obern hintern in einem fast rechten oder selbst stumpfen Winkel zusammenstösst. Der hintere Rand ist bogenförmig. Oberfläche glatt, nur hie und da lassen sich Spuren sehr feiner, gebogener Streifen wahrnehmen.
Selten im Hippuritenkalk von Kutschlin.
B. Rhizopoden.
Da die Stelle unter den Bryozoen, welche diese kleinen Körper nach EHRENBERG'S Untersuchungen einnehmen müssen, noch nicht mit völliger Sicherheit ausgemittelt ist, so lasse ich sie noch provisorisch an dem alten Platze, den sie bisher ein- genommen haben.
I. Stichostegier,
Nodosaria Lamarck,
a. Glandulina p’Orsıcntr.
1. N. cylindracea Reuss. — T. XII, F. 1, 2.
Diese nur 0,5 —1,5' lange Art zeichnet sich vor allen verwandten Arten durch die vorwiegende Länge aus. Sie ist gerade, cylindrisch, in ihrer ganzen Länge fast gleich dick, nur in der Mitte zuweilen schwach eingeschnürt, verschmälert sich am untern Ende sehr schnell und ist daselbst wenig zugespitzt. Oben verlängert sie sich in eine kurze, zentrale Spitze, die die kleine runde Oeffnung trägt. Die Oberfläche ist ganz glatt, ohne alle Begrenzung der Kammern; nur bei hellem durch- fallendem Lichte verrathen sich die Scheidewände von 5—6 Kammern durch etwas dunklere Linien.
Sehr selten im Plänermergel von Luschitz und Kystra.
b. Nodosaria v’OrzıcnT. a) Längsgestreifte oder gerippte Arten.
2. N. inflata Reuss. — T. XIII, F. 3, 4.
Von ganz eigenthümlicher Form, die durch verschiedene Gestalt und Grösse der wenig zahlreichen («—5) Kammern bedingt wird. Die oberste ist kugelig, verlängert sich oben in eine kurze, stumpfe, zentrale Spitze und ist durch eine tiefe Einschnürung von der nächsten Kammer getrennt. Die mitt- leren (1—2) sind sehr wenig gewölbt und von der untern kaum geschieden. Die unterste schwillt zum doppelten Durch- messer der übrigen an und ist kugelförmig mit einer kurzen dünnen Spitze am untern Ende. 5—6 schmale, hohe Rippen laufen der Länge nach über alle Kammern herab. Auf der
untersten lezen sich zwischen je zwei derselben 1—2 kürzere. Rzuss, Versteinernngen.
5)
Ähnlich ist N. raphanistrum D’OrB. aus den Tertiärschichten von Baden bei Wien, hat aber eine grössere Zahl von Kammern und Längsrippen aufzuweisen.
Sehr selten im Plänermergel von Luschitz.
3. N. Zippei Reuss. — T. VII, F. 1, 2, 3. N. septemcostata GEINITZ, 1. c. p. 69, T. XVII, F. 20. N. undecimcostata GEINITZ, I. c. p. 69, T. XVII, F. 19. Reuss, geogn. Skizz. II, p. 210.
Diese ausgezeichnete Spezies erreicht mitunter eine Länge von 1,5 Zoll, findet sich jedoch ihrer Zerbrechlichkeit wegen selten ganz erhalten. Sie ist gerade, besteht aus 20—30 Kammern, die im obern Theile des Gehäuses kugelig und durch breite und tiefe Einschnürungen geschieden sind. Nach unten zu werden diese weniger deutlich und die ersten Kam- mern sind kaum durch schwache Furchen getrennt. Die unterste ist kugelig, gewöhnlich etwas grösser als die nächstliegenden und mit einer kurzen Stachelspitze versehen. Ueber die Kammern verlaufen der Länge nach 7—14 stark vorragende, dünne, geflügelte Rippen, deren Zahl sich aber an demselben Indivi- duum nicht immer gleich bleibt. Oft vermehrt sie sich, nicht durch Dichotomie, sondern durch Einschieben neuer Rippen oder sie nimmt auch ab, indem eine oder die andere Rippe plötzlich endet. Selten nur verschmelzen zwei benachbarte Rippen miteinander. Öfter bemerkt man zwischen zwei Rippen eine oder zwei erhabene Längslinien als Andeutungen von Rippen. Die oberste Kammer endigt in eine centrale Spitze, auf der die kleine runde Öffnung befindlich ist. Die Höhlung jeder Kammer ist vollkommen rund und kommunieirt durch einen kurzen cylindrischen Kanal mit der nächsten, wie die Betrachtung des Steinkerns F. 3 zeigt. — Unserem Fossil kommen manche Varietäten von Dentalina Cuvieri D’ORB. von Baden bei Wien sehr nahe.
Fast überall im Plänerkalk und Plänermergel; äusserst häufig im untern Plänerkalk von Kosstitz, seltener im Pläner- mergel von Luschitz, Priesen, Kystra, Wollenitz, Rannay, Hor- Zenz und Brozan, sehr selten im obern Plänerkalk von Kutschlin und Kröndorf und in den Konglomeratschichten vom BorZen bei Bilin.
4. N. tenuicosta Reoss. — T. XII, F. 5, 6.
Ist viel kürzer als die vorige Spezies und besteht nur aus 3—8 Kammern, die nach abwärts sehr wenig an Dicke abnehmen. Sie sind stark gewölbt, fast kugelig oder breit elliptisch und durch tiefe breite Einschnürungen getrennt, nur bei den untersten Kammern sind diese oft mehr verwischt. Die unterste läuft in eine kurze Spitze aus, die oberste ist sehr 5—7 entfernte, sehr niedrige und schmale Längsrippen zieren die Oberfläche und lassen nur die unterste Kammer zum Theile frei. Oftmals sind sie aber nur in den Einschnürungen der Kammer sichtbar (F. 6).
Selten im Plänermergel von Luschitz, Kystra, Rannay und Brozan.
wenig und stumpf zugespitzt.
4
26
5. N. paupercula Reuss, — T. XI, F. 12.
Sehr klein, 0,75’ lang, gerade, nach abwärts sehr wenig an Dicke abnehmend. Nur 5 gewölbte kugelige Kammern, die nur wenig höher sind als breit und durch nicht sehr tiefe Einschnürungen von einander getrennt werden. Ihre Oberfläche mit 12—16 sehr feinen, erhabenen Längslinien bedeckt. Die erste Kammer endet unten in eine dünne Spitze, die letzte läuft oben in einen ziemlich langen, geraden, mittelständigen Schnabel aus, der die Mündung trägt.
Sehr selten im untern Plänerkalk von Kosstitz.
6. N. obscura Reuss, — T. XII, F. 7, 8, 9.
Gewöhnlich sehr klein, selten 2—2,5‘” lang, in ihrer Form ziemlich veränderlich, gewöhnlich linear, cylindrisch, fast in ihrer ganzen Länge gleich breit, selten oben viel dicker, %4—6 Kammern, von denen nur die obern ihre Grenzen durch undeutliche Längsrippen andeuten, die unteren aber gewöhnlich gar keine Nur selten sieht
langgezogen eiförmig. Linien zwischen den
Trennung von aussen wahrnehmen lassen. man zwischen den oberen seichte Einschnürungen. Das ganze Gehäuse verschmälert sich nach abwärts nur wenig und lang- sam, selten schneller und endet unten in einer kurzen, dünnen Spitze, die man aber nur selten wohlerhalten antriflt. Die oberste Kammer ist oben zugerundet und trägt ebenfalls auf einer sehr kurzen centralen Verlängerung die kleine, runde Mündung. verlaufen 7—10 gerade, sehr schmale, ziemlich hohe, oft un- Zuweilen sind sie abwechselnd stärker Auf der lezten Kammer legen sich oft noch 1—2 kurze Längsfältchen zwischen je zwei Rippen. Mitunter übersteigt die Zahl der Rippen 5—6 nicht und wenn dann zugleich das Exemplar dicker, langgezogen eiförmig ist, so kann man diese Form von N. paucicosta RoEMER (l. c. p. 95, T. XV, Fe. 7) gar. nicht untorscheiden.
Über alle Kammern , die unterste ausgenommen,
gleiche Längsrippen.
und machen das Gehäuse etwas dreikantig.
Ziemlich gemein im Plänermergel von Luschitz, selten in dem von Kystra.
ß. Ohne Längsstreifen und Rippen. 7. N. conferta Reuss, — T. XIIL F. 10.
Schon der Name deutet die kurze, gedrängte Form dieser Sie besteht aus 5—6 gewöhnlich unregelmässigen Kammern, die durch Sie Die unteren kleineren sind sehr wenig gewölbt, die oberste zross und stark gewölbt, fast halbkugelie, oben in eine kurze, centrale Spitze mit feiner Mündung auslaufend. Oberfläche glatt, elän- Nahe steht N. humilis RorMmEr (l. c. p. 95, T. XV,
1—1,25'' langen, vollkommen geraden Art an.
sehr schmale, aber ziemlich tiefe Nähte gesondert sind. nehmen nach oben sehr schnell an Grösse zu.
zend.
F. 6). Sehr selten im Plänermergel von Luschitz.
8. N. subulata Reuss. — T. XIII, F. 11.
1—1,5‘' lang, sehr dünn, pfriemenförmig, unten zuge- spitzt, mit zahlreichen (bis 20) niedrigen, nicht gewölbten
Kammern, welche nur durch vertiefte Linien getrennt werden. Die oberste verlängert sich in eine kurze, centrale Spize Oberfläche rauh.
Selten im Plänermergel von Kystra und Rannay.
9. N. constricta Reuss, — T. XII, F. 12, 13. °X
Unterscheidet sich durch ihren Habitus von unsern andern Nodosarien bedeutend. Immer sind nur 4—5 Kammern vor- handen, von denen die mittleren von oben stark niedergedrückt, viel breiter als hoch, kuchenförmig sind. Die oberste verlängert sıch in eine ziemlich lange centrale Röhre, welche die Mün- dung trägt. Die unterste ist ebenfalls, jedoch weniger ver- längert, eiförmig oder schwach dreikantig.. Alle sind durch sehr tiefe Einschnürungen getrennt, die mittlere ist gewöhnlich viel länger und am tiefsten, so dass die obern Kammern mit den untern gleichsam nur durch ein dünnes Röhrchen zusam- Daher ist auch fast nie ein unverleztes Exemplar zu gewinnen. Die Oberfläche ist sehr uneben, rauh.
Nicht selten im Plänermergel von Luschitz.
menhängen, welches sehr leicht abbricht.
10. N. aspera Rezuss, — T. XII, F. 14, 15.
1—1,5‘'' lang, nach abwärts sich ziemlich schnell ver- schmälernd, gerade oder nur sehr wenig gekrümmt. 6 Kammern, kugelrund oder wenig in die Länge gezogen, mit tiefen, aber Die oberste Kammer läuft in eine lange, aber sehr dünne centrale Spitze aus. Das untere Ende ist gerundet mit aufsitzender, kurzer, stacheliger Spitze. Die Oberfläche sehr rauh, mit höckerigen und warzigen Erha- benheiten dicht bedeckt.
Nicht selten im Plänermergel von Luschita.
sehr schmalen Einschnürungen,
c. Dentalina n’Orgıcenr. a. Längsgestreift oder gerippt.
11. N. affinis Reuss, — T. XII, F. 16.
2,5—3''' lang, sehr dünn, linienförmig, nach unten sich nur wenig verschmälernd.. 8—9 schmal elliptische Kammern, die durch deutliche Einschnürungen gesondert und von 4—5 hohen Flügel-artigen,, unregelmässigen Rippen bedeckt sind, weiche die Einschnürungen mehr oder weniger verdecken. Die unterste Kammer schnell in eine kurze haarförmige Spitze auslaufend, die oberste ziemlich lang zugespitzt.
Sehr vereinzelt im Plänermergel von Luschitz, Rannay und Brozan. e
12. N. suleata Nissson, — T. XII, F. 17. Nırsson, 1. c. p. 8, T.IX, F. 1a, b.
Scheint trotz einiger Abweichungen in der Grösse, der Zahl und Beschaffenheit der Kammern nur eine Varietät der Nırsson’schen Species zu seyn. Sie ist beiläufg 1—1,3‘' lang, schr wenig gebogen, nimmt nach abwärts sehr langsam an Dicke ab, bis sie sich am untern Ende dann plötzlich ver- schmälert und in eine dünne Spitze ausläuft. Die Zahl der gewölbten Kammern lässt sich nicht genau bestimmen, da nur
N)
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die obern, welche eben so hoch als breit sind, durch ziemlich tiefe Einschnürungen getrennt werden, während die untern sich durch keine Abgrenzung verrathen. eine kurze, nicht ganz centrale Spitze mit kleiner runder Mündung. Über alle Kammern laufen zahlreiche (17—18) feine schmale Längsrippchen herab.
Die OrsıcnY’sche Dentalina sulcata (mem. d. 1. soc. g£ol. d. France 1840, p. 15, T. I, F. 10—13), bei der der Nırs- son’sche Name als Synonym angeführt wird, unterscheidet sich bedeutend davon, kann also keineswegs damit identifieirt wer- den. Viel näher steht dieser die D. multicostata D’ORB. (I. c. p- 15, T. I, F. 14, 15), obwohl sie auch nicht vollkommen damit übereinstimmt. Auch N. elegans v. Münst. aus dem Nord deutschen Tertiärsande (RoEMER, die Cephalopoden d. deutsch. Meeressandes in LEoNnH. u. BR. Jahrb. 1838, p. 382, T. IH, F. 1) ist ihr nahe verwandt. I Sehr selten im Plänermerzel von Luschitz.
Die oberste endigt in
nord-
13. N. lineolata Reuss, — T. VI, F. 8. Reuss, geogn. Skizz. II, p. 211.
Mit der N. Lorneiana D’OrRB. in den Umrissen sehr über- einkommend. 2—3’'/! Jang, sehr schlank, schwach gebogen, nach abwärts sich sehr langsam verdünnend. Die Kammern mehr als zweimal so lang als breit, lang -elliptisch, schwach convex, gegen die ticfen Nähte hin sich plötzlich verschmälernd ; die letzte in eine dünne Spitze auslaufend. Die Oberfläche mit äusserst feınen, dichten Längslinien gezeichnet.
Schr selten im untern Plänerkalke von Kosstitz, im Pläner- mergel von Luschitz und Brozan.
14. N. costellata Reuss, — T. XIIL, F. 18.
Eine der schlanksten Formen. Sie ist kaum 1,5—2’" lang, linienförmig, nach abwärts sich bis zu einer feinen Spitze verdünnend und schwach gebogen. Zahlreiche (15—20) schwach gewölbte elliptische Kammern, höher als breit; die obern durch deutliche, aber nicht sehr tiefe Einschnürungen getrennt, wäh- rend bei den untern die Trennung nur durch schwache Furchen angedeutet wird. Die oberste Kammer verlängert sich in eine kurze, nicht centrale Spitze mit der sehr kleinen Oeffnung. Ueber die Kammern verlaufen 10—12 sehr feine Längsripp- chen mit ziemlich gleichbreiten Zwischenrinnen, welche die obern Kammern in ihrer ganzen Länge bedecken, in den Ein- schnürungen aber am deutlichsten sind; bei den untern aber nur in den Einschnürungen sichtbar sind, während der übrige Theil glatt ist.
Selten im Plänermergel von Kystra,
ß. Nicht gestreift oder gerippt. 15. N. oligostegia Reuss, — T. XIII, F. 19, 20.
Diese 1,5—2‘“ Jange und verhältnissmässig dicke Art zeichnet sich vor allen Andern durch die geringe Zahl und verschiedene Form der Kammern aus. Von den zwei oder drei vorhandenen Kammern ist die unterste kugelig und läuft unten in eine kurze Spitze aus, die mittlere bald kugelig, bald
7
elliptisch, bald fast cylindrisch, die oberste eiförmig, länger als die übrigen und verläuft oben in eine ziemlich lange, ko- nische, nicht vollkommen centrale Spitze, welche die runde Oeffnung trägt. Die Nähte sind breit und tief eingeschnürt, die Oberfläche vollkommen glatt und glänzend.
Nicht zu selten im Plänermergel von Luschitz und Brozan, sehr selten bei Rannay.
16. N. monile v. Hacenow, — T. 8, F. 7. x. HAGENoW in LEOoNH. u. Bronn’s Jahrb. p- 968.
1842,
2—2,5'/ lang, sehr schlank, etwas gebogen, nach abwärts sich stark verschmälernd.. Die Kammern kugelig oder selbst etwas breiter als lang, sehr gewölbt, gegen die sehr tiefen Nähte hin schnell und gleichmässig an Dicke abnehmend. Die letzte Kammer kurz zugespitzt. Die Oberfläche glatt und glänzend. — N. linearis RoEMER, die ihr sonst ähnlich ist, hat schiefe Kammern, die unten mehr gewölbt sind als oben.
Sehr selten im obern Plänerkalk von Kutschlin und im untern Plänerkalk von Kosstitz, häufiger im Plänermergel von Luschitz und Brozan.
17. N. annulata Reuss. — T. VI, F. %, 67; T. XII, F. 21. Reuss, geogn. Skizz. II, p. 210.
2—4'! Jang, dünn, glatt und glänzend, schwach gebogen, drehrund, nach unten sich langsam ver- dünnend, mit stumpfem, gerundetem untern Ende, 10—16 Kammern, breiter als hoch; die obern an Höhe zunehmend, bauchig, gewölbt und durch tiefe breite Einschnürungen ge- trennt; die übrigen gar nicht gewölbt, walzenförmig. Ihre Scheidewände bilden an der Oberfläche schwach erhabene, dunklere Ringe.. Die oberste Kammer verlängert sich in eine nicht ganz mittelständige, röhrenförmige Mündung. Als seltene Ausnahme finden sich dichotome Missbildungen (T. VII, F. 67).
Gemein im untern Plänerkalk. von Kosstitz, weniger häufig im obern Plänerkalk von Kutschlin und Wollenitz, im Pläner- mergel von Luschitz, Brozan, Rannay, Kystra.
linienförmig ,
18. N. Lorneiana p’Orsıcny. — T. VII, FE. 5. Dentalina Lorneiana Dp’OrBIGNY in Mem. d. 1. soc. g&ol. de Fr. IV, 1, p. 14, T.L F. 8, 9. Nicht viel über 2°“ lang, sehr schlank, schwach gebogen, glatt, nach oben nur langsam an Dicke zunehmend. Die Kammern lang elliptisch, zweimal so lang als breit, wenig konvex, bleiben fast bis zur tiefen Naht gleichbreit, wo sie dann schnell an Dicke abnehmen. Die lezte Kammer verlängert sich in eine kurze nicht zentrale Spitze, welche die kleine runde Öffnung trägt. Sehr selten im untern Plänerkalk von Kosstitz und im Plänermergel von Luschitz, Kautz, Rannay, Wollenitz, Kystra und Brozan.
19. N. gracilis nD’Orsıcny. — T. VII, F. 6. Dentalina gracilis D’OrB. 1. c. p. 14 T. I, F.5. 4%
28
1,5 —2’'' lang, sehr dünn und schlank, schwach gebogen, nach abwärts sich wenig verdünnend. Die Kammern gerade, sehr wenig konvex, länger als breit. Die oberste sehr zu- gespitzt. Die Nähte nur durch eine schwache Einschnürung bezeichnet.
Selten im Plänermergel von Luschitz, Rannay, Wollepschitz und Brozan.
20. N. nodosa p’Orsicny. — T. XII, F. 22. Dentalina nodosa D’ORBIGNY, 1. c. p. 14, T.], F. 6, 7.
1—1,5‘'' lang, glatt und glänzend, sehr schlank, schwach gebogen, nach abwärts sehr allmählig an Dicke abnehmend. 8—9 stark gewölbte, fast kugelige oder breit eiförmige Kammern, deren Wölbung unten mehr hervortritt als oben, und welche durch sehr tiefe, aber schmale Einschnürungen getrennt sind. Ihre Höhe übertrifft die Breite nur wenig. Die lezte Kammer verschmälert sich oben schnell und trägt auf der nicht ver- längerten Spitze die kleine runde Mündung.
Selten im Plänermergel von Luschitz und Kystra.
21. N. filiformis Reuss. — T. XII, F. 28.
3—5’'' lang, haarförmig, schwach gebogen, sich nach ab- wärts kaum verdünnend. Die Kammern sind —5mal so lang als dick, fast zylindrisch und an den Nähten fast gar nicht eingeschnürt. Die oberste Kammer verlängert sich in eine kurze Spitze.
Selten im Plänermergel von Luschitz und Rannay und
wegen der grossen Dünne des Gehäuses immer zerbrochen.
22. N. legumen Reuss. — T. XIII, F. 23, 24.
1,5— 2''' lang, sehr schlank, linienförmig, schwach gebogen, etwas von den Seiten zusammengedrückt, nach abwärts sich allmählig verschmälernd. 6—8 quere oder öfters etwas schiefe eiförmige Kammern, deren Wölbung an der konvexen Seite mehr hervortritt, als an der konkaven. Die obern sind durch ziemlich breite und tiefe Nähte gesondert. Die oberste ver- längert sich in eine lange röhrenförmige, oben etwas verdickte Spitze, welche mitunter ganz an der konkaven Seite liegt. Die unterste Kammer ist kurz und fein zugespitzt. Die Ober- fläche zeigt keine deutlichen Unebenheiten, ist aber matt, nicht glänzend.
Selten im Plänermergel von Rannay.
23. N. communis p’OrgBıcny. — T. XII, FE. 21. Dentalina communis D’ORR. ]. c. p. 13, T.], F. 4.
1—1,33‘“ lang, sehr dünn, glatt und glänzend, nach abwärts sich allmählig verschmälernd bis zur ersten Kam- mer, welche etwas grösser als die nächstangrenzenden und am untern Ende mit einer kurzen feinen Spitze versehen ist. 6—9 niedrige, sehr schiefe Kammern, welche durch kaum be- merkbare Nähte getrennt sind, bis auf die oberste, deren Naht deutlicher ist. Sie ist zugleich etwas stärker gewölbt und läuft oben in eine kurze, nicht mittelständige Spitze aus,
welche die mit einem feinen Strahlenkranze umgebene Mündung trägt. Selten im Plänermergel von Luschitz, Brozan und Rannay.
24. N. aculeata v’Orsıcny. — T. XIH, F. 29. Dentalina aculeata D’OrB. ]l. c. p. 13, T. I, F. 2, 3.
2,5—3’'! lang, gebogen, sich nach abwärts kaum ver- dünnend. Die stark gewölbten, eiförmigen oder fast kugeligen Kammern sind durch sehr lange und dünne röhrenförmige Einschnürungen, welche oft länger sind als die Kammern selbst, getrennt, dass sie gleichsam rosenkranzförmig aneinander ge- reiht sind. Die oberste verlängert sich in eine nicht zentrale Spitze mit der Mündung. Die Oberfläche ist mit entfernt stehenden, ungleichen, stacheligen Spitzen bedeckt.
Nicht selten im Plänermergel von Luschitz, Rannay, Brozan und Kystra; wegen der ungemeinen Zerbrechlichkeit ist es aber unmöglich, ein ganzes Exemplar zu gewinnen.
Marginulina »’Orsıeny. a. Vaginulina p’ORrBIcHnY.
1. M. Roemeri Reuss. — T. VII, F. 10.
Vaginulina elongata RoEMER, 1. c. p. 96, T. XV, F. 13. — Reuss, geogn. Skizz. II, p. 157.
1—1,5'' lang, pfriemenförmig, glatt, stark zusammenge- drückt, nach abwärts sich wenig und langsam verschmälernd. Kammern wenig breiter als hoch. Scheidewände schief. Nähte
Rücken- und Bauchseite stumpf gekantet.
Sehr selten im Plänermergel von Luschitz.
seicht.
2. M. costulata Rormer. — T. XII, F. 25.
Vaginulina costulata Rorm. in LEONH. u. BRONN’s
Jahrb. 1842, p. 273, T. VI, B,F.3 a,b, c. Eine der längsten und schmälsten Arten der Gattung
Sie ist beinahe linienförmig, 10—12mal länger als breit, gerade oder nur sehr wenig gebogen. Nach abwärts verschmälert sie sich nur sehr allmählig bis zum gerundeten Ende, oben ist sie lang zugespitzt. Von den Seiten ist sie blattförmig zusammengedrückt. Sie besteht aus zahlreichen (13—15) sehr spitzwinkligen und schiefen, niedrigen Kammern, die durch an der Oberfläche in Gestalt schmaler Rippen vor- stehende Scheidewände gesondert sind. Ein anderer schmaler erhabener Saum läuft längs des Rückens herab. Die erste Kammer ist rundlich und etwas gewölbt. Die Mundfläche der obersten Kammer schräge, linienförmig, ganz eben und trägt an der Spitze die runde Öffnune. Der Rücken gerade ab- geschnitten, eben; die Bauchseite durch die etwas vorragendle Wölbung der Kammern schwach gekerbt, übrigens eben so breit wie der Rücken. er
Nicht häufig im Plänermergel von Kystra, sehr selten bei Brozan ; wegen derDünne und Länge des Gehäuses fast immer zerbrochen.
Vaginulina.
b. Marginulina p’ORrsıenr.
3. M. Nilssoni Rormer. RoEMER, |. c. p. 96.
5)
Nodosaria laevigata Nırsson, petr. Suec. p. 8, T. IX, F. 20.
Bisher nur selten im Plänermergel von Priesen vorge- kommen.
4. M. ensis Reuss. — T. XII, F. 13; T. XIII, F. 26, 27.
0,5—5’'" lang, scheidenförmig, seitlich etwas zusammen- gedrückt, mit ovalem oder elliptischem Querschnitt, fast in der ganzen Länge gleichbreit, unten vorwärts schwach eingebogen und gerundet, oben etwas zugespitzt. Der Rücken gerundet, die Bauchseite bald von derselben Beschaffenheit, bald etwas zugeschärft. Zahlreiche (7”—20) niedrige, wenig schiefe Kam- mern, von denen nur bei grossen Exemplaren die obersten durch vertiefte Nähte abgesondert sind. Bei den übrigen treten die Scheidewände als schwach erhabene Säume an der Ober- fläche hervor, wodurch die Seitenflächen der Kammern etwas ausgeschweift erscheinen. Bei den untersten Kammern ist die Trennung nur durch dunkel durchscheinende Linien angedeutet. Die oberste Kammer ist gewöhnlich am stärksten gewölbt und verlängert sich am Rücken in eine kurze Spitze, welche die Mündung trägt.
Nicht selten im Plänermergel von Luschitz, Kystra, Ran- nay und Brozan, so wie im untern Plänerkalk von Kosstitz.
5. M. elongata n’Orsıcny. — T. XIII, F. 28— 32. D’ORBIGNY, 1. c. p. 17, T. I, F. 20—22,
Ist in ihrer Form sehr veränderlichh 1—1,5’ lang, fast rylindrisch oder von den Seiten schwach zusammengedrückt, mit rundem oder breit-elliptischem Querschnitt; fast gerade oder schwach gebogen, am unteren stumpfen Ende nur wenig eingeroll. 6—8 ziemlich hohe, etwas schiefe Kammern, deren oberste besonders gross, stark gewölbt ist und an der Rücken- seite in eine kurze Spitze ausläuft, welche die kleine runde Mündung trägt. Zuweilen ist sie auch viel breiter und über- ragt die übrigen auch in dieser Richtung. Die obern Kammern sind durch ziemlich tiefe, aber schmale Nähte getrennt, wäh- rend bei den unteren die Trennung kaum sichtbar ist. Rücken und Bauchseite gerundet. Oberfläche glatt und glänzend. — Vaginulina laevis ROEMER (l. c. p. 96, T. XV, F. 11) steht der kurzen Varietät der ORrBIGnY’schen Spezies (ORB. 1. c. T. I, F. 22) sehr nahe.
Ziemlich selten im Plänermergel von Luschitz, Rannay, Kystra und Brozan.
6. M. compressa n’Orsıcny. — T. XII, F. 33. D’ORBIGNY, 1. c. p. 17, T. I, F. 18, 19.
In dem Plänermergel von Rannay findet sich sehr selten eine Marginulina, welche trotz mancher Abweichungen doch wohl nur als eine Varietät der oben genannten OrBIGNY’schen Spezies betrachtet werden dürfte. Sie ist 0,75—1,0' lang, und beiläufg ein Drittheil so breit, seitlich stark zusammen- gedrückt, schwach gebogen, oben zugespitzt, unten etwas vor- wärts gekrümmt. 7—8 sehr schief», niedrige Kammern, die durch keine deutlichen Nähte gesondert sind, indem die Tren- nung der obern Kammern nur durch Linien angedeutet wird,
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bei den untern kaum sichtbar ist. Die Mundfläche der letzten Kammer sehr lang und schief, gewölbt, trägt an der Spitze die kleine runde Öffnung. Rücken und Bauchseite schmal, aber nicht gekantet, sondern abgerundet. Oberfläche glatt und glänzend.
7. M. bacillum Reuss. — T. VII, F. 11.
Ähnelt sehr der M. trilobata D’OrsıicnY (I. c. T. I, F. 16, 17). Sie ist 2—3‘' lang, pfriemenförmig, von den Seiten stark zusammengedrückt, nach abwärts sich sehr langsam ver- oben schräg abgeschnitten. Rücken gerundet, Kammern viel breiter als hoch. Die Aussenfläche
schmälernd, Bauchseite scharf, gekantet. Scheidewände äusserlich nicht wahrnehmbar. jeder Kammer mit einer verhältnissmässig dicken, gerundeten, kurzen Querrippe verziert, welche aber nur die Mitte einnimmt, die Seiten frei lässt.
Bisher wurde ein einziges Bruchstück im Plänermergel von Postelberg aufgefunden.
8. M. bullata Reuss. — T. XII, F. 34—38.
Diese kleine, kaum 0,5—0,75‘ lange Spezies zeichnet sich durch die aufgeblasene, gewöhnlich vollkommen kugelige Form ihrer Kammern aus, deren Anzahl zugleich sehr gering ist. Die obersten 2—3 sind gross, kugelig, durch tiefe Ein- schnürungen getrennt; die unteren 2—3 sehr kleinen, deren Grenzen selbst bei starker Vergrösserung kaum zu erkennen sind, sind sehr niedrig und beinahe mit der lezten kugeligen Kammer verschmolzen. Bei den meisten Exemplaren zeigen sie eine Spur von spiralförmiger Einrollung. Die Mundfläche der lezten Kammer kugelig aufgeblasen und trägt einen langen und dünnen, röhrenförmigen Fortsatz mit der feinen Mündung, der bald am hintern Ende, bald aber auch fast in der Mitte derselben sizt, bald gerade aulwärts, bald schräg rückwärts gerichtet ist. — Steht der M. comma RorMmkr (l. c. p. 96, T. XV, F. 15) aus dem Hilsthone des Hilses sehr nahe und könnte leicht nur eine Varietät derselben abgeben, da nach den aufgefundenen Exemplaren die Form sehr zu wechseln
scheint. Ziemlich selten im Plänermergel von Luschitz und Brozan.
Frondicularia p’Orsıcny.
1. Fr. angusta Nırsson. — T. VII, F. 13, 14. Planularia angusta Nırsson, petr. Suec. p. 11, T. IX, F. 22. Frondicularia angustata RoEMER, |. Reuss, geogn. Skizz. II, p. 211. Fr. angusta GEINITZ, l. c. p. 70, T. XVII, F. 22.
ce. p. 96.
2—6’'! lang, schmal lanzettförmig, am untern Ende sehr verlängert, oben zugespitzt, in oder über der Mitte am breite- sten. Von der Mitte aus gegen die Scitenränder sich zu- schärfend. Sehr zahlreiche (15—25), sehr schmale Kammern, die durch verhältnissmässig breite, dachförmig abschüssige Leisten geschieden sind. Diese werden durch eine in der Mitte ver- laufende Längs{urche, die nach unten schmäler wird, unter-
| brochen und überdiess noch durch mehrere feine, kurze Seiten-
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furchen, welche sich jedoch in die Zwischenrinnen der Leisten nicht fortsetzen, gestrichelt. Die unterste Kammer sehr klein, fast kugelig, auf jeder Seite mit drei scharfen Längsrippchen und einer kurzen Spitze an der Basis. Der ziemlich scharfe Seitenrand setzt über die erste Kammer bis an die Spitze des Gehäuses fort.
Sehr häufig und fast überall im Plänerkalk und Pläner- mergel; besonders gemein im untern Plänerkalk von Kosstitz, im Plänermergel von Luschitz, Rannay, Hochpetsch, Kystra ; selten in den Konglomeratschichten vom BorZen und aus den Schillingen bei Bilin.
2. Fr. trisulea Reuss. — T. VII, F. 22.
3—3,5°'! Jang, schmal-lanzettförmig, nach oben und unten gleichförmig sich verschmälernd, unten fast zugerundet. In der Mitte dicker, gegen die Ränder hin sich verdünnend. Nicht sehr zahlreiche (10—12), breitere, wenig zugespitzte Kammern mit breiten, dachförmig abschüssigen Leisten und doppelt schmäleren Zwischenrinnen. Die Leisten werden in der Mitte unterbrochen durch eine ziemlich tiefe, zusammen- hängende Längsfurche, welche auf jeder Seite eine etwas schmälere und seichtere solehe Furche neben sich hat. Die erste Kammer stark gewölbt, breit eiförmig, mit drei schmalen Längsrippen. Der Rand durch eine breite und tiefe Längs- furche in zwei scharfe Seitenleisten gespalten. Er umfasst als ein schwacher Saum auch die erste Kammer.
Sehr selten im untern Plänerkalk von Kosstitz.
3. Fr. eanalieulata Reuss. — T. VII, F. 20, 21. Reuss, geogn. Skizz. II, p. 212.
1,5—2‘'' Jang, schmal -Ianzettförmig, in der Mitte am breitesten, gegen beide Enden hin sich allmählig verschmälernd und nach oben in eine kurze, nach unten in eine mehr lang- gezogene Spitze übergehend. Gleichmässig zusammengedrückt, dünn. 10—14 ziemlich breite, nicht sehr spitzwinklige Kam- mern mit dachförmig abschüssigen, hohen Leisten, welche die dazwischen liegenden Furchen an Breite übertreffen und in der Mitte etwas unterbrochen sind. Die erste Kammer äusserst klein, eiförmig-kugelig, jederseits mit zwei, selten mit einer oder 3 Längsrippen und an der Basis mit einer kurzen, sta- cheligen Spitze versehen. Der Rand, der auch die erste Kam- mer umfasst, ist in der Mitte mit einer tiefen Längsfurche versehen.
Sehr selten im untern Plänerkalk von Kosstitz und im Plänermergel von Luschitz.
4. Fr. apiculata Reuss. — T. VII, F. 24. Reuss, geogn. Skizz. II, p. 212.
2—2,5'! lang, in der Mitte ziemlich diek, nach den Seiten hin sich verdünnend, im obern Drittheil am breitesten, nach oben sich schnell zur stumpfen Spitze zusammenziehend, nach abwärts sich langsam verschmä- lernd, unten gerundet mit langer Stachelspitze. Wenige (4 —7) ziemlich breite Kammern mit breiten, oben scharfen, dach- förmig abschüssigen Leisten und mehr als doppelt schmälern
breit lanzettförmig,
Zwischenrinnen. Erstere sind durch eine schmale Längsfurche in der Mitte unterbrochen. Die unterste Kammer gross, ellip- tisch, mässig gewölbt mit fünf schmalen Längsrippen auf jeder Seite. Der Rand scharf, vorstehend. Die Oberfläche der Leisten zeigt Spuren feiner Längsstreifung. — Ähnelt der Fr. Verneuilina D’ORBIGNY (l. c. p. 20, T. I, F. 32, 33).
Sehr selten im untern Plänerkalk von Kosstitz und im Plänermergel von Luschitz.
5. Fr. marginata Reuss. — T. XII, F. 9.
1,5—3'' lang, linear-lanzettlich, ziemlich dick, nicht weit vom obern Ende am breitesten und nach abwärts sich sehr allmählig verschmälernd und mit stumpfer Spitze endigend. In der Mitte wenig dicker als an den Rändern. 10—15 schmale spitzwinkligse Kammern mit hohen Leisten. Bei den obern Kammern sind diese breiter als die Zwischenrinnen, dachförmig abschüssig, gegen die Ränder hin sich allmählig verschmälernd; bei den untern, weniger spitzwinkeligen Kammern werden sie scharf, schmal, fast doppelt schmäler, als die Zwischenrinnen. Alle werden in der Mitte durch eine Längsfurche unterbrochen. Die erste Kammer sehr klein, gewölbt, schmal oval, oben und unten zugespitzt, mit einer scharfen Längsrippe in der Mitte jeder Seite. Die zweite Kammer flach, aber hoch und in der Mitte mit einer schwach erhabenen Längslinie versehen. Der Rand breit, flügelartig vorstehend, gerade abgeschnitten, nur in der Mitte seicht vertieft. Er umgibt auch die erste Kammer bis zur Spitze, indem er sich allmählig verschmälert.
Selten im Plänermergel von Luschitz, Rannay und Brozan.
6. Fr. tenuis Reuss. — T. VII, F. 25.
1,5 —2''! lang, verkehrt lanzettförmig, im obern Drittheil am breitesten, nach oben sich schnell zur kurzen Spitze, nach unten sich langsam verschmälernd.. 8—9 schmale, spitzwinke- lige Kammern mit sehr dünnen, senkrechten Leisten und 2—3- mal so breiten, flachen Zwischenrinnen. Die erste Kammer gross, breit eiförmig, stark gewölbt, auf jeder Seite mit drei schmalen Längsrippen. Der scharfe Rand setzt auch über die erste Kammer, welche unten mit einem kurzen Stachel ver- sehen ist, fort.
Sehr selten im untern Plänerkalk von Kosstitz.
7. Fr. striatula Reuss. — T. VII, F. 23. Reuss, geogn. Skizz. I, p. 212.
2,5— 3‘ lang, gleichlörmig zusammengedrückt, sehr dünn, breit lanzettförmig, über der Mitte am breitesten, nach auf- wärts sich schnell zuspitzend, nach abwärts sehr allmählig schmäler werdend, am untern Ende gerundet. 8—9 breite Kammern mit sehr schmalen, senkrechten Leistchen und doppelt so breiten flachen Zwischenrinnen. Die äussere Fläche einer jeden zeigt gegen die Mitte hin 7—9 längliche, kurze, sehr Fältchen. Die erste Kammer verhältnissmässig gross, kugelie, mit 7 schmalen Längsrippen, von denen die mittelste die längste ist. Der Rand in der obern Hälfte scharf, einfach, in der unteren breiter, durch zwei schmale, tiefe Längsfurchen
feine
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in drei scharfe Leisten gespalten, in welcher Beschaffenheit er auch die erste Kaınmer umfasst. Sehr selten im untern Plänerkalk von Kosstitz und im
Plänermergel von Luschitz.
8. Fr. Archiacina v’Orsıcny. — T. XIII, FE. 39. D’OrB,., 1. c. p. 20, 21, T. I, F. 34—36.
Die schmälste unserer Frondicularien, denn trotz ihrer Kleinheit (sie ist kaum 0,5—0,75° lang) übertrifft die Länge doch beinahe um das Fünffache die Breite. ganzen Länge fast gleichbreit, indem sie sich nach abwärts nur sehr allmählig und wenig verschmälert, und endet unten in eine lange feine Spitze. Die Ränder sind gerade abgestutzt und flach. Nur 4-6 Kammern, welche sich durch ihre ver- hältnissmässig grosse Breite auszeichnen. Sie sind oben sehr spitzwinkelig, längs der Mitte etwas vertieft und durch sehr schmale, erhabene Leisten geschieden. Zuweilen sieht man an der Oberfläche Spuren feiner Längsfurchen. Die unterste Kammer ist elliptisch, stark gewölbt, beiderseits von dem ver- längerten Randsaume eingefasst und in der Mitte der vordern und hintern Seite mit einer scharfen Längsfalte versehen, die manchmal noch jederseits ein undeutliches Fältchen neben sich hat.
Sehr selten im Plänermergel von Luschitz.
Sie ist in ihrer
9. Fr. angulosa D’Orsıcny. — T. XII, F. 40, T. VIII, F. 78. D'ORBIGNY, 1. c. p. 22, T. I, F. 39.
Mit der Orsıcnx’schen Beschreibung und Abbildung stimmt eine Frondicularia überein, die sich ziemlich selten im Pläner- mergel von Luschitz, Rannay und Brozan findet. Sie ist bei- läufg 0,75—1‘‘ lang, schmal elliptisch, ziemlich dünn, oben zugespitzt, am untern gerundeten Ende mit einem kurzen Stachel versehen. Sie besteht nur aus 3—4 Kammern, die ver- hältnissmässig breit, aussen glatt sind und oben durch einen schma- len, vorstehenden Saum besrenzt werden. Der Seitenrand ist breit, abgestutzt, durch eine Längsfurche in zwei schmale Leistehen getheilt. Er sezt sich, etwas verschmälert, auch über die erste Kammer fort. Diese ist gross, kugelig und trägt ausser den durch den Rand gebildeten Seitenkielen jeder- seits zwei feine Längsrippen.
10. Fr. simplex Reuss. — T. VII, F. 30.
0,5‘ lang, eiförmig, oben etwas verlängert und stumpf zugespitzt, unten gerundet. Zwei Kammern ; die erste elliptisch, gewölbt; die andere bogenförmig, verhältnissmässig gross, eben, ganz umfassend. Der Rand breit und dick, eben, gekantet, ragt eben so hoch über die Ausbreitung der zweiten Kammer vor als die erste.
Sehr selten im untern Plänerkalk von Kosstitz.
11. Fr. Cordai Reuss. — T. VII,
T. XI, F. 41. Reuss, geogn. Skizz. II, p. 302. Wechselt nach der verschiedenen Grösse sehr in ihrer Form. Sie ist bald ei-lanzettförmig oder eiförmig, bald breit-
E. 26, 27, 28;
oval oder verkehrt herzförmig, an der Basis oder nicht weit über derselben am breitesten, gewöhnlich sehr dünn (besonders die grössern Exemplare), oben kurz zugespitzt, unten schnell zugerundet oder fast gerade abgestutzt mit gerundeten Ecken. 5—15 sehr schmale, spitzwinklige oder bogenförmige Kammern, die durch eben solche niedrige Leisten geschieden werden. Die erste Kammer ragt in Gestalt eines sehr kleinen, ellipti- schen, gewölbten Zapfens über die Basis hervor und zeist bei starker Vergrösserung drei scharfe Längsrippen auf jeder Seite. Die übrigen Kammern sind fast ganz umfassend und an der Oberfläche mit sehr feinen zerstreuten Längsfältchen besezt, welche aber bei den kleinern Exemplaren fehlen. Auf der einen Seite läuft längs der Mitte eine sehr schmale, feine Furche herab, die bei stärker hervortritt, so dass die Fläche“ dort rinnenförmig ver- tieft erscheint; auf der andern Fläche bemerkt man an ihrer Stelle eine feine Längsfalte oder selbst Kante. Der Rand ist abgestutzt, eben, gekantet, bei kleinen Individuen zuweilen verdickt.
Ziemlich gemein im untern Plänerkalk von Kosstitz, im Plänermergel von Luschitz, Brozan, Rannay, Kystra.
den kleinen Exemplaren manchmal
12. Fr. mucronata Reuss. — T. XII, F. 43, 44.
Ähnelt im Umrisse sehr der vorigen Spezies, unterscheidet sich aber bei genauerer Betrachtung sehr. Sie ist 1—-3' lang, bald herzförmig-oval, bald schmäler, ei-lanzettlich, unten gerundet, oben zugespitzt, sehr dünn und besteht aus 5—9 Kammern, .deren äusserste die inneren ganz umschliesst. Die äusserste ist gewöhnlich die schmälste. Alle sind spitzwinklig und durch schmälere Furchen geschieden. Die erste Kammer lanzett- oder linienförmig, lang, gewölbt, endet unten in einen langen, sehr dünnen Stachel. Der Rand der letzten Kammer gerade abgeschnitten und eben, wird gegen die Basis hin all- mählig schärfer.
Selten im Plänermergel von Luschitz, Priesen und Ranray.
13. Fr. inversa Reuss. — T. VII, F. 15—19; T. XII, F. 42. Reuss, geogn. Skizz. II, p. 211.
Gehört ebenfalls unter die sehr veränderlichen Formen. Sie ist 2—5”' lang, gewöhnlich ei-lanzettförmig, seltner eilör- mig, rhomboidal oder schr schmal, fast linienförmig, immer gleichförmig zusammengedrückt, dünn. Nach aufwärts verschmälert sie sich gewöhnlich schneller zur kurzen Spitze, während sie an der Basis eine sehr langgezogene, dünne Spitze bildet. Die meistens sehr zahlreichen (6—30), äusserst schmalen Kammern sehr spitzwinklig, nur durch schmale niedrige Leisten gesondert. Im obern Theile fliessen die Furchen in der Mitte nicht zusammen, sondern lassen daselbst eine erhabene Längs- linie frei, während bei den untern Kammern sie nicht nur zusammenhängen, sondern auch die Leisten durch eine schmale mittlere Längsfurche unterbrochen sind. Der Rand ist nicht verdünnt. Die erste Kammer ist schmal ei- oder lanzettförmig, etwas gewölbt, der Länge nach fein lineirt und wird von der
sehr
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Fortsetzung des Randes eingefasst. Sie ist wegen der grossen Dünne des untern End°s gewöhnlich abgebrochen.
Nicht gemein im untern Plänerkalk von Kosstitz und im Plänermergel von Luschitz und Brozan, häufig und sehr schön im Plänermergel von Hochpetsch, Rannay und Kystra.
14. Fr. bieornis Reuss. — T. XI, F. 45.
Diese 1— 2’ grosse Spezies zeichnet sich beim ersten Anblick durch ihre Dicke und regelmässige Trapezoidform aus. Oben läuft sie in eine stumpfe Spitze aus, unten in eine schärfere.. 4—5 breite, fast rechtwinklige Kammern werden durch schmale, aber hohe Leisten, die in der Mitte eine breite Lücke lassen, geschieden. Die erste Kammer ist elliptisch, gewölbt und mit 1—3 scharfen kurzen Rippen jederseits be- setzt. Der dicke, in der Mitte tief längsgefurchte Rand sezt, breiter werdend, bis über das untere Ende der ersten Kammer fort, so dass die Spitze derselben durch die breite Furche des Randes in zwei getrennte kleine Hörner getheilt wird.
Sehr selten im Plänermergel von Luschitz.
15. Fr. bicuspidata Reuss. — T. XII, F. 46.
Sehr klein, kaum 0,75‘/ lang, ziemlich dick, fast in der ganzen Länge gleich breit. die nach oben von einem schmalen, spitzwinkligen, erhabenen Saum begrenzt werden. Die oberste verlängert sich in eine lange Spitze, die die kleine runde Mündung trägt ; die unterste ist elliptisch, etwas stärker gewölbt, glatt, ohne alle Rippen und bildet unten eine kurze feine Spitze. Der Rand eben, breit, wird, wo er die erste Kammer umsäumt, etwas breiter und verschmälert sich erst gegen die untere Spitze hin.
Sehr selten im Plänermergel von Kystra.
3 breite, flachgewölbte Kammern,
II. Helicostegier. a. Nautiloiden. Flabellina D’Orsıcay.
1. Fl. cordata Reuss. — T. VIII, F. 37—46, 78. Reuss, geogn. Skizz. II, p. 213. ?Frondicularia ovata RoEMER, 1. c. p. 96, T. XV, F. 9. — GEInıTz, p. 43, 69, T. XVI, F. 9, 10. ?Planularia elliptica Nıurss. 1. c. p. 11, T. IX, F. 21.
1—4,5''" Jang, gleichmässig zusammengedrückt, ziemlich dick, im Umriss sehr wechselnd, gewöhnlich herzförmig, unten fast gerade abgeschnitten oder selbst ausgeschweift, seltner breit eiförmig, elliptisch, rhomboidal oder dreieckig. Bei der ersten und letzten Form ist die grösste Breite gleich an der Basis, bei den übrigen mehr oder weniger in der Mitte. Das obere Ende stumpf zugespitzt oder bogenförmig; das untere abgestutzt oder in eine kürzere oder längere stumpfe Spitze auslaufend. Zahlreiche (—20), schmale, oben stumpfwinklige oder bogenförmige Kammern mit schmalen, sehr niedrigen, kaum vorstehenden, dunkel durchscheinenden Scheidewänden. Die untersten bilden eine kleine, unregelmässige Spirale, die
etwas stärker gewölbt ist, als die Umgebung. Bei den unten verlängerten Varietäten bildet sie die vortretende stumpfe Spitze. Die obern Kammern sind bei den herzförmigen Varietäten ganz umfassend. Der Rand der letzten Kammer eben, ge- kantet, der Seitenrand der übrigen zugeschärft. Oberfläche eben, aber matt, nicht glänzend. — Eine kleine Varietät von 0,5—0,75‘' Länge mit nur 2—4 Kammern wurde in den geogn. Skizz. I, p. 212 irrthümlich als Frondicularia crassa beschrieben.
Frondicularia ovata RoEMER scheint mit unserer Form identisch zu seyn, wenigstens gehört alles, was ich von Tyssa und aus Sachsen unter diesem Namen sah, hieher.
Eine der verbreitetsten Formen. Sie geht beinahe durch alle Glieder unserer Kreideformation hindurch, obwohl sie vor- zugsweise den obern, kalkigen angehört. Sehr gemein ist sie im untern Plänerkalk von Kosstitz und Rannay, im Pläner- mergel von Kystra, Hochpetsch und Rannay und im Pläner- sandstein von Zittolieb ; in geringerer Zahl findet man sie fast überall im Plänerkalk und Plänermergel. Selten ist sie da- gegen in den Konglomeratschichten vom BorZen und aus den Schillingen bei Bilin, im Plänersandstein von Hradek und TrZi- blitz, im Grünsand von Neuschloss und Laun, im grauen Kalk- stein von Czeneziz und im untern Quadersandstein von Tyssa. Auch unter den kleinen Petrefakten des Pyropensandes von Trziblitz habe ich sie angetroffen.
2. Fl. ornata Reuss. — T. XII, F. 48.
Eine sehr zierliche Form, verkehrt eiförmig, oben breiter und kurz zugespitzt, unten gerundet, ziemlich dick. 7—9 ungleiche Kammern ; die oberen winklicht gebrochen, halb- umfassend; die unteren unregelmässig, in eine ziemlich grosse Spirale eingerollt; die erste Kammer klein, rund, stark vor- ragend, eine abgeplattete hohe Scheibe darstellend. Die oberste Kammer ist schwach gewölbt. Die übrigen sind alle in der Mitte etwas eingedrückt, so dass über die Mitte des ganzen Gehäuses eine seichte breite Längsrinne herabläuft. Die Kam- mern sind durch sehr hohe, schmale Leisten gesondert, die fein gekörnt sind, was besonders regelmässig an den untern Kammern wahrzunehmen ist. Der Rand breit, in der Mitte tief längsgefurcht, setzt über alle Kammern fort.
Sehr selten im Plänermergel von Luschitz.
3. Fl. Baudouiniana p’Orsıenr. — T. VII, F. 36. D’ÖRBIGNY, 1. c. p. 24, T. I, F. 8—11.
0,5— 0,75‘ lang und verhältnissmässig dick, besonders im untern Theile; eiförmig, oben stumpf und kurz zugespitzt, unten zugerundet. Die Kammern weniger zahlreich, als bei El. rugosa, viel breiter, mit sehr hohen senkrechten Leist’n. Die letztern am obern Ende mehr oder weniger zugespitzt, stets stumpfwinklig ; die untern bogenförmig, gerundet. Die untersten, viel gewölbteren Kammern sind in eine vorwärts gerichtete Spirale eingerollt, welche stets regelmässiger und Der besonders in der untern Hälfte breite, ebene, gekantete Rand sezt auch über die Spirale fort.
Sehr selten im untern Pläncrkalk von Kosstitz.
mehr involut ist, als bei Fl. rugosa.
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4. Fl. rugosa v’Orsıeny. — T. VIII, F. 31—34, 68; T. XII, F. 49—53. D’ORBIGNY, 1. c. p. 23, T. II, F. 4, 5, 7.
0,5 — 2°"! Jang, gleichmässig zusammengedrückt, stets dünner, als die vorige Art, trapezförmig oder mehr oder weniger breit oval, oben ziemlich stumpf zugespitzt, unten breit abgerundet oder in eine kurze stumpfe Spitze ausgezogen. Zahlreiche schmale Kammern mit sehr schmalen, ziemlich hohen, senk- rechten Leisten; die obersten bogenförmig, mehr oder weniger umfassend, oben in einen Winkel endend, seltner gerundet; die untersten sehr kleinen in eine vorwärts gerichtete, stets unregelmässige Spirale eingerollt. Bei manchen Exemplaren ist die Spirale sehr klein und undeutlich; dann bilden die ersten Kammern eine mehr oder weniger langgezogene, stumpfe Der Rand gekantet und bei unseren Exemplaren stets Die
Spitze. in der Mitte tief längsgefurcht, umgibt auch die Spirale. Oberfläche sehr rauh. Junge Exemplare haben keine winkligen Kammern, sondern sind in ihrer ganzen Ausdehnung mehr oder weniger spiral (F. 52, 53). Ist im untern Plänerkalk von Kosstitz schr gemein, selten im Plänermergel von Luschitz, Priesen und Rannay.
Cristellaria v’Orsıeny. 1. Cr. complanata Reuss. — T. XIN, F. 54.
Ist ein Übergangsglied zwischen den Gattungen Marginu- lina und Cristellaria, so dass man sie mit demselben Rechte zu jeder von beiden rechnen könnte. Von der andern Seite nähert sie sich auch sehr den Flabellinen. Sie ist 0,5 —0,75'' lang, schmal dreiseitig, unten mässig gebogen, so dass die untersten Kammern nicht ganz eine Spiralwindung bilden. Von den Seiten ist sie ganz flach zusammengedrückt; der Rücken scharf, aber nicht schneidend, die Bauchseite wenig breiter, in der Mitte der Länge nach seicht gefurcht. 10— 12 sehr niedrige, stark gebogene Kammern, welche alle fast bis zum Centrum .der Spira reichen und deren Begrenzung aussen durch sehr schmale niedrige Leistehen angedeutet wird, die dem Rücken zunächst zuweilen zu länglichen Knötchen anschwellen. Die sehr schmale gebogene Mundfläche der letzten Kammer trägt an dem obern Winkel die sehr kleine runde Öffnung. Die erste, sehr kleine Kammer ist mitunter etwas angeschwollen.
Sehr selten im Plänermergel von Luschitz.
2. Cr. recta p’OrsicnY. — T. XII, F. 55. D’ORBIGNY, 1. c. p. 28, T. II, F. 23—25.
Diese kaum mehr als 0,5‘ lange Spezies gehört, gleich der vorigen, zu den Arten, welche wegen der geringen spiral- förmigen Windung und des gestreckten Baues der Gattung Marginulina nahe stehen. Sie ist schmal, lanzettförmig, mehr als viermal so lang als breit, fast gerade; nur die untersten Kammern sind etwas eingerollt und bilden eine halbe Spiral- windung. Der Rücken ist winkelig, aber nicht scharf, die Bauchseite breiter, flach oder selbst in der Mitte der Länge
nach etwas eingedrückt. 10 sehr niedrige und schiefe, spitz- Reuss, Versteinerungen.
winklige Kammern, von denen nur die drei obersten das Centrum der Spirale nicht berühren. Nur die lezte Kammer ist von der nächsten durch eine schwach, aber deutlich vertiefte Naht gesondert. Die Grenzen der übrigen sind nur durch durch- scheinende Linien angedeutet. Die Mundfläche der lezten Kammer ist wenig gewölbt und sehr schief gegen die Bauch- seite abschüssig. Die kleine runde Ölfnung mit einem Kranze sehr feiner und kurzer Strahlen umgeben. Sehr selten im Plänermergel von Luschitz.
3. Cr. limbata Reuss. — T. XII, F. 56.
Steht in der Form einigermassen der Vorigen nahe. Sie ist nur 0,5—0,75''' lang, scheidenförmig, schwach gebogen, von den Seiten stark zusammengedrückt. Wenige Kammern, von denen die obersten vier die Spira nicht erreichen. Sie sind schief und durch deutlich vertiefte Nähte gesondert. Die unteren, eine halbe Spirale bildenden Kammern sind dagegen äusserlich gar nicht begrenzt. Der Rücken ist gerundet; an ihm läuft vom Ende der letzten Kammer bis fast zum Ende der Spira ein scharfer, flacher, ziemlich breiter Saum herab, welcher durch vertiefte Querlinien fein gekerbt ist. Die Mund- fläche der letzten Kammer ist schräg abschüssig und gewölbt, die Bauchseite der übrigen Kammern breit und sehr wenig konvex. Die Oberfläche glatt und glänzend.
Sehr selten im Plänermergel von Luschitz.
4. Cr. denticulata Reuss. — T. VII, F. 12. Planularia denticulata Russ, geogn. Skizz. II, p. 211.
0,5‘ lang, schmal scheidenförmig, oben sehr schräg ab- geschnitten, unten vorwärts eingerollt, seitlich zusammengedrückt, im Querschnitte schmal und lang dreieckig, am Rücken mit scharfem, sehr fein gezähneltem Kiele.. 7—8 niedrige, schiefe, sehr wenig gewölbte Kammern, deren untere spiralförmig ein- gerollt sind. Die Nähte kaum bemerkbar, wenig gebogen. Die Mundfläche der lezten Kammer schwach gewölbt mit klei- ner runder Mündung an der Rückenkante.
Sehr selten im untern Plänerkalke von Kosstitz.
5. Cr. intermedia Reuss. — T. XIII, F. 57, 58.
Der Umriss dieser seltenen, 0,5—0,75‘' langen Spezies ist eiförmig oder nierenförmig, unten breit gerundet, oben kurz zugespitzt. Von den Seiten ist sie stark zusammengedrückt, so dass der Querschnitt schmal elliptisch wird. Rücken- und Bauchseite nicht scharf, sondern schwach gerundet. 6—7 etwas gebogene grosse Kammern, welche, die obersten 2—3 abgerechnet, alle zum Centrum der Spira reichen. Diese ist bald sehr kurz, bald etwas nach vorn verlängert und über den senkrechten Theil des Gehäuses vorragend. Alle Kammern sind durch schwach vertiefte Nähte begrenzt. Die Mundfläche der letzten Kammer ist stark abschüssig, schwach gewölbt und trägt auf einem kleinen angeschwollenen Knötchen an der Rückenkante die kleine runde Mündung.
Sehr selten im Plänermergel von Luschitz und Rannay. b)
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6. Cr. triangularis D’Orsıcny. — T. VII, F. 48. D'ORBIGNY, 1. c. p. 27, T. I, FE. 21, 22. 0,25—1,25‘' lang, dreieckig, sehr gewölbt, glatt und glänzend. Der Rücken gekielt, schneidg, 7—8 ziemlich grosse, etwas gebogene Kammern ; die untern spiralförmig nach vorn eingerollt, die 3—4 obersten die Spirale nicht erreichend, Die Nähte an der Oberfläche nicht vorstehend, nur dunkel durchscheinend.. Die Bauchfläche schwach quer konkav. Die Mundfläche der lezten schwach gewölbt mit kleiner Mündung an der Rückenkante. Selten im Plänermergel von Luschitz, Rannay und Brozan.
sondern gerade gestreckt.
Kammer
7. Cr. navicula p’Orsıcny. — T. XI, F. 27. D’ORBIGNY, 1. c. p. 27, T. I, F. 19, 20.
Sehr klein, 0,33—0,5‘'' lang, länglich dreiseitig, gewölbt, glatt und glänzend, am Rücken scharf gekeil. 8—10 sehr niedrige, etwas gebogene Kammern, die alle zum Centrum der Spira reichen und durch keine deutlichen Nähte gesondert sind. Die untersten sind zu einer sehr kleinen Spirale, die nur ein Viertheil der ganzen Länge des Gehäuses misst, eingerollt. Die Mundfläche der lezten Kammer sehr lang, gebogen, stark
abschüssig, gewölbt. Die kleine Mündung ist von einem sehr
feinen und kurzen Strahlenkranze umgeben.
Ziemlich selten im Plänermergel von Luschitz und Brozan. 8. Cr. rotulata D’ORBIGNY. T. VII, F. 50, 70; T. XI, F. 25.
D’ORBIGNY, 1. c. p. 26, T. II, F. 15—18.
Lenticulites rotulata LAmK. Ann. d. Mus. V, p: 188; VII, T. LXII, F. 11; Encycl. meth. T. CCCCLXVI, F. 5.
Lenticulina rotulata PARKINSon, org. rem. T. 11, F. 4. — BLAINvVILLE, malacol. p. 389,
Nautilus Comptoni Sowergy, M. C. T. 121.
Lenticulites Comptoni Nırsson, 1. c. p. 7, T.II, E. 3.
Robulina Comptoni RoEMER, 1. c. p. 99, T. XV, F. 34. GEINITZ, l. c. p. 43, T. XVII, F. 24. — ‚Reuss, geogn. Skizz. II, p. 158.
Robulina crassa RorMmEr, |. c. p. 98, T. XV, F. 32.
0,25 —2'! oross, kreisrund oder breit-oval, scheibenförmig, gewölbt mehr oder weniger, je nachdem die helle Nabelscheibe mehr oder weniger konvex und gross ist. Manchmal ist sie diess in hohem Grade, welche Varietät dann von RoEMER mit demNamen Robulina crassa belegt wird. Sie kann jedoch keine
eigenthümliche Spezies darstellen, da sich die unzweideutigsten | Uebergänge beobachten lassen. Besonders stark ist die Convexität bei den kleinen jugendlichen Individuen und scheint dann mit |
dem Alter abzunehmen, obwohl es auch sehr gewölbte grosse Exemplare gibt. Der Rücken ist ringsum scharf gekielt, oft- mals selbst schmal geflügelt. Zahlreiche (20—24) schmale, etwas gebogene Kammern, welche in einer regelmässigen Spi- rale von zwei Windungen geordnet sind; im letzten Umgange 10—12. Die erste oder innerste Kammer ist kreisförmig, bald grösser, bald kleiner (F. 70). bogenen Scheidewände scheinen bald nur mit dunkler Farbe
Die etwas nach. rückwärts ge-
durch, bald stehen sie als erhabene Linien oder selbst als schmale, scharfe Falten hervor. Die Mundfläche der lezten Kammer schmal dreieckig, an den Seitenrändern etwas vertieft, bei alten Individuen beinahe linear, mit deutlicher runder Mündung an der Rückenkante. Die Oberfläche glatt und glänzend.
Findet sich fast in allen Schichten der Kreideformation verbreitet, besonders aber in den obern kalkigen Schichten. An manchen Orten ist sie in ungeheurer Menge zusammen- gehäuft, z. B. im untern Plänerkalk von Kosstitz, wo manche Schichtenablösungen mit ihr und andern Rhizopoden, mit klei- nen Cytherinen, mit Terebratula gracilis v. SchLoTH. (T. ornata RoEMER), kleinen Austern (O. vesicularis, lateralis, hippopo- dium, minuta u. s. w.), Cidaritenstacheln, Haifischzähnen u. s. w. dicht bestreut sind. Auch der Plänermergel enthält sie überall häufig. Seltner dagegen kommt sie in den Conglomeratschichten, im Plänersandstein, im Grünsand von Laun und Neuschloss, im grauen Kalkstein von Czencziz vor.
9. Cr. lobata Reuss. — T. XI, F. 59.
Kreisförmig, konvex. Die 2—4 letzten Kammern sind stärker gewölbt als die übrigen und durch tiefe Nähte geson- dert. Die übrigen sind ganz eben und von aussen beinahe nicht zu unterscheiden. Der Rücken ist scharf, gekielt; die ziemlich grosse Nabelscheibe flach gewölbt und zum Theile durch die Lappen der letzten Kammern verdeckt. Die Mund- fläche der lezten Kammer stark gewölbt, verkehrt herzförmig, rauh, trägt an der Rückenkante auf einer kurzen, röhrenför- migen Verlängerung die grosse runde oder etwas längliche
| Mündung.
Sehr selten im Plänermergel von Luschitz, häufiger bei Rannay und Brozan.
10. Cr. ovalis Reuss. — T. VII, F. 49; T. XI, F. 19; T. XIII, F. 60, 61, 62, 63. REusSs, geogn. Skizz. II, p. 213.
0,25 —0,5'' lang, breit eiförmig oder fast halbkreisförmig, die älteren Individuen stark gewölbt, zuweilen im untern Theile fast kugelig, mit grosser glänzender Nabelscheibe. 5—6 schwach gebogene Kammern, die alle zum Centrum reichen und eine einfache Windung bilden. Ihre Nähte sind äusserlich weder vertieft, noch erhaben, sondern scheinen nur als dunkle Linien durch. Die erste Kammer ist die grösste, rund, mehr oder weniger aufgeblasen und liegt gerade unter der Nabelscheibe. Der Rücken ist scharf, bei jungen Individuen gekielt; mit zu- nehmendem Alter und wachsender Wölbung der Nabelscheibe wird er immer stumpfer. Die Schärfe des Rückens umgibt aber nicht die ganze Spirale wie bei Cr. rotulata und lobata ; sondern die Bauchseite der untersten Kammern ist breit, ge-
wöhnlich flach, seltner etwas gewölbt oder auch in der Mitte
etwas vertieft. Die Mundfläche der letzten Kammer dreiseitig, in der Mitte gewöhnlich etwas vertieft; selten zeigt sich eine tiefere dreieckige Depression an ihrer Basis (T. XII, F. 19). An der Rückenkante der Mundfläche steht auf einem kleinen Höcker die ziemlich grosse runde Öffnung, umgeben von einem
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kurzen Strahlenkranze. und glänzend.
Ziemlich häufig im obern Plänerkalk von Kutschlin und Kröndorf, im untern von Kosstitz, im Plänermergel von Luschitz, Priesen, Wollenitz, Rannay, Brozan.
Die Oberfläche des Gehäuses glatt
Nonionina D’ORBIGNY.
1. N. compressa Rormer. — T. VII, F. 51. RoEMER, 1. c. p. 99, T. XV, F. 33.
Breit eirund, fast kreisrund, auf einer Seite konvexer als auf der andern, glatt, mit schmalem, ziemlich scharfem, aber nicht gekieltem Rücken und schwach vertieftem Nabel. 10—12 schmale Kammern, deren schwach gebogene Scheidewände un- deutlich durchscheinen. Die Mundfläche der letzten Kammer schmal dreieckig, wenig vertieft, besonders an den Seitenrändern. Die Länge‘ des Gehäuses misst 0,25—0,5''.
Nicht häufig im Plänerkalk von Hundorf, Kutschlin, im untern Plänerkalk von Kosstitz; hie und da im Plänermergel, z. B. bei Priesen, HorZenz.
Spirolina Lamarck.
1. Sp. inaequalis Rormer. — T. VII, F. 62 —
66, 75. ROoEMER, ]. c. p. 98, T. XV, F. 29. — GEINITZ, 1. c.
p- 70. Spirolina lagenalis RoEmER, ]. c. p. 98, T. XV,
F. 28.
2—3'' Jane, an der Oberfläche sehr rauh, grob punktirt; flaschenförmig oder von der Form eines Bischofstabes, walzen- förmig oder seitlich etwas zusammengedrückt. Mehr oder weniger zahlreiche Kammern, fast stets breiter als hoch. Die untersten (5—12) bilden eine unregelmässige Spirale, die ge- wöhnlich zusammengedrückt, selten kugelig ist. Die andern 4-8 Kammern liegen in einer geraden Linie und bilden einen zylindrischen Fortsatz, der bald aus der Mitte, bald aus einer Seite der Spirale entspringt. Mitunter sind die Kammern sehr unregelmässig gestaltet, verschoben, gespalten ; im gewöhnlichen Falle ist ihre obere und untere Fläche ziemlich parallel.
Häufig im untern Plänerkalk von Kosstitz, seltner im obern von Kutschlin und Kröndorf.
b. Ammonoiden.
Operculina v’Orsıcny. 1. ©. cretacea Reuss. — T. XII, F. 64, 65.
Diese 0,5—1,5‘ grosse, kreisrunde oder breit elliptische Art steht der O. incerta D’OrB. aus dem Tertiärsande von Baden bei Wien nahe; nur ist sie noch dünner. 10—-15 sehr schmale und wenig konvexe spirale Umgänge sind in einer Ebene dicht eingerollt und nur wenig involut, so dass jede an der innern Seite nur eine schwache Längsfurche zeigt, welche die nächstinnere Windung aufnimmt. Gegen das Centrum hin werden die Umgänge schmäler und dünner, so dass das scheibenförmige Gehäuse gegen die Mitte hin beiderseits flach
vertieft wird. Die Mündung eine schmale halbmondförmige Querspalte zunächst der vorlezten Windung. Die Oberfläche des Gehäuses rauh.
Nicht häufig im Plänermergel von Luschitz und Priesen.
c. Turbinoiden. Rotalina v’Orsıcny.
1. R. nitida Reuss. — T. VII, F. 52; T. XII, F. 8, 20. Reuss, geogn. Skizz. II, p. 214. ?R. turgida v. HAGENow in LEONH. u. BRoNN’s Jahrb. 1842, p. 570, T. IX, F. 22.
0,165—0,35'' gross, verkehrt kurz-konisch oder halb- kugelig, fast eben so hoch als breit, glänzend, glatt, oben fast flach, unten sehr gewölbt, beinahe kugelförmig mit sehr kleiner Nabelvertiefung. Das Gewinde kaum vorstehend, schmalen Umgängen bestehend , deren letzter etwas knotig ist. Dieser mit 6 hohen, schmalen, mässig gewölbten Kammern, die durch schwach vertiefte, wenig schiefe Nähte gesondert sind. An manchen Exemplaren treten jedoch die Nähte deut- licher hervor und dann ist der innere Rand des letzten Umgangs lappenartig eingeschnitten (T. XII, F. 20). Die lezte Kammer besonders hoch und stark gewölbt. Der Rücken des Gehäuses gewölbt, zuweilen in Form einer abgerundeten Kante vorstehend. Mitunter ist die Spira selbst etwas eingesenkt (T. XII, F. 8).
Häufig im Plänermergel von Luschitz, Brozan, Rannay, Patek, Kautz, HorZenz; sehr vereinzelt im untern Plänerkalk von Kosstitz.
aus drei
3%. R. lentieula Reuss. — T. XI, F. 17.
Sehr klein, 0,12—0,2' im Durchmesser haltend, kreis- rund, an der Peripherie eine gerundete Kante bildend, oben sehr wenig gewölbt, fast flach, unten stärker konvex, jedoch weniger, als die vorige Art. Ohne Nabel, indem derselbe durch eine kleine zungenförmige Verlängerung der letzten Kammer verdeckt wird. 21 Umgänge, die äusserlich fast nicht gesondert sind; nur das Ende des letzten Umganges ist durch eine schwache Naht geschieden. Die Kammern sind gebogen, ziemlich hoch; ihre Grenzlinien sind aber nur bei starker Vergrösserung und dann noch undeutlich wahrzunehmen. Oberfläche glatt und glänzend.
Nicht selten im Plänermergel von Luschitz, Brozan und Rannay.
viel
3. R. polyrraphes Rruss. — T. XII, F. 18.
Sehr klein, 0,15—0,2‘ im Durchmesser haltend, kreis- rund, an der Peripherie stumpf gekantet ; die obere Seite fast ganz flach, die untere schwach gewölbt, noch schwächer als bei der vorigen Spezies und sehr eng genabelt. 23—3 Um- gänge mit 14—15 sehr schiefen, schmalen gebogenen Kammern, die an den äusseren zwei Windungen durch schwache, aber deutliche Nähte, an der ersten aber nur durch sehr feine Linien gesondert sind. Auf der untern Fläche verlaufen die Nähte weniger schief. Die Oberfläche des Gehäuses glatt und glänzend.
Nicht selten im Plänermergel von Luschitz und Brozan. 5 *
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4. BR. Micheliniana v’Orsicny. — T. XII, F. 31. D’ORBIGNY, 1. c. p. 31, T. II, F. 1, 2, 3.
0,2—0,25‘ im Durchmesser haltend, kreisförmig, fast eben so hoch als breit, oben ganz flach, zuweilen selbst seicht konkay, unten konisch gewölbt, an der Peripherie scharf ge- kielt. Das Gewinde flach abgestutzt, aus 21—3 sehr wenig deutlichen Umgängen bestehend. Die Kammern sind nur am letzten Umgange zu unterscheiden und selbst dort ist ihre Begrenzung nur durch Linien angedeutet. Uebrigens sind sie breit, schief, etwas gebogen. Die Nähte laufen auf der obern Fläche bogenförmig, auf der untern gerade. Kein Nabel. Die Öffnung eine Längsspalte an der Mitte des innern Randes der letzten Kammer, sehr lang und sich fast bis zum obern Theile der Kammer erstreckend.
Nicht selten mit den Vorigen.
Rosalina p’Orsıeny.
1. R. ammonoides Reuss. — T. VII, F. 53 (mala); T. XII, F. 66. Reuss, geogn. Skizz. I, p. 214.
0,163—0,45'' im Durchmesser haltend, kreisrund, schei- benförmig, stark niedergedrückt; oben in der Mitte schwach vertieft, unten flach gewölbt, stark genabelt, im Umfange ge- rundet. Das Gewinde schwach konkay, aus drei schnell ab- nehmenden, sehr deutlichen Umgängen bestehend ; der letzte mit 7—9 Kammern. Sie sind oben niedergedrückt, an der äussern Seite gerundet, die innersten sehr flach; alle schmal, schief, bogenförmig gekrümmt. Unten gegen den Nabel hin läuft jede in eine sehr kleine, die benachbarte zum Theil deckende, zungenförmige Spitze aus. Nur am letzten Umgange sind die sehr seichten Nähte sichtbar; sie laufen oben bogen- förmig gekrümmt, auf der untern Fläche mehr gerade. Auf den innern Windungen ist die Begrenzung der Kammern nur durch schwache Linien angedeutet. Die lezte Kammer ist zu- weilen unten ziemlich stark gewölbt, wie aufgeschwollen. — Ist der Rosalina Lorneiana D’OrB. ähnlich, unterscheidet sich aber durch die zahlreicheren, sehr schmalen, flachen, weniger schiefen Kammern und die sehr seichten Nähte.
Nicht selten im Plänermergel von Luschitz, Rannay, Kystra und Brozan.
2. R. moniliformis Reuss. — T. XII, F. 30 (mala); T. XII, F. 67. Reuss, geogn. Skizz. II, p. 214.
Diese 0,25—0,5‘/! grosse Spezies unterscheidet sich von der Vorigen schon beim ersten Anblick durch viel grössere Dicke des gewölbteren Gehäuses. Auch ist es viel stärker involut, so dass von der innern Windung nur ein sehr kleiner Theil zu sehen ist. Beide Flächen sind ziemlich gleich ge- wölbt ; die Spira stark vertieft, die untere Fläche tief genabelt. Der Rücken ist hoch gewölbt. Auf den lezten Umgang kom- men 6—7 etwas schiefe und gebogene Kammern, von denen die äussersten stark gewölbt und durch tiefe Nähte von ein- ander getrennt sind, die auf der untern Fläche gerade
verlaufen. Die übrigen Kammern haben nur sehr schmale und seichte Nähte, während die der innern 2 Umgänge kaum wahrnehmbar sind. Die vordere Fläche der lezten Kammer ist stark gewölbt, rundlich und etwas höher als breit und über der Mitte zur Aufnahme der nächsten Windung ziemlich tief ausgeschnitten. Die Oberfläche des Gehäuses ist mit dicht- stehenden Grübchen bedeckt, wodurch sie rauh und glanzlos erscheint. Selten im Plänermergel von Luschitz und Brozan.
3. R. marginata Reuss. — T. VII, F. 54, 74; T. XII, F. 68.
0,25 —0,6‘' gross, kreisrund, sehr niedergedrückt, scheiben- förmig. Das Gewinde sehr wenig erhaben, aus zwei Umgängen bestehend; der lezte mit 6 Kammern. Im Ganzen 10—12 Kammern, oval, sehr schief, bogenförmig. Jede ist auf der obern Fläche am äussern Rande mit einem sehr schmalen, erhabenen Saume eingefasst , in der Mitte sehr flach gewölbt oder selbst seicht konkav; Fläche sind sie mässig gewölbt und durch wenig tiefe Nähte gesondert, die viel weniger schief verlaufen, als auf der obern Fläche. Der äussere Umfang der Kammern senkrecht abgestutzt. Die untere Fläche weit genabelt. Die Oberfläche des ganzen Gehäuses mit kleinen Spitzen dicht übersäet. T. VII, F. 5% stellt einen Steinkern dar.
Äusserst häufg im Plänermergel von Luschitz, Rannay, Brozan, Kautz, seltner in dem von Kystra, im unteren Pläner- kalk von Kosstitz und im obern von Kutschlin.
an der untern
Globigerina p’Orsıcny.
1. Gl. eretacea v’Orsıicny. — T. VII, F. 55. D’Ore. 1. c. p. 34, T. II, F. 12, 13, 14.
0,25—0,4' gross, kreisförmig, niedergedrückt, mit rauher, punktirter Oberfläche. Das Gewinde sehr niedrig, kaum vor- stehend, mit drei sehr deutlichen, schnell an Dicke zunehmen- den Windungen und grossem tiefem Nabel an der Basis. 13 —16 Kammern, 5—6 in letztem Umgange, sehr gewölbt, fast kugelig, wenig niedergedrückt, durch tiefe Nähte — förmliche Einschnürungen — gesondert. Eine grosse rundliche Mündung an der letzten Kammer im Nabel selbst.
Ziemlich selten im untern Plänerkalk von Kossfitz, im Plänermergel von Luschitz, Kautz, Rannay, Patek, Wollenitz, Brozan.
2. Gl. trochoides Reuss. — T. XII, F. 22.
0,4—0,5’'" im Durchmesser haltend, sehr gewölbt, fast kugelig. Gewinde kegelförmig, aus vier Umgängen bestehend, deren unterster 3—4mal so hoch ist als die übrigen drei wenig deutlichen zusammengenommen. Jeder mit 34 Kammern. Die des letzten Umganges gross, kugelig, nehmen nach aufwärts äusserst schnell an Grösse ab, so dass die übrigen Windungen sehr klein und undeutlich sind. Die des ersten Umganges ausgenommen, werden sie durch sehr wenig vertiefte Nähte geschieden. Die lezte Kammer vollkommen kugelförmig, sehr
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gross, dem ganzen übrigen Gehäuse an Grösse gleichkommend. Kein Nabel, Die Oberfläche nur mit sehr feinen Rauhigkeiten bedeckt.
Sehr selten im Plänermergel von Luschitz.
Truncatulina vD’Orsıcny.
1. Tr. laevigata Rormer. — T. VII, F. 71 (pessima); T. XIII, F. 47. RoEMER, 1. c. p. 97, T. XV, F, 23.
Sehr klein, dem unbewaffneten Auge kaum sichtbar, oval vierseitig. Das Gewinde ganz flach und stets fest angewachsen, so dass es ohne Zerstörung nicht gelöst werden kann. Die obere Fläche gewölbt, mit 4 breit ovalen konvexen Kammern, welche durch tiefe Nähte geschieden sind.
Häufig im untern Plänerkalk von Kosstitz.
Valvulina v’Orpıexv.
1. V. spicula Reuss. — T. XIII, F. 69. ReEuss, geogn. Skizz. II, p. 214.
0,2—0,3’” lang, länglich zweimal so lang als breit. Das Gewinde stumpf, 14mal so lang, als die letzte Windung. 5—6 niedrige Windungen mit deutlichen, schwach vertieften Nähten. Jede Windung mit 4 wenig gewölbten, etwas schiefen Kammern, die an der Ober- fläche fast vierseitig sind und schuppenartig über einander zu liegen scheinen. Die letzte Kammer ist etwas mehr gewölbt und oben abgestutzt. Die Klappe an der Mündung rundlich- eiförmig, niedergedrückt.
Sehr selten im Plänermergel von Luschitz, Patek und Rannay.
eiförmig, fast walzenförmig,
Bulimina »’Orsıcny.
1. B. variabilis pD’Orsıcny. — T. VIII, F. 56, 76, 77. D’ORB. 1. c. p. 40, T. IV, F. 9—12.
0,25 —1‘'' lang, fast eben so breit, beinahe kugelig oder breit eiförmig, unten gerundet, oben abgestutzt. Die wenig zahlreichen Kammern niedrig, breiter als hoch, an den Seiten stark gewölbt, durch schwach vertiefte Nähte geschieden. Die letzte Kammer am grössten, oben abgeplattet, ihre zwei stum- pfen Enden nach Art eines Huleisens gegen einander gebogen, 'so dass zwischen ihnen die ziemlich grosse ovale Mündung liegt. Die ersten Kammern bilden eine unregelmässige kurze Spirale, deren stumpfes Ende aufwärts und seitwärts bis zu dem einen Seitenende der letzten Kammer gebogen ist, das- selbe zum Theil umfassend. Selten ist die Spirale gerade gegen die Mitte der lezt"n Kammer aufgerollt, so dass alle Kammern in einer Ebene liegen (F. 76), oder sie ist ganz seitwärts gerichtet und in ihrer ganzen Ausdehnung sichtbar
(F. 77). Die letzten 3—4 Kammern dagegen stehen in ge- rader Linie über einander. Die Oberfläche ist rauh, fein punktirt.
Häufig im obern Plänerkalk von Kutschlin, im untern von Kosstitz, im Plänermergel von Luschitz, Priesen, Postelberg,
Wollenitz, Kystra, Rannay, Brozan ; nur einmal gefunden in den hornsteinartigen Konglomeratschichten vom BorZen bei Bilin, 2. B. truncata Reuss. — T. VII, F. 73. Reuss, geogn. Skizz. II, p. 215.
0,166 — 0,33‘ lang, länglich-eiförmig, rauh, mässig gewölbt. Gewinde konisch, unten stumpf zugespitzt, mit 5—6 drei- kammerigen Umgängen. Die Kammern wenig gewölbt, breit, aber niedrig, durch kaum sichtbare Nähte getrennt. Die letzte Kammer sehr breit, oben schräg abgestutzt und eine flache, kaum vertiefte Scheibe bildend, die das Gewinde fast in seinem ganzen Umfange bedeckt und in der Mitte des Randes eina ovale Spalte hat. — Sehr ähnlich der B. obtusa D’Ore. (I. c. T. IV, F. 5, 6).
Sehr selten im Plänermergel von Luschitz und im untern Plänerkalk von Kosstitz.
3. B. ovulum Reuss. — T. VII, F. 57; EY78: Reuss, geogn. Skizz. II, p. 215.
0,122—0,2'' lang und nicht mehr als halb so breit, verkehrt eiförmig-elliptisch, unten zugespitzt, oben stumpfer, mässig gewölbt. Vier Windungen, die durch seichte, deutliche Nähte getrennt sind. Die letzte so hoch oder höher als alle übrigen. breiten, dachziegelförmig auf einander liegenden Kammern, welche deutliche Nähte zwischen sich haben. Die letzte Kam- mer ebenfalls wenig gewölbt, mit schmaler, abschüssig ge- wölbter, oberer Fläche; die Mündung eine schmale Spalte senkrecht auf den obersten Theil des innern Randes. Ober- fläche glänzend und glatt.
Häufig im Plänermergel von Luschitz, Rannay und Brozan.
;T. XI,
aber
Jeder Umgang mit drei wenig gewölbten
4. B. Murchisoniana v’Orsıcny. — T. VII, F. 69, 72ER ERZO: B. tumida Reuss, geogn. Skizz. II, p. 215.
0,2—1'' lang, wenig schmäler, breit eiförmig, stark ge- wölbt, bauchig, oben gerundet, unten stumpf zugespitzt. Das konische Gewinde deutlich, mit 5—6 Windungen, auf deren jede drei Kammern kommen. Die lezten Kammern gross, kugelig gewölbt, durch tiefe Furchen getrennt. Die ersten Kammern sehr klein, wenig gewölbt, mit undeutlichen Nähten. Die letzte Windung eben so hoch als das übrige Gewinde. Die Öffnung eine eiförmige Spalte senkrecht auf die Mitte des innern Randes der letzten Kammer. Oberfläche sehr fein rauh. Selten im Plänerkalk von Kutschlin, im untern Plänerkalk
von Kosstitz und im Plänermergel von Luschitz.
5. B. intermedia Reuss. — T. XII, F. 71.
Steht der Vorigen nahe, unterscheidet sich aber von ihr durch die kürzere, gedrängtere Eiform, die grössere Breite,
ı welche der Länge fast gleichkömmt, das viel kürzere, weniger
deutliche Gewinde, dessen letzter Umgang die übrigen 3—4 an Länge beinahe übertrifft. Jeder Umgang besteht aus drei
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Kammern; die des lezten Umganges sind sehr gross, aufgebla- sen, kuzelförmig, aber nicht durch so tiefe Nähte geschieden, wie bei B. Murchisoniana; die übrigen sind klein, mässig ge- Die Mündung ist eine kleine schmale Spalte senkrecht auf die Spira.
Ziemlich selten im Plänermergel von Luschitz und Brozan.
wölbt, durch schwache Nähte gesondert.
6. B. Preslii Reuss. — T. XII, F. 72.
0,25—0,33’ lang, sehr breit eiförmig, eben so breit als lang, oben gerundet, unten stumpf zugespitzt. 5 Windungen, die durch deutliche schwach vertiefte Linien getrennt sind und deren lezte so hoch ist, als das gesammte übrige Gewinde. Auf jeden Umgang kommen 4 Kammern, welche schmal und wenig gebogen sind. Die obere Fläche der letzten Kammer Die Mündung ein grosser halbmondförmiger Aus- schnitt in der Mitte des innern Randes der letzten Kammer.
Häufig im Plänermergel von Luschitz, Rannay und Brozan, seltner im untern Plänerkalk von Kosstitz.
fast eben.
7. B. d’Orbignyi Reuss. — T. XII, F. 74.
Ist die grösste unserer Buliminen, indem sie die Länge von 1,5“ erreicht, und ähnelt etwas der B. obliqua D’Ore. (l. ce. p. 40, T. IV, F. 7, 8). Sie ist lang eiförmig, oben gerundet, unten stumpf zugespitzt. Das hohe Gewinde, das, wie bei allen zuvor beschriebenen Arten, bald recht-, bald linkseitig ist, besteht aus 6 deutlichen Umgängen, deren letzter ein Drittheil der Länge des ganzen Gehäuses nicht übersteigt. Auf jeden Umgang kommen vier mässig gewölbte, sehr schmale, stark gebogene, durch tiefe Nähte getrennte Kammern. Die lezte Kammer ist an der obern nierenförmigen Fläche fast eben und nur zunächst der kurzen halbmondförmigen Mündung wenig vertieft. Die Oberfläche sehr rauh.
Ziemlich häufig im Plänermergel von Luschitz, Kystra und Brozan.
Verneuilina v’OrBıcaY. 1, V. Bronnii Reuss. — T. XII, F. 5,
0,33 —0,4° lang, verkehrt dreiseitig-pyramidal, nicht viel länger als breit, oben abgestutzt, mässig gewölbt, nach unten sich allmählig verschmälernd und in einer stumpfen Spitze endigend. Dreiseitig mit ganz ebenen, nur in der Mitte wenig vertieften Seitenflächen und ziemlich scharfen Kanten. 6—7 spirale Umgänge, jeder mit 3 Kammern, welche in drei pa- rallelen geraden Reihen über einander liegen und sich zum Theil decken. Die alternirenden und in der Mitte der Seiten- flächen zusammenstossenden Kammern an den Seiten gar nicht gewölbt, dreiseitig, niedrig, schräg, durch sehr undeutliche Nähte, die nur bei starker Vergrösserung und hellem Lichte erkennbar sind, gesondert. Die des letzten Umganges höher, besonders die letzte, welche oben ziemlich gewölbt, gerundet ist. Die Öffnung eine Spalte am innern Rande der letzten Kammer, einer der Seitenflächen des Gehäuses parallel. Die Oberfläche rauh.
Ziemlich selten im Plänermergel von Luschitz und Brozan.
Gaudryina v’OrBıexr.
1. G. rugosa v’Orsısny. — T. XII, F. 15, 24. D’OrB. 1. c. IV, 1, p. 44, T. IV, F. 20, 21.
0,5—0,75‘ lang, länglich kegelförmig,, oben abgestutzt, unten zugespitzt, an der Oberfläche sehr rauh. Die jungen Individuen (F. 24) sind dreiseitig pyramidal, scharf dreikantig, mit ebenen oder in der Mitte schwach vertieften Seitenflächen und fein krenulirten Kanten. Ihre Kammern niedrig dreiseitig, schräg, drei einen Umgang der Spirale bildend und um drei parallele Längenaxen über einander liegend, 6—7 in jeder Reihe; die Nähte kaum und nur bei hellem Lichte und starker Vergrösserung bemerkbar. Die obere Fläche der letzten Kam- mern schwach gewölbt; am innern Rande der lezten Kammer die grosse halbmondförmige Öffnung, parallel einer der Seiten- flächen des Gehäuses liegend.
Bei älteren Individuen ist nur der untere Theil dreiseitig spiral. Die Kammern des obern Theiles (1—3 auf jeder Seite) sind zweizeilig, alternirend,, viel grösser, etwas niedriger als breit, an den Seiten stark gewölbt und durch tiefe Nähte ge- sondert. Die letzte Kammer oben stark gewölbt, halbkugelig mit grosser ausgeschnittener Öffnung am innern Rande. — Die Gattung Gaudryina bildet mithin einen Übergang von den Helicostegiern zu den Enallostegiern.
Sehr gemein im Plänermergel von Luschitz und Priesen, seltner bei HorZenz, Kystra und Brozan.
SIE. Enallostegier.
a. Textularideen.
Textularia Derranck.
1. T. obtusangula Rormer. — T. VII, F. 58, RoEMER, 1. c. p. 97, T. XV, F, 18.
0,25—0,6‘“ Jang, ziemlich breit eirund, im Querdurch- schnitt oval, an den Seiten gerundet, in der Mitte schwach gewölbt, unten stumpf zugespitzt. Die niedrigen alternirenden Kammern gerade, nach aussen mässig gewölbt. Die Oberfläche sehr rauh.
Selten im Plänerkalk von Kutschlin und im Plänermergel von Luschitz,
2. T. conulus Reuss. F. 75. Reuss, geogn. Skizz. I, p. 215.
— T. VII, F. 59; T. XII,
0,25—0,4'" Jang und 0,133—0,3‘ breit, verkehrt-kegel- förmig , ölters an den Seiten schwach zusammengedrückt, mit breit - elliptischem oder fast kreisrundem Querschnitt. Das untere Ende stumpf zugespitzt, das obere abgestutzt, mässig gewölbt. Jederseits 6—7 niedrige, durch schmale, aber tiefe Nähte geschiedene alternirende Kammern, die an den Seiten gerundet sind. Die lezten zwei Kammern oben gewölbt. Mündung gross. Die Oberfläche mit sehr feinen Rauhigkeiten bedeckt.
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Ziemlich häufig im Plänermergel von Luschitz, Kautz, Kystra und Brozan.
3. T. turris p’Orsieny. — T. XIU, F. 76. D’ORB. 1. c. p. 46, T. IV, F. 27, 28.
0,75—1''' lang, verkehrt kegelförmig, im Querschnitt voll- kommen rund, die Seiten nicht ausgeschweift, unten lang zu- gespitzt, oben gerade abgeschnitten. Sehr zahlreiche, sehr niedrige, horizontale, alternirende Kammern (15—20 auf jeder Seite), deren Begrenzung nur durch sehr feine Linien ange- deutet ist, welche nur dem bewaffneten Auge bemerkbar sind. Die zwei letzten Kammern sind oben gerade abgestuzt, flach, am Rande scharf gekantet. Spalte in der Mitte der innern Seite der letzten Kammer, die durch eine kurze dünne Lippe verdeckt wird.
Sehr selten in dem untersten Plänerkalk der Schillinge bei Bilin und im Plänermergel von Luschitz.
Die Mündung ist eine kleine
4. T. triearinata Reuss. — T. VII, F. 60. Reuss, gcogn. Skizz. II, p. 215.
0,5—1‘'' lang, scharf dreikantig, in der Seitenansicht oval, sich oben und unten zur stumpfen Spitze verschmälernd ; im Querschnitte dreiseitig mit stark eingebogenen Seiten. Jederseits 5—6 niedrige, ganz flache, durch kaum bemerkbare Nähte geschiedene Kammern. Am innern Rande der letzten Kammer, der dritten Kante gegenüber, die ziemlich grosse rundliche Öffnung. Die Oberfläche rauh.
Sehr gemein im untern Plänerkalk von Kosstitz und im
Plänermergel von Rannay, seltner im Plänermergel von Kystra.
5. T. triquetra v. Münster. — T. XII, F. 77. RoEMER in LEONHARD und Bronn’s Jahrb. 1838, p. 384, T. II, F. 19.
1—1,25‘' lang, keilförmig, scharf dreikantig mit in der Mitte ausgeschweiften Seitenflächen, so dass der Querdurch- schnitt ein Dreieck mit etwas eingebogenen Seiten darstellt. Jederseits 7—8 sehr niedrige, etwas schräge Kammern, deren Nähte schwach erhaben sind. Die oberste Kammer wenig gewölbt. Die Öffnung eine Spalte an der innern Seite der letzten Kammer, parallel einer Seitenfläche der Pyramide.
Nicht selten, aber gewöhnlich zerdrückt im Plänermergel von Luschitz.
6. T. anceps Reuss. — T. VII, E. 79; T. XI, F.78.
0,5—1''' lang, keil- oder lanzettförmig, sehr zusammen- gedrückt, zweischneidig, mit schmalem rhomboidalem Quer- durchschnitt; oben schräg abgeschnitten, nach abwärts sich allmählig verschmälernd und mit gerundeter Spitze endend. Die Seitenflächen schwach gewölbt, der Länge nach in der Mitte schwach gekantet und gegen die dünnen Ränder ab- fallend. Die Kammern zahlreich, jederseits 7—9, sehr niedrig, schräg, durch sehr feine vertiefte Linien «eschieden. Die Öffnung eine kleine Spalte am innern Rande der oben ab- schüssigen, flachen, letzten Kammer.
Ziemlich häufig im Plänermergel von Luschitz und Brozan.
7. T. praelonga Reuss. — T. XII E. 14.
1,25— 1,5‘ lang und nur ein Fünftheil so breit, linien- förmig,. sich nach abwärts sehr langsam zur stumpfen Spitze verschmälernd; stark zusammengedrückt, im Querschnitte schmal rhomboidal. Beide Flächen in der Mitte der Länge nach stumpf gekantet und sanft zu den fast scharfen, im obern Theile und bei ältern Individuen fein gekerbten Rändern sich abdachend. Sehr zahlreiche (jederseits bis 15) niedrige, schräge, alternirende flache Kammern, von denen die obern schiefer sind als Die Nähte sind durch feine vertiefte Linien angedeutet, wie bei der vorigen Art; bei grössern In- dividuen erheben sich aber die Scheidewände auf der Ober- fläche zu verhältnissmässig hohen und breiten gerundeten Rippen. Die letzte Kammer oben in eine kurze Spitze endigend, ihre obere Fläche bald gewölbt, bald ganz flach abschüssig.. Am innern Rande die grosse Spaltöffnung.
Sehr häufig im Plänermergel von Luschitz, selten in dem von Brozan, Kystra und Rannay.
die untern.
8. T. obsoleta Reuss. — T. XIII, F. 79.
Diese Spezies könnte vielleicht mit T. laevis RoEMER (l. e. p. 97, T. XV, F. 17) übereinstimmen, deren Beschrei- Jedenfalls steht sie Sie ist ei-keilförmig, unten stumpf zugespitzt, in der Mitte der Seitenflächen am gewölbtesten, an den Seiten- rändern verdünnt, zugerundet, mit elliptiischem Querschnitt. Jederseits 8—9 sehr niedrige, wenig schräge Kammern, deren Begrenzung sich nur bei starker Vergrösserung durch feine Die letzten Kammern an der obern Fläche
bung aber nicht erschöpfend genug ist. ihr nahe.
Linien verräth. gewölbt, Sehr selten im Plänermergel von Luschitz und Rannay.
9. T. Partschii Reuss. — T. XIII, F. 80.
Ähnelt sehr der T. Baudouiniana D’Ore. (l. ec. p. 46, T. IV, F. 29, 30). Ei-keilförmig, zusammengedrückt, mit schmal-elliptischem Querdurchschnitt, unten stumpf zugespitzt, oben abgestutzt. Die Seitenränder gerundet, nicht- gekielt. Jederseits 9—10 niedrige, etwas bogenförmige, horizontale Kammern, die an der Oberfläche nur durch sehr feine Linien gesondert sind. Die letzte Kammer oben sehr wenig gewölbt; an ihrem innern Rande die Mündung in Form eines halbmond- förmigen Ausschnittes.
Sehr selten im Plänermergel von Kystra.
10. T. globulosa Reuss. — T. XII, F. 23.
0,2—0,25°' lang, keilförmig, von den Seiten zusammen- gedrückt, oben abgestutzt, unten fein zugespitzt. Jederseits 6 stark gewölbte, durch tiefe Einschnürungen gesonderte Kam- mern; die obersten ganz kugelig. Nach abwärts nehmen sie sehr rasch an Grösse ab. Die Öffnung klein, halbmondförmig, an der innern Seite der letzten Kammer.
Ziemlich gemein im Plänermergel von Luschitz, sehr selten bei Brozan.
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Virgulina p’Orsıcsy.
1. V. Reussii Geinırz. — T. VIII, F. 61. GEINITZ, 1. c. p. 70, T. XVII, F. 23.
0,5’' lang, verkehrt-lanzettförmig, unten zugespitzt. Beider- seits drei alternirende Kammern, an die sich unten die erste Alle sind lang zugespitzt, schmal, sehr Die oberen Kammern gross, nehmen nach abwärts sehr schnell an
unpaarige anschliesst. schief und decken sich dachziegelförmig zum Theile.
Grösse ab, so dass die oberste, am obern Ende kurz zuge- spitzte, länger ist, als alle übrigen zusammengenommen. Sie sind durch schmale, aber tiefe Nähte gesondert.
Sehr selten im Plänermergel von Luschitz.
2. V. tegulata Reuss. — T. XIII, F. 81.
Diese sehr kleine, 0,33 —0,45‘'! lange und nur ein Vier- theil so breite Spezies, steht der V. squamosa D’ORB. aus dem Tertiärsande von Nussdorf bei Wien nahe. Sie unter- scheidet sich von der vorigen Art durch die zahlreicheren, kaum gewölbten Kammern (jederseits 8—10), welche nicht Die Nähte sind sehr schmal und seicht, so dass die Kammern dach ziegelförmig auf einander zu liegen scheinen. Das ganze stark zusammengedrückte Gehäuse nimmt nach abwärts nur allmählig an Breite ab und endet unten zugespitzt.
Sehr gemein im Plänermergel von Kystra und Rannay, sehr selten bei Luschitz.
viel höher als breit und nur sehr wenig schief sind.
b. Polymorphinideen.
Polymorphina v’Orsıeny. a) Polymorphina p’Orsıchy.
1. P. glomerata Rormer. — T. XII, F. 32. RoEMER, ]. c. p. 97, T. XV, F. 19.
0,2—0,25”' im Durchmesser haltend, zusammengedrückt kugelig. Drei grössere, fast kugelige Kammern, die im Drei- eck gestellt sind, so dass zwei gleiche eine dritte etwas kleinere zur Hälfte umfassen. An der Basis der letzten 2—3 sehr kleine rundliche Kammern. Die Oberfläche glatt.
Nicht selten im untern Plänerkalk von Kosstitz, sehr ver- einzelt, aber grösser, im Plänermergel von Luschitz.
ßB) Guttulina v’Ore. 2. P. trigonula Rnuss. — T. XII, F. 84.
0,3—0,75‘' hoch, stumpf dreikantig, oben kurz zugespitzt, unten breit und abgeplattet. 8 Kammern sind sichtbar , von denen die äussersten gewölbt und durch deutliche Nähte ge- schieden, die innern flach und durch sehr wenig vertiefte Linien gesondert sind. Oberfläche glatt und glänzend. Die kleine runde Öffnung mit einem sehr feinen Strahlenkranze umgeben.
Sehr selten im Plänermergel von Luschitz.
3. P. damaecornis Reuss. — T. XI, F. 85.
Der untere Theil des Gehäuses stimmt in der Form mit der vorigen Spezies überein. Er ist ebenfalls sehr stumpf dreikantig, unten breit und abgeplattet; nur sind blos 6 Kam- mern sichtbar, von denen die äusseren durch deutliche Nähte gesondert sind. Der obere Theil verlängert sich in einen un- regelmässigen, von vorn nach hinten zusammengedrückten Kamm, der, nach Art eines Geweihes, in zahlreiche, nach allen Seiten gerichtete lange spitzige Zacken auseinanderläuft. Der untere Theil des Gehäuses ist glatt und glänzend, der obere Fort- satz rauh.
Sehr selten im Plänermergel von Luschitz.
%) Globulina n’Ore.
4. P. globosa v. Münster. — T. XIII, F. 82. RoEMER in LEoNH. u. BRONN’s Jahrb. 1838, p. 386, T. II, F. 33.
Ist von den Exemplaren aus dem Tertiärsande von Osna- brück kaum zu unterscheiden und findet sich auch zu Nussdorf bei Wien. Fast kugelrund, nur manchmal oben etwas ver- schmälert, glatt und glänzend. Drei sich wechselseitig um- schliessende Kammern sind sichtbar und nur bei starker Ver- grösserung undeutlich zu unterscheiden, indem ihre Begrenzung nur durch sehr feine Linien angedeutet wird. Die kleine Öf- nung liegt an dem obern, etwas dünnern Ende und ist von einem sehr feinen Strahlenkranze umgeben.
Selten im Plänermergel von Luschitz und Brozan.
5. P. lacrima Reuss. — T. XII, F. 83; T. XI, 6 *.
0,75—1,0' lang, eiförmig, oben zugespitzt, glänzend- glatt. Nur bei starker Vergrösserung sind drei umfassende Kammern zu unterscheiden. Die kleine Öffnung, welche am zugespitzten Ende liegt, ist mit einem feinen Strahlenkranze umgeben. — Steht der P. minuta Rom. und der P. acuta RoEM. aus dem norddeutschen Tertiärsande nahe, unterscheidet sich aber von der ersteren durch das untere breitere Ende, von der letzteren durch den vollkommen runden Querschnitt.
Sehr selten im Plänermergel von Luschitz.
C. Gasteropoden.
a. Dentalidae D’ORBIENY.
Dentalium Linn.
1. D. medium Sow. — T. XI, F. 4.
Sow., M. €. T. LXX, F. 5. — Manteıt, G. S. T. XIX, F. 28. — Firtton, l. e. T. XVII, F. 4 — GEINITZ, 1. c. p. 74, T. XVII, F. 25, 26.
D. decussatum Sow., M. C. T. LXX, F. 5; p’OR- BIGNY, paleol. france. II, p. 400, T. 236.
1,5— 2,5‘ lang, sanft gebogen, mit kreisrundem oder breit elliptiischem Querschnitt. Die Oberfläche mit zahlreichen
* Die Figuren a und b sind durch Versehen verkehrt gestellt,
das Obere nach abwärts. s
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feinern und gröbern erhabenen Längslinien bedeckt, welche von noch feinern konzentrischen Linien durchkreuzt werden. Selten ist die Röhre ganz wohl erhalten, gewöhnlich zusammen- gedrückt und der Länge nach zerbrochen.
Charakteristisch für den Plänermergel, dem dieses Fossil nirgends fehlt. Besonders häufig trifft man es bei Priesen und Luschitz, woher auch das abgebildete, durch seine Grösse und Erhaltung ausgezeichnete Exemplar stammt.
Im untern Plänerkalke von Laun, so wie im obern vom Sauerbrunnberge u. a. O. kommen Dentalien vor, die ganz damit übereinstimmen, bei denen aber die Streifung gar nicht oder nur sehr undeutlich sichtbar ist, — wahrscheinlich Steinkerne.
2. D. striatum Sow. — T. XI, F. 18. Sew., M. C. T. LXX, F. 4 — Manteıı, G. S. T. XIX, F. 4 — GemıTz, l. c. p. 74, T. XVII, EW2R% 1—1,5'' lang, dünn, fast gerade, drehrund, mit 10—12 entfernt stehenden erhabenen Längslinien. Seltener und gewöhnlich undeutlich im Plänerkalk vom Sauerbrunnberge, im untern Plänerkalk von Laun, im grauen Kalkstein von Czencziz.
3. D. laticostatum Reuss. — T. XI, F. 3. Reuss, geogn. Skizz. II, p. 201.
Kurz und gerade, drehrund, nach oben sich wenig ver- dünnend, wenigstens 3—4'’ im Lichten habend, mit 16—18 breiten flachen Längsrippen und zweimal schmälern Zwischen- furchen.
Schr selten im Plänermergel von Luschitz.
4. D. polygonum Reuss. — T. XI, F. 5. Reuss, geogn. Skizz. II, p. 201, 202.
1—1,5'' lang, schlank kegelförmig, sehr schwach gebogen, drehrund, mit 15— 16 ungleichen, hohen, schmalen, senkrechten Längsrippen, welche eine, selten zwei schmälere und niedri- gere zwischen sich haben. Sie werden alle von feinen kon- zentrischen Linien bedeckt, welche aber in den tiefen, gleich- breiten Zwischenfurchen deutlicher hervortreten.
Nicht selten im Plänermergel von Priesen, Postelberg und Wollenitz.
5. D. ellipticum Sow. — T. XI, F. 20. Sow., M. C. T. LXX, F. 6, 7. — MANTELL, G. S. T. XIX, F. 21.
Gerade, sehr breit elliptisch oder drehrund im Durch- schnitte. Oberfläche ohne Rippen, mit gedrängten feinern und gröbern konzentrischen Anwachslinien.
Selten im Plänermergel von Luschitz und Priesen.
6. D. glabrum Gemırz, GEINITZ, 1. c. p. 74, T. XVII, F. 18. — Nachtrag 1843, T. I, F. 27.
Sehr häufig im untern Quadersandstein von Tyssa und Zloseyn.
Reuss, Versteinerungen.
b. Fissurellidae D’ORB.
Emarginula Lane.
1. E. carinata Reuss. — T. XI, F. 6. Patella carinata Russ, geogn. Skizz. II, p. 201. Es haben sich bisher nur Steinkerne vorgefunden. Sie sind 0,5—0,75°' gross. Länge : Breite : Höhe = 80:70: 40, fast kreisrund, nur wenig von vorn nach hinten verlängert. Sehr bauchig, besonders an der vordern Seite, während die hintere mehr steil abfällt. Der übergebogene Wirbel liest ziemlich weit hinter der Mitte. Von ihm läuft auf der Mitte der vordern Seite bis an die Basis ein starker gerundeter Kiel, den jederseits eine flache Furche begleitet. Am untern Ende desselben befand sich an der Schale wahrscheinlich der Ausschnitt. Unregelmässige konzentrische Streifen bedecken die Oberfläche. Sehr selten im Plänermergel von Luschitz und Priesen.
Fissurella Lanmk.
1. F. depressa Gemirz. — T. XI, F. 10. GEINITZ, ]. c. p. 75, T. XVII, F. 24.
0,416’ lang, 0,33‘ breit und 0,084’ hoch. Breit ellip- tisch, fast kreisförmig, mit hinter der Mitte stehendem Scheitel. Die hintere Fläche im ‘obern Theile sehr steil, im untern sanft abfallend, wodurch sie in der Mitte konkav wird. Der übrige Theil ist konvex. Zahlreiche (bis 22) schmale, gerundete Rippchen strahlen vom Scheitel aus und in den Zwischenräumen derselben feine Radiallinien, die von eben solchen konzentri- schen Linien, welche die Rippen selbst freilassen, durchsetzt werden, wodurch sie in feine Körnchen zerschnitten werden.
Sehr selten im Plänermergel von Luschitz.
2. F. patelloides Reuss. — T. XI, F. 9.
2—2,5° lang, schildförmig, sehr flach. Basis fast kreis- rund, wenig von vorn nach hinten verlängert. Der Scheitel liegt etwas nach hinten und trägt die ziemlich grosse rundliche Öffnung. Die hintere Seite von oben nach unten schwach konkav. Die dünne Schale ist mit unregelmässigen feinen kon- zentrischen Linien bedeckt.
Sehr selten im untern Plänerkalk zwischen Malnitz und der Hassina-Mühle unweit Postelberg.
Acmaea ÜscuscHoLtz.
1. A. orbis Rormer. — T. VII, F. 27. Patella orbis RoEmsß, 1. c. p. 76, T. XI, F.1. — GEINITZ, 1. c. p. 48, T. XVIL, F. 4.
3,5‘ hoch, 4,5% breit,